Dieser Band enthält überwiegend Texte, die um den Umstand kreisen, dass wir in vielen Wirklichkeiten unter verschiedenen Vorzeichen koexistieren. So hat zum Beispiel eine ungewisse Liebesgeschichte in jeder Sphäre eine andere Nuancierung und schließlich sogar andere Beteiligte.
Henrik Woelk Libri






Banyan-Baum
Dschinn Version
Pascual vermag nicht Erinnerungen von Träumen und Illusionen zu trennen. Er befindet sich auf einer Reise und ahnt, dass er später nicht sicher sein wird, ob diese Reise stattgefunden hat. Aber diesmal hat er vorgesorgt, er ist entschlossen, unleugbare Beweise zu sammeln. Dabei helfen ihm die Stimmen in seinem Kopf, welche immer hervortreten, wenn er nur lang genug allein ist. Sie führen ihn zu Yin, die ihn durch das südostasiatische Land begleitet. Ihre animistische Weltvorstellung scheint gut zu seinem Denken zu passen. Doch vielleicht täuscht das, denn schließlich ist sie auch eine sehr pragmatische Prostituierte. Wird dies dennoch eine Liebesgeschichte? Kann Yin ihm bei seiner Beweissuche helfen? Und wie soll er sie von den anderen Stimmen unterscheiden? Pascual jedenfalls ist entschlossen, seine Reise zu genießen, denn sie könnte ja wahr sein.
Es empfiehlt sich, das Bewusstsein dorthin zu bewegen, wo die Liebe ist. Nach Möglichkeit sollte dabei der Körper unversehrt bleiben und das tägliche Auskommen gesichert sein. Wenn das nicht einzurichten ist, kann es hilfreich sein, den Rat eines Handlesers einzuholen, zwei aufmerksame Ratten zu beobachten, den letzten Willen eines Verstorbenen zu befolgen oder das Kerzenfest in Ubon Ratchathani zu besuchen. Fünf Erzählungen.
Es ist nicht möglich, einen Teufel zu besiegen. Man kann ihn zurückdrängen, ihm aus dem Weg gehen und sich seinem Einfluss entziehen. Die Klugen, Willensstarken und Unerschütterlichen können ihn stattdessen auch mit etwas Anstrengung und Geschick vor den eigenen Karren spannen. Allerdings ist das eine riskante und zweischneidige Strategie, die nicht selten schon die Niederlage bedeutet; eine Niederlage, welche durch die Illusion, die Zügel in der Hand zu halten, abgemildert wird.
Auf dem Spielfeld des Schicksals, wo die Liebe eine Allianz mit dem Tod eingeht, wo alles schon fest steht - und doch nichts sicher ist, da gilt nur ein Gebot: Zaudere nicht! 29 Kurzprosatexte, Erzählungen und Gedichte.
Das Buch enthält drei Erzählungen. Ob einer mit seinem Schatten hadert, in seinem Spiegelbild die große Liebe entdeckt oder für einen anderen gehalten wird, immer geht es um die fiktive Barriere zwischen Ich und Sein und die phantastischen Umstände, die entstehen sobald diese Grenze vom Willen und der Erkenntnis aufgehoben wird. Die Geschichten lassen sich auch un-philosophisch lesen, dann handeln sie von Trieb, Rausch, Prostitution und verklärter Liebe.
Es ist verwunderlich, dass der Koloss von Rhodos oder der Pharos von Alexandria zu der Liste der sieben antiken Weltwunder gehören, die Bibliothek von Alexandria aber nicht. Die Inhalte, die in dieser Bibliothek zusammengekommen und verwoben worden sind, bestimmen das europäische Denken bis heute. „Das siebte Weltwunder“, die längste Erzählung dieses Bändchens, verzichtet auf den theoretischen Diskurs und stellt den phantastischen Anriss der Lebensgeschichte zweier Menschen in den Mittelpunkt: die von Alexander dem Großen und Zenon von Kition. Für gewöhnlich ist der Zufall etwas Kurzlebiges, in der Mann-trifft-Frau-Erzählung „Das Sing-horn“ erweist er sich aber als ausgesprochen hartnäckig.
Ein milder Teufel, der hilfreich die Hand ausstreckt, ein Institut, das die Aufmerksamkeit des umliegenden Waldes auf sich zieht, eine Flamme, die zum Feuer will, eine Begegnung zwischen Mann und Frau und die zuckersüße Geschäftigkeit der Ameisen sind einige Themen dieses Buches. Eine Hommage an die Liebe und den freien Willen, der uns Kopf und Kragen kosten kann, aber auch alles möglich macht. „Die Form des Feuers“ enthält 11 Erzählungen und Kurzprosa-Texte auf 84 Seiten.