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Jochen Hafner

    Ferdinand Brunot und die nationalphilologische Tradition Sprachgeschichtsschreibung in Frankreich
    Mit Clio im Gespräch
    • Mit Clio im Gespräch

      • 352pagine
      • 13 ore di lettura

      Die Entwicklung der romanischen Sprachen erzwingt eine Öffnung der sprachgeschichtlichen Darstellungen hin auf die sprachlich-diskursiv begründete Verfasstheit der romanischen Welt in ihrer sozio-politischen, juristischen, religiösen und wissenschaftlichen Unterschiedlichkeit. Man muss Gérald Antoine Recht geben, wenn er davon spricht, dass - im Unterschied zum 19. Jhdt. - l’infortunée Clio im 20. Jhdt. an den Rand der wissenschaftlichen Beschäftigung gedrängt wurde. Trotzdem ist und bleibt die Geschichte der romanischen Sprachen ein wesentlicher Bestandteil der Romanistik in Forschung und Lehre, sie muss jedoch in wesentlichen Punkten ‘modernisiert’ werden. Gegenüber den traditionellen Gesamtdarstellungen, die oft keine Vermittlung zwischen den ‘internen’ und ‘externen’ Fakten zu leisten imstande sind und in der Regel mit einem ‘naiven’ Begriff von Sprache arbeiten, stellt die Sprachgeschichtsschreibung ihre Autoren heute vor eine Reihe theoretischer, methodologischer und empirisch-materialbezogener Anforderungen, die hier im Lichte jüngerer Forschungsansätze diskutiert werden. Insbesondere muß auch die Bedeutung von Konzepten und Ergebnissen der neueren historiographischen Reflexion für die romanistische Sprachgeschichtsschreibung berücksichtigt werden. Nur so kann eine überzeugende und leistungsfähige Konzeption der Sprachgeschichtsschreibung gewonnen werden.

      Mit Clio im Gespräch
    • Ferdinand Brunots monumentale Histoire de la langue française ist ein Klassiker der Sprachgeschichtsschreibung mit größter Wirkung auf die französische Wissenschafts- und Kulturgeschichte. Um so erstaunlicher ist, daß bislang eine Monographie zu Brunots Leben und Werk fehlt. Die Studie schließt diese Forschungslücke in einem pluridimensionalen Ansatz, der soziokulturelle, diskursanalytische und prosopographische Aspekte der Sprachgeschichtsschreibung verbindet und somit nicht nur die Anfänge der französischen Sprachhistoriographie dokumentiert, sondern auch einen Beitrag zur Aufarbeitung der Disziplinengeschichte leistet. Im Vordergrund steht die systematische Dokumentation zentraler Bände der Histoire - so etwa zum Vulgärlatein, zum Altfranzösischen, zur Französischen Revolution etc. -, deren adäquate Interpretation nur anhand des Kontextes der III. Republik, ihres republikanischen Selbstverständnisses, ihrer Bildungs- und Wissenschaftspolitik, ihrer Emanzipation von der deutschen Wissenschaft etc. zu leisten ist.

      Ferdinand Brunot und die nationalphilologische Tradition Sprachgeschichtsschreibung in Frankreich