Vom Ladenkino zur Eigenproduktion
Kommunale Kinogeschichte in Zeiten des Wirtschaftswunders am Beispiel der Lichtspielhäuser Watzenborn-Steinbergs (1945-1964)
Die kommunale Kinogeschichte ist ein facettenreiches Forschungsfeld, das von den Wanderlichtspielen des frühen 20. Jahrhunderts über die in Gaststätten untergebrachten Ladenkinos bis zum Kino-Boom der 1950er und 1960er Jahre reicht. Dieses Buch bietet einen Einblick in die Kinogeschichte des ländlichen Raums, insbesondere während der Wirtschaftswunderjahre. Anhand von Zeitzeugenberichten und Quellen aus kommunalen sowie privaten Archiven wird die Entwicklung der Lichtspielhäuser exemplarisch am Beispiel von Watzenborn-Steinberg (Mittelhessen) nachgezeichnet. Der erste Teil vermittelt einen Überblick über die Filmgeschichte und -gattungen, gefolgt von sozio-historischen Aspekten. Der Werdegang des Filmtheaterbetreibers Wilhelm Vogt illustriert den Übergang vom provisorischen Ladenkino zum modernen Filmtheater mit technischen Raffinessen. Die Erfahrungsberichte der lokalen Bevölkerung bieten einen einzigartigen Blick auf die Bedeutung eines Lichtspielhauses im Dorf. Fragen zur Veränderung der Lebenswirklichkeit der Landbevölkerung, den Erinnerungen an das Kino vor Ort und den Gründen für einen Kinobesuch in den letzten 70 Jahren werden in diesem Werk behandelt.
