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Be atrice Jakobs

    Rhetorik des Lachens und Diätetik in Boccaccios Decameron
    Seelengespräche
    • Seelengespräche

      • 289pagine
      • 11 ore di lettura

      Die von Prudentius in seiner „Psychomachie“ gestaltete Problematik des Kampfes widerstrebender seelischer Kräfte wird mit der Thematik der Seelengespräche in der Literatur bis heute verbunden. Die Autoren dieses Bandes identifizieren Traditionsstränge, in denen literarische Texte auf Metaebene Gemeinsamkeiten aufweisen, trotz oberflächlicher Divergenzen. Sie untersuchen, wie das Seelengespräch von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert in verschiedenen Traditionen und Literaturen präsent bleibt, auch wenn es unterschiedlich gestaltet ist. Während Prudentius und seine Nachfolger die Vorgänge in der Seele auf eine höhere Instanz hin offen hielten, werden diese seit der Aufklärung zunehmend in ein immanentes Selbstverständnis eingebunden. Seit der Psychoanalyse von Freud werden innerseelische Antagonismen als Krankheitssymptom verstanden, wobei deren Bewältigung in den Vordergrund rückt. Die Studien decken ein breites Spektrum literarischer Fiktion und theoretischer Werke aus englisch/amerikanischer, russischer, französischer, italienischer und spanischer Literatur ab und berücksichtigen auch Augustinus sowie Werke des lateinischen Mittelalters. Dieser Band ist sowohl für Literatur- und Kulturwissenschaftler als auch für Theologen und Anthropologen anregend.

      Seelengespräche
    • Ein Autor vollendet seine Sammlung vergnüglicher Geschichten und veröffentlicht sie während der Pest, die in Europa Angst verbreitet. Die Publikation in dieser Zeit könnte als Gleichgültigkeit eines erfolgshungrigen Autors gedeutet werden, doch diese Sichtweise greift zu kurz. Die Veröffentlichung war wohlüberlegt und spiegelt sich in der Konzeption des Werkes wider. Der Autor äußert im Proemio die Absicht, mit seinem Werk »alcuna malinconia« zu vertreiben. Es wird gezeigt, dass die Sammlung als remedium gegen Melancholie angelegt ist, basierend auf medizinischen Überlegungen, die sowohl Ärzte als auch von der Epidemie betroffene Laien ansprechen konnten. Zudem wird nachgewiesen, dass Boccaccio Ciceros Theorie des ridiculum als latentes Ordnungskriterium wählte, was ihm die Anerkennung der Humanisten sicherte. Die beiden Aspekte – Diätetik als Kunst des gesunden Lebens und Rhetorik – waren entscheidend für den Erfolg des Werkes, was sich in den unterschiedlichen Rezeptionsformen zeigt. Eine Analyse des theoretischen Schrifttums von Philosophen und Theologen sowie der Rolle des Lachens im Alltag hebt dessen hohen Stellenwert hervor, dem selbst die Kirche als kritische Instanz nichts entgegenzusetzen wusste.

      Rhetorik des Lachens und Diätetik in Boccaccios Decameron