Wenn die Nutzung von Computerspielen oder sozialen Netzwerken bei jungen Menschen außer Kontrolle gerät, leidet meist die ganze Familie. In dem erfolgreich evaluierten Therapieprogramm "Internetsucht: Eltern stärken!" (ISES!) lernen pädagogische und therapeutische Fachkräfte, wie sie Eltern wirksam unterstützen können. Das Ziel des Gruppentrainings besteht darin, die belastete Eltern-Kind-Beziehung wieder mit emotionaler Wärme zu füllen, eine wertschätzende Familienkommunikation zu etablieren und ein wirksames Erziehungsverhalten bzgl. der Mediennutzung einzuüben.
Kay Uwe Petersen Libri




Ein junger Mann, der Umstehenden erklärt, wie man „… Ulti auf den Leveln 6, 11 und 16 skillen…“ kann; eine große Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen mit Smartphones, die unbeeindruckt vor einem eindrucksvollen historischen Gebäude sitzen, auf einen Blütenregen auf dem kleinen Bildschirm schauen und warten; eine junge Frau, die anscheinend vollkommen selbstverliebt ein Foto von sich nach dem anderen mit dem Smartphone produziert, um es anschließend online zu stellen: Die einen scheinen sich kaum mehr darüber bewusst und/oder daran nicht interessiert zu sein, wie befremdlich sie auf Unbeteiligte wirken mögen, andere sehen Alarmzeichen einer Internetsuchtepidemie. Von außen ist nicht zu entscheiden, ob jemand lediglich eine virtuelle Zusatzwelt zum Vergnügen nutzt, oder ob jemand permanent in eine Gegenrealität flüchtet, weil das eigene Leben zu anstrengend und deprimierend oder zu langweilig geworden ist. Die vorliegende Studie untersucht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit internetbasiertes Suchtverhalten in Deutschland und die bestehenden Hilfsangebote.
"Zunehmend ist neben stoffgebundenen Süchten durch intensive Nutzung des Mediums Internet weltweit eine Form der Verhaltenssüchte festzustellen, die mit wachsendem Ausmaß insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu dramatischen psychosozialen Konsequenzen führen kann.Die Problematik zeigt sich vor allem in einer hohen Komorbidität des Phänomens mit anderen psychiatrischen Störungen. Geeignete reliable und valide diagnostische Untersuchungsinstrumente des sogenannten ""pathologischen Internetgebrauchs"" fehlen jedoch in Deutschland. Eine evidenzbasierte Behandlungsempfehlung ist mangels aussagekräftiger Studien derzeit nicht möglich.Wesentliches Anliegen der vorliegenden Studie ist, einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand sowie zu bestehenden ""good practice""-Ansätzen zu geben und dringlichste Forschungs- und Praxisbedarfe zu verdeutlichen. Eine Bestandsaufnahme und kritische Betrachtung und Bewertung der seit dem Jahre 1996 publizierten wissenschaftlichen Literatur wird in Abschnitt I im Rahmen eines systematischen Reviews dargelegt. Befunde zu Beratungs- und Behandlungseinrichtungen werden in Abschnitt II vorgestellt und diskutiert."
Auswirkungen von Cannabiskonsum und -missbrauch
Eine Expertise zu gesundheitlichen und psychosozialen Folgen. Ein Systematisches Review der international publizierten Studien von 1996-2006
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Auf der Basis der Forschungsarbeiten, die zwischen Frühjahr 1996 und Frühjahr 2006 zu organmedizinischen, psychischen und psychosozialen sowie neurokognitiven Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum publiziert worden sind, ermöglicht diese Expertise eine Betrachtung und Bewertung der Auswirkungen von Cannabiskonsum und -missbrauch nach aktuellem Wissensstand. Die in einer vorausgegangenen Studie von Kleiber und Kovar (1998) hinsichtlich der Risiken des Cannabiskonsums getroffenen Aussagen werden im Hinblick auf neuere Forschungsergebnisse kritisch betrachtet, gegebenenfalls ergänzt und/oder revidiert. Der Nutzen dieses Reviews liegt in der evidenzgeleiteten Darstellung der Ergebnisse hinsichtlich gesundheitlicher und psychosozialer Auswirkungen des Cannabiskonsums und -missbrauchs. Medizinern, Psychologen, Pädagogen sowie Sozialarbeitern und allen anderen, die im Suchtbereich und in der Gesundheitsversorgung tätig sind, bietet die vorliegende Expertise eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Einschätzung der Risiken für Cannabis konsumierende Personen.