Die deutsche Agrarpolitik und Agrarökonomik
Entstehung und Wandel zweier ambivalenter Disziplinen
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Anlass der vorliegenden Arbeit ist die Agrarwende 2001 in Deutschland, insbesondere die Positionierung „Professoren mahnen zur Vernunft in der Agrarpolitik“. Die Mahnungen stammen jedoch nicht von AgrarpolitikerInnen, sondern von AgrarökonomInnen, was eine zentrale Thematik dieser Arbeit darstellt. Alle Professuren für Agrarpolitik an deutschen Universitäten sind derzeit von ÖkonomInnen besetzt, die auch die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Agrarfakultäten dominieren. Diese Arbeit untersucht die umfassende institutionelle, personelle und thematische Historie beider Disziplinen, einschließlich der NS-Zeit, und geht der Frage nach, wie politisch Ökonomik ist und welche Folgen sie im Agrarbereich hat. Der Inhalt umfasst die Theorieentwicklung, Wissenschaftssoziologie und Performativität sowie die Entwicklung der deutschen Agrarpolitik und Agrarökonomik in drei Phasen: (1) von den Anfängen bis 1933, (2) von 1933 bis zur ersten Nachkriegsgeneration und (3) von der ersten Nachkriegsgeneration bis ca. 2012, einschließlich kritischer Positionierungen zu bestehenden Geschichtsschreibungen. Die Zielgruppen sind Studierende und WissenschaftlerInnen der Agrarwissenschaft und -ökonomik sowie Engagierte im Bereich Agrarpolitik. Die Autorin, Katrin Hirte, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft (ICAE) der Universität Linz.