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Roswitha Reinbothe

    Deutsch als internationale Wissenschaftssprache und der Boykott nach dem Ersten Weltkrieg
    Tongji-Universität in Shanghai
    Kulturexport und Wirtschaftsmacht
    • Tongji-Universität in Shanghai

      • 527pagine
      • 19 ore di lettura

      Zu Beginn des 20. Jahrhunderts initiierte die chinesische Regierung Bildungsreformen nach westlichem Vorbild, was die deutsche Regierung dazu veranlasste, Einfluss zu nehmen. 1907 wurde in Shanghai die Deutsche Medizinschule für Chinesen gegründet, unterstützt von deutschen Ärzten und der deutschen Wirtschaft, die am chinesischen Markt interessiert war. 1912 kam eine Ingenieurschule mit Lehrwerkstatt hinzu, während eine Sprachschule die Schüler auf das deutschsprachige Fachstudium vorbereitete. Diese Schule war das erste bedeutende Projekt deutscher auswärtiger Kulturpolitik und führte später zur renommierten Tongji-Universität. Nun werden erstmals Dokumente zur Gründungsgeschichte der Tongji-Universität aus Archiven veröffentlicht. Diese zeigen die Interessen und Maßnahmen, die zur Gründung führten, sowie die Einrichtungen, Lehrpläne und die Herausforderungen im Schulbetrieb. Die Schule wurde während des Ersten Weltkriegs von der französischen Kolonialmacht geschlossen, konnte jedoch mit chinesischer Unterstützung provisorisch weitergeführt werden. 1924 erfolgte der Wiederaufbau als chinesische Tongji-Universität. Die technische Ausstattung durch die deutsche Industrie und der fortgesetzte deutschsprachige Unterricht legten die Grundlagen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit, die bis heute an der Tongji-Universität gepflegt wird.

      Tongji-Universität in Shanghai
    • Von internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen, Kongressen und Publikationen wurden die deutschen und osterreichischen Wissenschaftler und mit ihnen die deutsche Sprache nach dem Ersten Weltkrieg auf Betreiben der Alliierten ausgeschlossen. Das fuhrte langfristig zum Ruckgang des Deutschen als internationale Wissenschaftssprache. Die Arbeit untersucht anhand von umfangreichem Quellenmaterial die internationale Wissenschafts- und Sprachenpolitik vom 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg in der Astronomie, Geophysik, Geodasie, Geographie, Chemie und Medizin. Die Rivalitaten im internationalen Wissenschaftsbetrieb, die Motive und Instrumente des Boykotts, die Gegenaktionen sowie Verhandlungen uber die Wiederaufnahme der wissenschaftlichen Zusammenarbeit werden ausfuhrlich geschildert.

      Deutsch als internationale Wissenschaftssprache und der Boykott nach dem Ersten Weltkrieg