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Ingo Lehmann

    Alleen in Deutschland
    Ziellose Bewegungen und mediale Selbstauflösung
    Tierfilm
    Traumberuf Mensch
    Blutsbrüderkuss
    Markenurteile von Konsumenten unter Berücksichtigung von Urteilsunsicherheiten
    • Sein Alter ego heißt »Herr Lehmann«, und dass dieser Name nicht einzigartig ist, weiß jeder, der schon mal ein Telefonbuch zur Hand nahm. Weitaus ungewöhnlicher ist die Geschichte von »Herrn Lehmann«, die sich 1989/90 zutrug. Der Mann stolpert, strauchelt, stöhnt, säuft sich durch die Gegenwart, die den ihm vertrauten Grund aufgegeben hat. »Der Kapitalismus ist die Summe der schlechten Charaktereigenschaften der Menschen«, befindet Herr Lehmann wütend. Und fügt hinzu: »Da ihre Hirne wie vollgeschissene Latrinen überliefen, konnten sie nicht den Mundgerucht des Kapitalismus riechen.« »Herr Lehmann« ist eigentlich kein Herr, sondern ein Punk, der auskotzt, was er denkt. Das Ende der DDR wirft ihn völlig aus der Bahn. Die alte Ordnung zerbricht, mit der neuen hält die Unmoral Einzug. »Herr Lehmann« hält schonungslos Gericht und erweist sich am Ende als unfähig, selbst gewohnte Verrichtungen auszuüben. Den Job hat er schon selbst gekündigt, die Gefühle verabschieden sich von allein. Die wild und wütend erzählte Geschichte pfeift auf alle Regeln der Literatur, es ist, wie der Autor sagt, »antikapitalistischer Beat aus Berlin«.

      Blutsbrüderkuss
    • Der Tierfilm hat weit mehr zu bieten als »Flipper« und »Lassie«. Mal tragen die tierischen Protagonisten menschliche Eigenschaften, sind lieb und treu, aber auch eitel, schlau und gerissen. Mal sind sie der genaue Gegensatz des Menschen, Sinnbild der wilden, ungebändigten, zuweilen grausamen Natur. Und auch der Mensch selbst tritt vor die Kamera: als bester Freund der Tiere, als Naturschützer und als Wissenschaftler, aber auch als Jäger. Im Tierfilm spiegeln sich mithin auf immer neue Weise unser Verhältnis zur Natur und die ebenso schwierige wie essentielle Beziehung zwischen Mensch und Tier.

      Tierfilm
    • Monte Hellman ist für viele Fans und Kritiker der oft übersehene Meister des amerikanischen Independent-Kinos. Seine Filme gelten in Fachkreisen als Kuriosum und Faszinosum. Für Quentin Tarantino ist Hellman der Regisseur, der es am meisten verdient, wiederentdeckt zu werden; Kevin Thomas bezeichnet ihn als das „am besten gehütete Geheimnis Hollywoods“. Dem breiten Publikum sind Hellmans Werke weitgehend unbekannt, doch in ausgewählten Kinos, Festivals und Retrospektiven, in denen Klassiker wie „The Shooting“ oder „Two-Lane Blacktop“ gezeigt werden, sorgen sie für konträre Reaktionen – von Verstörung bis Begeisterung. Hellmans Filme sind nie neutral, sie polarisieren und garantieren eine besondere „Film-Erfahrung“. Sein Kino verortet sich in amerikanischen Genre-Traditionen und bedient damit die Sehgewohnheiten des Publikums, während es gleichzeitig filmische Konventionen subversiv hinterfragt. In dieser ersten ausführlichen deutschsprachigen Studie taucht Ingo Lehmann in Hellmans paradoxe Filmwelten ein und analysiert besonders dessen Schaffensphase in den 1960er und '70er Jahren. Dabei wird nicht nur die Verbindung zu existentialistischen Sichtweisen und dem „Theater des Absurden“ betrachtet, sondern auch experimentelle und intermediale Tendenzen. Hinter der Fassade des Genrefilms wird die markante Stimme eines wahren Film-Autors verständlich, der den Zuschauer nicht nur in illusionistische Geschichten entführt, sondern eine

      Ziellose Bewegungen und mediale Selbstauflösung