Professor Dr. Dr. h. c. mult. Tilo Schabert beging im November 2007 seinen 65. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben ihm renommierte Kollegen aus Europa, Amerika und Asien eine Festschrift zugeeignet. Wie Schabert selbst befassen sie sich mit dem Zusammenhang zwischen dem Persönlichen und dem Politischen, einem Thema, das von den systemtheoretisch orientierten bzw. auf empirische Exaktheit schwörenden Richtungen der Politischen Wissenschaften vernachlässigt wird. Politische und philosophische Theorien treten in einen fruchtbaren Dialog mit der Regierungslehre, wobei insbesondere das Verhältnis von Person und Institution in einem neuen Licht erscheint. Der Band enthält neben theoretischen Reflexionen zum Thema eine Reihe von Einzelstudien. Ihr Gegenstand sind Männer und Frauen der großen Politik, aber auch die Faszination des Politischen, wie sie Dichter und Denker erfahren haben.
Karl Heinz Nusser Libri






Das Buch behandelt Michel Foucaults Ethik und Ästhetik der Existenz sowie deren Rezeption im Kontext der Postmoderne und höfischer Verhaltensmodelle. Es analysiert, wie Foucaults Ideen das Verständnis von Selbst und Gesellschaft beeinflussen.
Der blinde Fleck der Evolutionstheorie
Ansätze zu einem gewandelten Naturverständnis
Gehirnforschung und Evolutionstheorie sorgen für Aufregung. Die Gehirnforschung wartet mit Entdeckungen auf, die, wie sie behauptet, einem Frontalangriff auf unsere Menschenwürde gleichkommen. Die genetische Evolutionstheorie verspricht mögliche Verbesserungen der Keimbahn des Menschen, die für alle zu einem größeren Nutzen führen sollen. Der moderne Darwinismus rechtfertigt Zellfusion und Mutation mit der Natur, um der modernen Genetik das gute Gewissen zu verschaffen. Von keiner Zivilisation war die Menschenwürde so bedroht wie von der heutigen. Das Buch befasst sich mit dieser Gemengelage darwinistischer Theorien und verweist auf die neue Offenheit des Wissens vom Genom. Haben wir den Menschen verstanden, wenn wir erst einmal den Einzeller verstanden haben, oder ist es gerade umgekehrt, wie Robert Spaemann meint, dass wir den Einzeller mit seinem Streben nur deshalb verstehen, weil wir Leben aus uns selbst kennen? Andere, der Evolutionstheorie nahestehende Denker, wie Hans Jonas, haben gesehen, dass diese bei der Frage der Zukunft des Menschen und der anderen Lebewesen keine Hilfe sein kann. Die Selbsterfahrung eines materiellen Wesens, wie wir es sind, das lebendig ist, sich selbst erkennt und zu sich »Ich« sagt, verweist auf eine Verantwortung, die nur der Mensch hat und die er wahrnehmen muss.
Freiheit, soziale Güter und Gerechtigkeit
- 339pagine
- 12 ore di lettura
Menschenrechte und Leistungsgerechtigkeit
- 184pagine
- 7 ore di lettura
In den westlichen Demokratien steht der Kampf um politische Mehrheiten und damit um die Macht in der Politik im Vordergrund. Dieser verdeckt bisweilen, dass es in der Politik um weit mehr geht, nämlich darum, die die Wirklichkeit zu verlieren oder zu gewinnen. Hier hilft eine Politische Ethik weiter, die theoretische Konzepte, die seit 2400 Jahren vorliegen, prüft, und in die heutige Zeit überführt. Der Beginn des systematischen Nachdenkens über das politische Wollen führt zu Platon. Durch die Reflexion auf die Dynamik des unbegrenzten Mehr-haben-wollens macht er klar, dass dieses unbegrenzte Wollen- und Wünschenkönnen des Menschen dessen eigener größter Feind ist. Das für den Menschen Gute wird vor allem durch die ökologischen Grenzen der Natur vorgegeben und nicht durch sein eigenes Glücksstreben. An vielen Beispielen zeigt das Buch, dass es in Zeiten der Globalisierung nicht allein um einen expandierenden Wirtschaftsraum gehen kann, sondern dass die politischen Fundamente tragfähig sein müssen. Denn der von den Bürgern geschlossene Gesellschaftsvertrag zielt nicht auf willkürliche Entscheidungen ab, er erschöpft sich nicht in individuellen Vorteilen, sondern verlangt für den Bereich der Produktion materieller Güter auf allen gesellschaftlichen Ebenen Verantwortungs- und Leistungsgerechtigkeit.
Über die Wurzeln des demokratischen Gemeinwesens oder: der Fortschritt und die Sorge um den Menschen
- 214pagine
- 8 ore di lettura
Das Versprechen des Marktes, harmonische und selbstverantwortete Wunscherfüllung zu ermöglichen, erzeugt die Angst vor Wohlstandsverlust. Die Rationalität des Marktes birgt die Gefahr, in Irrationalität umzuschlagen. Gehorcht der Markt sich selbst oder den Prinzipien von Ethik, Recht und Geschichte? Diese Konzepte haben in der Moderne unterschiedliche Hierarchien erfahren. Was soll als das Höchste gelten: ewig gültige Rechtsverhältnisse oder geschichtlicher Fortschritt? Der Zusammenbruch des sowjetischen Systems hat den Siegeszug der Marktwirtschaft mit ungeahnter Dynamik vorangetrieben, wobei die Revolution der Freiheit zu einem 'survival of the fittest' geworden ist. Kants geschichtsphilosophische Ansätze, die auf pseudotheologischen Grundlagen beruhen, haben im Kontext des globalisierten Marktes an Bedeutung gewonnen. In der Eindimensionalität des Fortschrittsdenkens vereinen sich neoliberale und sozialistische Weltstaatstheoretiker. Die alten Konflikte zwischen Liberalismus und Sozialismus zeigen sich in einer Dynamik, die bereits in der Geschichte als problematisch erwiesen hat. Max Weber verdeutlicht, dass Marktdynamik nicht automatisch zu Fortschritt und Frieden führt, sondern zum Machtkampf. Nach der kritischen Analyse von Kant, Weber und dem Neoliberalismus wird betont, dass es nicht ausreicht, eine Wertedebatte zu führen; es existieren Werte, die auf Anstand und individuellem Gewissen basieren.