"In PRIF Report No. 129 The Fortunate Ones and the Ones Still Waiting: Reparations for War Victims in Sierra Leone, Eva Ottendörfer examines the design and implementation of the reparations program conducted in Sierra Leone between 2008 and 2013. She confronts the hopes and promises attributed to the program with its actual effects. Due to the high number of victims specific target-groups have benefitted most from the program, leaving other victim groups with a reinforced sense of injustice and shaking their confidence in the state. The author concludes with recommendations for governments as well as for international organizations and makes the case for a more realistic view on advantages and disadvantages of reparations, which is not fraught with expectations." -- Publisher's website
Eva Ottendörfer Libri


Die internationale Politik der Vergangenheitsaufarbeitung
Global-lokale Interaktion in Timor-Leste
Die Auseinandersetzung mit vergangener massiver Gewalt führt nicht unbedingt zu mehr Gerechtigkeit und Versöhnung. Warum dies so ist, zeigt Eva Ottendörfer anhand einer Fallstudie zu Timor-Leste. Sie hinterfragt die Prämissen internationalen Engagements in diesem Bereich und formuliert zentrale Annahmen der Sozialisationsforschung neu: Lokale und internationale Akteure bilden ihre Haltung bezüglich bestimmter Normen in Interaktion miteinander. Eine inkonsistente Haltung internationaler Akteure kann daher zu lokalem Widerstand und zur Formulierung alternativer Konzepte führen. Basierend auf diskurstheoretischen Ansätzen präsentiert die Autorin ein neues Modell für die Analyse von Prozessen der Vergangenheitsaufarbeitung, das nicht nur die entsprechenden Instrumente, sondern auch deren Übertragung ins politische System mit einbezieht. Zudem wirbt sie für ein neues Verständnis für das Verhalten internationaler und lokaler Akteure in internationaler Sozialisationspolitik im Allgemeinen.