Die Dokumentation bietet einen umfassenden Einblick in die Sonderhochschulen und Ressortforschung der DDR, die bislang wenig Beachtung fanden. Sie beleuchtet die Strukturen, Ziele und Entwicklungen dieser Bildungseinrichtungen und Forschungsinitiativen, die eine besondere Rolle im Bildungssystem der DDR spielten. Durch detaillierte Analysen und historische Kontexte wird ein neues Verständnis für die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Zeit geschaffen.
Uwe Grelak Libri






Toleriert und kontrolliert
Konfessionelles Bildungswesen auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts 1945–1989
Theologie im Sozialismus
Konfessionell gebundene Institutionen akademischer Bildung und Forschung in der DDR. Eine Gesamtübersicht
150.000 Seiten konfessionelles Bildungswesen in der DDR
Bibliografische Dokumentation der seit 1990 publizierten Literatur
Lebensbegleitend: konfessionell gebundene religiöse, politische und kulturelle Allgemeinbildungsaktivitäten incl. Medienarbeit in der DDR
Dokumentation der Einrichtungen, Bildungs- und Kommunikationsformen
Allgemeinbildungsaktivitäten fördern die persönliche Entwicklung und ein souveränes Weltverhältnis, ohne auf zertifizierte Abschlüsse abzuzielen. In der DDR wurden solche Aktivitäten durch evangelische Akademien, Bildungshäuser, Rüstzeitheime und Einrichtungen der Erwachsenenbildung realisiert. Dazu gehörten auch evangelische Kunstdienste, Arbeitskreise, Bibelwochen, Fernkurse, Kirchentagsarbeit und regelmäßig stattfindende Seminare. Im Medienbereich umfassten die Institutionen Pressebeauftragte, Redaktionen, Verlage, Buchhandlungen sowie Film- und Tonproduktionsstellen. Zwischen 1945 und 1989 gab es insgesamt 100 Einrichtungen für konfessionell gebundene Allgemeinbildung, ohne den Medienbereich. Im Medienbereich existierten in viereinhalb Jahrzehnten 81 Einrichtungen und Arbeitsformen. Eine zeitliche Betrachtung zeigt, dass es unmittelbar nach dem Kriegsende 1945 in der SBZ 14 relevante Einrichtungen gab. Im Gründungsjahr der DDR 1949 waren es bereits 71, und zum Ende der DDR existierten 141. Dies bedeutet, dass sich die Größe des konfessionellen Allgemeinbildungssektors, einschließlich der Medien, in den vier Jahrzehnten der DDR verdoppelt hat, trotz erheblicher staatlicher Behinderungen und mangelnder Unterstützung.
Konfessionelle Fort- und Weiterbildungen für Beruf und nebenberufliche Tätigkeiten in der DDR
Dokumentation der Einrichtungen und Bildungsformen
Kirchen und Religionsgemeinschaften incl. Diakonie und Caritas unterhielten in der DDR nicht nur Ausbildungsstätten, sondern auch zahlreiche Fort‐ und Weiterbildungseinrichtungen. Diese sind im Rahmen des Projekts „Parallelwelt – Konfessionelles Bildungswesen in der DDR“ recherchiert und dokumentarisch aufbereitet worden. Insgesamt hatte es von 1945 bis 1989 67 Einrichtungen bzw. offenere Formen der konfessionell gebundenen Fort‐ und Weiterbildung gegeben (unter Einrechnung des CDU‐Parteischulungswesens 73 Institutionen). Unmittelbar nach Kriegsende 1945 waren dies 13, im Gründungsjahr der DDR 1949 20, und zum Ende der DDR existierten 57 Einrichtungen (zzgl. einer Ausbildungsstätte der CDU). Mithin hatte sich die Größe des konfessionellen Fort‐ und Weiterbildungssektors in den vier DDR‐Jahrzehnten annähernd verdreifacht – trotz aller Behinderungen oder Nichtunterstützung seitens staatlicher Stellen, denen auch das Fort‐ und Weiterbildungsgeschehen der Kirchen unterlag.
Die Internationale Bauausstellung „Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010“ (2002–2010) war ein bedeutendes Experiment, das bundesweit und international Beachtung fand. Ziel war es, schrumpfenden Städten zu helfen, indem sie eigene Lösungen entwickelten. Insgesamt 19 Städte nahmen teil, wobei 15 Städte lokale Profile mit einem Fokus auf Bildungsfragen einnahmen. Diese Städte erkannten, dass in Zeiten des Schrumpfens mehr bildungsinduzierte Teilhabechancen geschaffen werden müssen, um die allgemeine Wohlfahrt zu sichern. Die IBA wollte innovativ sein und experimentelle Ansätze erproben, ohne einen festen Masterplan zu verfolgen. Stattdessen sollte die Planung, insbesondere die Umplanung, angeregt werden. Die IBA verstand sich als Labor, in dem Ergebnisse offen waren: Projekte konnten erfolgreich sein oder scheitern. Es war daher nicht überraschend, dass einige Vorhaben nicht realisiert oder abgebrochen wurden und es Planungs- sowie Umsetzungsprobleme gab. Sowohl Erfolge als auch Misserfolge lieferten wertvolle Erfahrungen, von denen ähnliche Projekte profitieren können. Die durchgeführten Versuche, die unterschiedlich erfolgreich waren, belegen, dass die IBA tatsächlich ein ergebnisoffener Prozess war.
Der unmündige Leser
- 87pagine
- 4 ore di lettura
Dass Johann Peter Hebel volkstümliche Kalendergeschichten 1811 in einer Anthologie in den Rang des Literarischen hievte, markiert eines von vielen Ereignissen, bei dem sich Gelehrte, Autoren und Leser über Wert und Bedeutung des Trivialen in der Literatur streiten. Wo liegt die Grenze zum Gewöhnlichen, Banalen, zum Schund, ja wo lässt sich bei der Vielzahl der Gattungen in einer schier unübersehbaren Buchproduktion überhaupt eine ziehen? Die Vertreter der Kritischen Theorie nach Adorno und Horkheimer unterstellen dem Leser zum einen Unmündigkeit, da er die Produkte einer Kulturindustrie ungeprüft annimmt. Zum anderen konstruieren sie einen gigantischen Apparat, der die Menschen mittels manipulativer Techniken und scheinbarer Bedürfnisbefriedigung angeblich ruhig stelle.