„Power to the people“ bedeutet: mächtige Interessen offenzulegen und Widerstand gegen Stromkonzerne zu gestalten, die unser aller Zukunft gefährden. Die Welt der Stromversorgung beginnt hinter jeder unserer Steckdosen – und wird nahezu uneingeschränkt beherrscht von vier großen Stromkonzernen: E. ON, RWE, Vattenfall und EnBW. Das einzige Gesetz, das dort Geltung hat, heißt: „Vier gewinnt!“ Von diesem Vierstromland handelt dieser AttacBasisText. Die AutorInnen erläutern die Funktionsweise des wundersamen Landes und gehen den vielen Ungereimtheiten dort auf die Spur. Ihr Blick über den Tellerrand zeigt, dass Stromkonzerne keine Lösung für die weltweite Zukunft der Energieversorgung sind. Zum Glück sind Alternativen denkbar, wie Stromversorgung ganz anders organisiert werden könnte. Und viele Menschen haben schon angefangen, für sie zu kämpfen und sie zu verwirklichen. „In diesem AttacBasisText wird eine klare Position bezogen: Wer für eine soziale, ökologische und demokratische Energieversorgung eintritt, muss die Eigentumsverhältnisse im Vierstromland in Frage stellen. Die vier Riesen müssen weg!“ Dieses Buch ist im Rahmen der Stromkonzernkampagne von Attac entstanden. Die Autorinnen und Autoren waren oder sind aktiv in der Kampagne.
Chris Methmann Libri


Klimawandel und Gerechtigkeit erfordern, dass die ökologischen Schulden des globalen Nordens bei der Bewältigung des Klimaproblems berücksichtigt werden. Wenn die Welt zur Bekämpfung des Klimawandels aufgerufen wird, müssen auch die Industrieländer die Hauptlast tragen. Die Ursachen der globalen Erwärmung sind eng mit dem fossilistisch-kapitalistischen Wirtschaftssystem verbunden. Neoliberale Globalisierung hat einen finanzmarktgetriebenen Kapitalismus hervorgebracht, der ohne sozial-ökologische Regeln agiert und gegen effektive Klimapolitik arbeitet. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich untergräbt die Klimaziele. Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels bis 2050 zu vermeiden, muss der CO2-Ausstoß um mindestens 50% gesenkt werden, was auch Chancen für neue Jobs und wirtschaftliche Entwicklung birgt. Diese Veränderungen erfordern soziale Sicherheit, um akzeptiert zu werden. Mächtige Wirtschaftsinteressen blockieren den Klimaschutz; trotz Beteuerungen ist der CO2-Ausstoß in Deutschland 2006 gestiegen und wird 2007 aufgrund des Wirtschaftswachstums weiter zunehmen. Ein Land, das neue Kohlekraftwerke baut, kann sich nicht als klimapolitischer Vorreiter betrachten. Es bedarf einer Klimabewegung, die den Zusammenhang zwischen Ökologie und Gerechtigkeit sowie Globalisierungskritik und Klimapolitik in den Fokus rückt und aktiv die Machtfrage stellt.