Mein Freund Adomako
Eine Erzählung aus Ghana






Eine Erzählung aus Ghana
In der Titelgeschichte Arno Brekers Garten erzählt Rainer Hackel von seinen Besuchen bei der Familie des verfemten Bildhauers, mit der er lange Jahre befreundet war. Für den Autor, der eine vielbeachtete Monographie über Breker veröffentlicht hat, stehen auch jetzt die Skulpturen und Reliefs des Bildhauers im Vordergrund, doch erfährt der Leser auch aufschlußreiche Details über das Leben der Familie Breker und die fragwürdigen Umtriebe von Brekers Galeristen Joe. F. Bodenstein. Hackels Erinnerungen an das Bad Nauheimer Antiquariat, wo er schon als Schüler vor den Unbilden der Zeit Zuflucht suchte, entführen den Leser in eine dem Untergang geweihte Welt, denn sowohl Antiquariate als auch Leser sind vom Aussterben bedroht. Wie es einem ergeht, wenn man verehrte Dichter leibhaftig kennenlernt, erfährt der Leser in der Erzählung über Hackels Besuch bei dem Thüringer Dichter Folkward. Hackel muß nicht nur eine erbarmungslose Gehirnwäsche über sich ergehen lassen und schwören, daß die Erde eine Scheibe sei – er hat auch mit Ekel vor dem Ambiente zu kämpfen, so daß er schließlich bei Nacht und Nebel die Flucht ergreift. Auf der Rückreise stattet er Goethe in Weimar einen Besuch ab und schüttet dem Olympier sein Herz aus...
In einem abgelegenen Dorf in der Aschanti-Region Ghanas wird Rainer Hackel Zeuge eines überaus lebendigen Voodoo-Kultes: Fetischpriester fallen – von Geistern besessen – in Trance und opfern den Göttern Hühner und Schafe. Der Autor ist aber kein distanzierter Beobachter: Seine Frau, die aus Ghana stammt, war seit ihrer Jugend von den Göttern zur Priesterin bestimmt, ging ihnen aber lange Jahre aus dem Weg. Nun haben die Götter die Geduld verloren und stellen sie vor die Entscheidung, ihnen zu dienen oder zu sterben ...
Der Titel dieses Essays könnte zu dem Irrtum verleiten, daß eine Differenz zwischen der Erfahrung von Welt und Dasein im Werk Ernst Jüngers unterstellt wird. Das ist aber nicht der Fall. Es soll vielmehr gezeigt werden, daß sich in Jüngers Autorschaft Daseins- und Welterfahrung gegenseitig bedingen. Indem Jünger seine eigene Biographie als repräsentativ versteht, verhilft ihm deren poetische Transformation zur Erkenntnis des Weltstoffs der Epoche. Dabei wird die Frage, ob die neuen Bereiche des Seienden, die sich Jünger erschließen, sich allein der in der individuellen Entwicklung gründenden Wahrnehmung des Autors verdanken, oder ob sie sukzessiv sich offenbarende Momente der geschichtlichen-metaphysischen Wirklichkeit sind, in der Schwebe gehalten. Die idealistische Position des absoluten Erkennens, die Hegels Philosophie so eindrucksvoll zu behaupten vermochte, übersieht, daß jede Erkenntnis mit der Lebensgeschichte des Autors verwoben ist
Der Autor entwirft in seinem Essay ein überraschendes Bild des umstrittenen Bildhauers: Er zeigt die Prägungen Brekers durch die französische Bildhauerschule auf und deutet auf einfühlsame Weise Skulpturen und Portraits. Er setzt sich aber auch ? anhand neuer Quellen ? mit Brekers Rolle im Dritten Reich auseinander und zitiert dessen erschütterndes Eingeständnis der Schuld, einem Regime gedient zu haben, dessen verbrecherischen Charakter er deutlich erkannt hatte.0In den hier gedeuteten Portraits berühmter Persönlichkeiten wie Jean Cocteau, Ezra Pound und Leopold Sédar Sénghor lotet der Bildhauer das Wesen des Menschen in einer Weise aus, wie es seither keinem Künstler mehr gelungen ist. Aber auch die als faschistische Propaganda verworfenen heroischen Figuren und Reliefs Brekers gilt es neu zu entdecken ? bewährt sich doch auch hier die von Hackel verteidigte Autonomie der Kunst
und andere merkwürdige Geschichten
Rainer Hackel erzählt von seinen Begegnungen mit Ernst Jünger, Martin Mosebach, Ernst Herhaus und Marcel Reich-Ranicki. Dabei verliert Hackel auch dann nicht den Humor, wenn Ernst Jünger ihn an der Haustür in die Wüste schicken will, Ernst Herhaus ihn von der Bedeutung pornographischer Szenen zu überzeugen gedenkt – und er sich Marcel Reich-Ra-nicki mit seinem Wagen in den Weg stellt. Nebenbei erfährt der Leser dieser mitreißenden Geschichten auch noch etwas über die turbulenten Zustände an deutschen Schulen...
Ein Reisetagebuch
Rainer Hackel Weihnachten in Ghana Ein Reisetagebuch Rezension Wie feiert man Weihnachten im tropischen Ghana? Auf jeden Fall anders als in Deutschland: Weder gibt es Stollen noch Plätzchen - noch eine stille, heilige Nacht unterm Weihnachtsbaum. Und dennoch erlebt Hackel Weihnachten und Silvester auf eine bewegende und überwältigende Weise. Aber nicht nur das, der Autor führt Gespräche mit einem Maler über Leben und Kunst, und er unterhält sich mit einer traditionellen Fetischpriesterin über Götter und Menschen. Darüber hinaus fängt er immer Alltagssituationen ein - sei es eine Polizeikontrolle auf dem Highway oder die illegalen Geschäfte eines Geldwechslers vom Schwarzmarkt.
Geschichten aus Ghana
Wir tauchen mit Hackel ins traditionelle Leben eines ghanaischen Dorfes ein, lernen eine Fetischpriesterin kennen und nehmen an der bewegenden Trauerfeier für einen mit 130 Jahren verstorbenen Medizinmann teil. Der Autor weiß aber auch von den aufregenden Dreharbeiten für ein Gospel-Video zu berichten, bei denen er seine Frau über den Haufen fahren soll und Ebonic Girls kennenlernt - eine Geschichte voll schreiender Komik. Schließlich erzählt Hackel die Bekehrung eines Rassisten, der während des Gottesdienstes einer ghanaischen Pfingstkirche eine Läuterung erfährt.
Geschichten aus Ghana
In seinen Geschichten aus Ghana stimmt Hackel ein Hohelied auf die Schönheit afrikanischer Frauen an, die ihn in den unmöglichsten Situationen in Bann schlägt. Doch weiß Hackel auch von seinen Erfahrungen mit ghanaischen Matratzen und deutschen Touristen zu berichten und gerät unversehens von einer Verwechslungskomödie in die andere. Am Ende jedoch wird es todernst, denn voller Bestürzung schildert Hackel den Mord an einer lieben Freundin, die von ihrem Sohn getötet wurde …