»Der liebe Gott hat mich als Arbeitstier geboren«, lautet einer der legendären Aussprüche Helmut Schmidts, der in der Tat ein disziplinierter, bis an die Belastungsgrenze gehender Arbeiter war. Als Krisenmanager angesichts der Hamburger Sturmflut 1962, als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, als Minister unter Willy Brandt und später als Bundeskanzler erwies er sich als höchst respektierter und durchsetzungsstarker Politiker, der Konflikten nicht aus dem Weg ging. Die Stimme dieses Staatsmannes wurde in der Welt gehört. Bis ins hohe Alter galt Schmidt als Ratgeber und Führungspersönlichkeit, die Orientierung und Sicherheit bot. Sein Faible für Zigaretten machte ihn nebenbei legendär. Meik Woyke zeichnet ein von Sympathie geprägtes Bild dieses Ausnahmepolitikers, ohne ihn zu einem unfehlbaren Helden zu überhöhen.
Meik Woyke Libri



Wandel des Politischen
Die Bundesrepublik Deutschland während der 1980er Jahre
Für die Spätphase der 'alten' Bundesrepublik, die 1980er Jahre, existieren verschiedene Umschrei-bungen: „Abschied vom Provisorium“, „Risikogesellschaft“, andere diagnostizierten sogar den Beginn der „Postmoderne“. Auf jeden Fall handelte es sich um eine Phase des beschleunigten politischen, sozioökonomischen und kulturellen Wandels. Etablierte Normen und Deutungsmuster wurden infrage gestellt. Dieser Band 3 der Reihe „Einzelveröffentlichungen aus dem Archiv für Sozialgeschichte“ analysiert die mitunter gegenläufigen Wechselwirkungen dieser Prozesse und richtet den Blick dabei auf das sich verändernde Parteiensystem und die zunehmende mediale Inszenierung von Politik. Zudem werden die Massenarbeitslosigkeit und die Krise der „Arbeitsgesellschaft“ während der „Ära Kohl“ vor dem Hintergrund von Staatsverschuldung und globalisierten Finanzmärkten betrachtet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die markanten Veränderungen auf popkulturellem Feld, nicht zuletzt der Erfolg der Neuen Deutschen Welle.
Albert Schulz
- 336pagine
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