Ist Afrika ein Kontinent der Extreme? Es grenzte an Realitätsverweigerung, die zahlreichen Probleme zu negieren, mit denen die Menschen in diesem Kontinent konfrontiert sind. Gleichzeitig wäre es fahrlässig, mit kolonialem Blick darin zu verharren, Afrika ausschließlich über diese Probleme und Extreme zu definieren. Vielmehr ist der Kontinent in jeder Hinsicht vielfältig. Um seine Geschichte(n), Gegenwart(en) und Identität(en) angemessen in den Blick zu nehmen, bedarf es daher aber einer ebenso vielfältigen Herangehensweise. Diesem Ziel ist dieser Band verpflichtet, in dem sich in einem interdisziplinären Prozess verschiedene historische, politikwissenschaftliche, politökonomische, literaturwissenschaftliche und geografische Zugänge mit Fallstudien aus allen Regionen des Kontinents aufeinander zu bewegt haben. Ist also Afrika ein Kontinent der Extreme? Lesen Sie das Buch und urteilen Sie selbst. Mit Beiträgen von Thomas Böhler, Andreas Exenberger, Sabine Fick, Belachew Gebrewold, Ulrike Gröner, Simon Hartmann, Adrian Knapp, Anne Merklein, Josef Nussbaumer, Ulrich Pallua, Stefan Salomon und Thomas Spielbüchler.
Andreas Exenberger Libri






Journal für Entwicklungspolitik 3/2008. Wachstum - Umwelt - Entwicklung
- 124pagine
- 5 ore di lettura
Ein Fels in der Brandung?
Bischof Golser und der Innsbrucker Hexenprozess von 1485
Im Sommer 1485 kommt der fanatische Hexenjäger Heinrich Kramer nach Innsbruck und initiiert einen „Hexenprozess“. Nach anfänglicher Unterstützung stellt sich der Brixener Bischof Georg Golser gegen den Inquisitor, erklärt ihn sogar für verrückt und verweist ihn des Landes. Kramer verlässt Tirol und verfasst daraufhin den „Hexenhammer“, das vielleicht unheilvollste Buch der Weltliteratur. Der vorliegende Sammelband liefert ein lebendiges Bild der Hintergründe des Prozesses, beschäftigt sich kritisch mit der Hexenverfolgung dieser Zeit und stellt auch Bezüge zur Gegenwart her.
Aussenseiter im Weltsystem Die Sonderwege von Kuba, Libyen und Iran
Triumphe, Niederlagen und Volksvergnügen
Kufsteiner Sportgeschichte von den Anfängen bis heute
„Triumphe, Niederlagen und Volksvergnügen“, all das gehört zum Sport dazu. Doch welchen Sportarten man gerade in Kufstein seit der Zeit um 1900 nachging, welche Siege man einfuhr und welche Vereine den größten Zulauf hatten, das hat Andreas Exenberger nun erstmals systematisch erhoben. Der Wirtschafts- und Sporthistoriker erzählt von Kufstein, der Hochburg des Schlittensports, der Heimat erfolgreicher Faustballer und dem Austragungsort des Bambini-Turniers der jungen Tennisprofis. Ausführlich legt er die Geschichte des Fußballs dar, der zeitweise mit vier Vereinen in der Stadt vertreten war. Leidenschaftlich vom Publikum verfolgt, boten die Spiele der Kufsteiner Kicker reichlich Spannung und auf regionaler wie nationaler Ebene auch so manchen Sieg. Dass die größten Kufsteiner Erfolge aber in Sportarten wie Tischtennis oder Baseball gelangen und Kufsteiner Olympioniken im Skeleton, Rennrodeln, Judo und Segeln antraten, zählt zu den vielen erstaunlichen Erkenntnissen zur Sportgeschichte der Stadt im 20. und 21. Jahrhundert.
Facetten der Umweltkrise
Junge Zugänge zu Wachstum, Umwelt und Entwicklung
Die gegenwärtige globale Umweltkrise wirkt sich in den Entwicklungsländern besonders gravierend aus. Umweltpolitik und Entwicklungspolitik werden häufig als getrennte Politikfelder gesehen, Umweltschutz und Entwicklung als gegensätzliche Ziele betrachtet. Der vorliegende Band nimmt die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Entwicklung in den Blick. Dies geschieht anhand mehrerer Beispiele, die von einem Nationalpark in Bolivien über die Abfallwirtschaft in einer indonesischen Stadt und die brasilianische Agrarpolitik bis zu den Auswirkungen von Hochwasserkatastrophen und zur globalen Umweltpolitik reichen. Anhand dieser Beispiele wird deutlich, vor welch große Herausforderung die „Governance“ der Umweltkrise die Regierungen stellt. Mit den Beiträgen vom „Forum der JungforscherInnen“, das im Rahmen der Vierten Österreichischen Entwicklungstagung zum Thema „Wachstum – Umwelt – Entwicklung“ in Innsbruck stattgefunden hat: Thomas Berger, Laurenz Ennser, Andreas Grünewald, Jakob Lederer und Nikolaus Ludwiczek.
Von Körpermärkten
- 152pagine
- 6 ore di lettura
Die Inwertsetzung des menschlichen Körpers ist in Zeiten der globalen Liberalisierung von Märkten und der Reformdebatten um Gesundheitssysteme besonders relevant. Hierbei geht es um den oft ungenierten Verkauf aus dem „Ersatzteillager Mensch“ sowie um die Leistbarkeit medizinischer, oft lebensnotwendiger Dienstleistungen. Diese Thematik hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die Diskussion beginnt mit der Wertsteigerung durch Selbstverstümmelung und dem Verkauf von Menschenteilen, was Parallelen zu heutigen Entwicklungen aufweist. Zudem wird an die Behandlung psychisch kranker Menschen in Tirol vor eineinhalb Jahrhunderten und die Geschichte der Transplantationsmedizin erinnert. Ökonomische und bioethische Aspekte werden ebenfalls behandelt, die für die Versicherungswirtschaft und die Reproduktionsmedizin von Interesse sind. Abschließend gibt es eine Zusammenfassung der Podiumsdiskussion zum Thema „Organknappheit? Wie lösen?“ sowie eine Zusammenstellung verschiedener „Preislisten“ für Körper und Körperteile im Laufe der Zeit. Mit Beiträgen von verschiedenen Autoren wird ein umfassender Überblick über die Thematik geboten.
Von Menschenhandel und Menschenpreisen
Wert und Bewertung von Menschen im Spiegel der Zeit
- 155pagine
- 6 ore di lettura
Menschen haben sich die Arbeitskraft anderer Menschen immer schon durch mehr oder weniger Zwang zu sichern verstanden und sie tun das bis heute. Doch Menschen werden nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch im Versicherungs- oder Gesundheitswesen bewertet – oder eben auch entwertet. Beides wird, wenn sich nicht aus irgendwelchen Gründen die öffentliche Aufmerksamkeit besonders darauf richtet, auch eigentlich als normal empfunden und kaum hinterfragt. Wohl auch daher sind die Preise und Werte von Menschen von der Forschung nur wenig untersucht. Diesem Umstand will der vorliegende Band Abhilfe schaffen, indem in fruchtbarer Zusammenarbeit von Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart zusammengetragen werden, um sich zu einem Mosaik zusammenzufinden. Es geht dabei ebenso um die Frage, wer wen aus welchen Gründen und zu welchen Preisen „versklavt“ hat, wie auch um die Frage angeblich aus ökonomischen oder ethischen Gründen „unwerten“ Lebens und um die Frage, auf welcher Basis man heute und in Zukunft die Kosten der modernen Hochleistungsmedizin oder Katastrophenprävention „rechtfertigen“ kann – angesichts aktueller Herausforderungen allesamt zweifellos sehr gegenwärtige Fragen.
Globalisierung im Mittelalter? Unmöglich. Doch gab es damals nicht auch komplexe Finanztransaktionen, grenzüberschreitenden Handel und Migration über große Entfernungen? Die Kommunikation beschleunigte sich, politische Allianzen wurden geschmiedet und kultureller Austausch intensiviert. Ereignisse an weit entfernten Orten beeinflussten das Wohl und Wehe ganzer Gesellschaften. Das Buch hinterfragt gängige Vorstellungen über das Mittelalter und einfache Globalisierungskonzepte, während es detaillierte Einblicke in zwei unterschiedliche, aber ähnliche Welten des historischen Europas bietet. Von Lübeck aus erstreckte sich das Handelsnetzwerk der Hanse in die nördlichen Meere, während Venedig im Süden ein Handelsreich bis ins östliche Mittelmeer schuf. Beide Städte basierten auf dem Reichtum von Kaufleuten und schufen durch ihre intensiven Handelskontakte eine Grundlage für den Prozess, den wir heute Globalisierung nennen. Diese Erkenntnisse zeigen, dass vieles, was neu erscheint, eine lange Vergangenheit hat und helfen uns, die wahren Veränderungen zu erkennen – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft. Dr. Andreas Exenberger, geboren 1972 in Kufstein, ist Wirtschaftshistoriker an der Universität Innsbruck, spezialisiert auf Globalisierungsgeschichte sowie Gewalt-, Hunger- und Armutsforschung.