1814/15 versammelte der Wiener Kongress Vertreter aller europäischen Länder, um nach den Umbrüchen dem Kontinent Ruhe und Sicherheit durch eine Friedensordnung zu verschaffen. Dem Kongress oblag dabei eine doppelte Aufgabe: zum einen die Regeneration Europas zu Wege zu bringen, zum anderen die deutschen Verhältnisse neu zu ordnen. Die 34. Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaft widmete sich vor allem den gesamteuropäischen und globalen Aspekten. Großbritannien war, neben Russland, der eigentliche Gewinner, und es wirkt aus heutiger Sicht erstaunlich, dass der Kongress in der britischen Gedenkkultur einen nur nachgeordneten Rang einnimmt. In diesem Band kommen Inhalte, Zielsetzungen und Interessenverflechtungen ebenso zur Sprache wie völkerrechtliche und militärpolitische Aspekte. Einen eigenen Aspekt bildet die Beschäftigung mit den Folgen im 19. und 20. Jahrhundert, auch in Bezug auf den coburgischen Staat und dessen Dynastie.--
Carl Christian Dressel Libri


Wesentliche Entwicklungen können gerade in kleineren Staaten ihren Anfang nehmen. Eine Verfassungsgeschichte, die den Kleinstaat überginge, wäre deshalb unvollständig. Der Verfasser schließt mit diesem Werk eine Lücke im Hinblick auf einen sehr forschungsrelevanten Kleinstaat: das thüringische Sachsen-Coburg. Dank einer geschickten Heiratspolitik in vielfältigste dynastische Netze und damit in ein „internationales Beziehungsgeflecht“ eingebunden, erwies es sich seit 1800 als ein „Experimentierfeld“, als ein flexibles Pflaster für moderne wie auch für restaurative Ideen. Dressel, der inzwischen den Wahlkreis Coburg im Deutschen Bundestag vertritt, stellt die Entwicklung von Verfassung und Verwaltung in Sachsen-Coburg von 1800 bis 1826 dar, wobei er Verfassungsentwürfe ebenso wie Verfassungen rechtsvergleichend in den Kontext anderer Staaten setzt. In einem umfangreichen Anhang gibt er zahlreiche, bislang unveröffentliche Quellen im buchstabengetreuen Original wieder.