Die Universitätsbibliothek Basel besitzt ein prachtvolles Fotoalbum mit dem Titel »Vues de Brousse«, das eine hohe Staatsauszeichnung von Sultan Abdülhamid II. erhielt. Es entstand um 1888 im berühmten osmanischen Fotostudio Sébah & Joaillier und enthält knapp einhundert Stadtansichten der ersten osmanischen Hauptstadt Bursa. Die Stadt, in der Nähe von Istanbul gelegen, war seit byzantinischer Zeit ein wichtiger Produzent von Rohseide. Es ist die Seide, die den Faden der Verflechtungsgeschichte zwischen Basel als Zentrum der Seidenbandindustrie und dem osmanischen Bursa aufnehmen lässt. Der vorliegende Band enthält sämtliche Fotos des Albums und beleuchtet seine Geschichte sowie die ökonomischen und kulturellen Austauschbeziehungen zwischen beiden Städten rund um die Seidenproduktion.
Martina Baleva Ordine dei libri





- 2017
- 2016
Auf der Weltausstellung in Sevilla 1992 läutete der provokative Slogan »La Suisse n'existe pas« eine nachhaltige Aufarbeitung des Schweizer Selbstbildes und einen Abschied von vielen seiner Helden und Mythen ein. Die Autoren des vorliegenden Bandes übertragen diesen herausfordernden Gedanken auf das Verständnis vom Balkan, um die Vielfalt und Einmaligkeit dieser Region jenseits von Fremd- und Eigenprojektionen ans Licht zu bringen. Entgegen der bekannten Stereotype zeichnet sich der Balkan gerade nicht durch anthropologische Spezifitäten aus. Vielmehr besetzt er geographisch, kulturell und historisch wichtige Bruch- und Schnittstellen, die in diesem Band kenntnisreich in den Blick genommen werden.
- 2012
Image match
- 332pagine
- 12 ore di lettura
Im Zuge der Globalisierung geraten Bilder in massenhafter Weise in Bewegung. Sie sind Teil transnationaler Migration, fließen millionenfach durch das Internet und fusionieren zu neuen Bildlandschaften. Mit ihnen formen sich transkulturelle Bildensembles, in denen in vielfältigen ikonischen Begegnungen Referenzen und Bedeutungen neu verhandelt werden. Die Untersuchung von Übertragungen zwischen Bildräumen samt ihrer Interpretanten ermöglicht einen bildwissenschaftlichen Zugriff auf Intervisualität in globalen Bildkulturen. Einsichten in diese Übertragungsprozesse gewährt bereits ein Blick auf ›traditionelle‹ Bildkulturen und tradierte Bildmedien. Auch diese sind, wie sich nun unter dem Eindruck einer globalen Bild-Transfer-Kultur zeigt, oft auch nur durch solche visuellen und bildlichen Übertragungs- und Verhandlungsprozesse zu verstehen. IMAGE MATCH beleuchtet die damit einhergehenden und neu entstehenden hybriden kulturellen Bildpraktiken sowie die historische Entwicklung und den Einfluss von Transferbewegungen auf etablierte Bildlandschaften und die ›Logik der Bilder‹.
- 2012
Bulgarien im Bild
Die Erfindung von Nationen auf dem Balkan in der Kunst des 19. Jahrhunderts
- 214pagine
- 8 ore di lettura
Die populärsten Nationalbilder der Länder auf dem Balkan wurden im 19. Jahrhundert durch ausländische Künstler geschaffen. Bislang wurde diese Schlüsselrolle fremder visueller Medien und ihrer Urheber für die Konstruktion nationaler Selbstbilder in der kulturgeschichtlichen Forschung kaum thematisiert. Dies gilt auch für das Bild Bulgariens. Die Studie analysiert am Beispiel des 1878 gegründeten Nationalstaats die intervisuellen Austauschprozesse zwischen dem westlichen Europa und dem Balkan sowie die intermedialen Kontexte der illustrierten Presse, der Historien- bzw. Ereignismalerei sowie der Fotografie als die herausragenden Medien in diesem Prozess.