Die Sammlung hat für den Autor einen besonderen Wert, da sie eine Art persönliches Archiv seiner Gedanken und Erfahrungen darstellt. Hier verbindet er verschiedene Themen, die ihm am Herzen liegen, und bietet Einblicke in seine kreativen Prozesse. Die Texte sind geprägt von einer tiefen Reflexion über das Leben, die Kunst und die menschliche Natur, wodurch der Leser auf eine emotionale und intellektuelle Reise mitgenommen wird. Diese Werke laden dazu ein, über die eigenen Erfahrungen nachzudenken und sich mit den universellen Fragen des Daseins auseinanderzusetzen.
Lothar Quinkenstein Libri






Die größte Angst des Erzählers ist nicht die Rückkehr in der Nacht, sondern die Furcht, keinen tieferen Sinn hinter der Angst zu finden.
Eine Kindheit auf dem Dorf, in den 1970er Jahren. Staudämme "an der Bach", Seifenkisten aus Sperrmüllteilen, Schlittenfahrten auf der Todesbahn. Die Helden hießen Bruce Lee und Sepp Maier, und das Schönste an der "Kerb" war die "Stupsautobahn". "Schmidtchen Schleicher" wurde zum Faschingsschlager, im Wald hinter den letzten Gärten hatten "die Amis" ihr Munitionsdepot, und im Radio kamen Meldungen von Anschlägen der RAF. Wie in einem Brennspiegel formt sich aus diesen Miniaturen eine Welt mit ihrem Alltag, ihren Ritualen. Der besondere Reiz der Schilderung liegt in der Darstellung einer Erfahrung, die den Dialekt als erste Fremdsprache erlebte. So oszillieren die Erinnerungen zwischen Nähe und Distanz, zwischen Momenten nostalgischer Sehnsucht und skeptischer Reflexion.
Die Societas Jablonoviana (Fürstliche Jab?onowskische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig) wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert vom Fürsten Józef Aleksander Jab?onowski (1711-1777), einem polnischen Mäzen der Kultur und Wissenschaften, an der Leipziger Universität ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es damals, allgemein die Wissenschaften zu fördern, indem jährlich Preisfragen zu Mathematik / Physik, Ökonomie und zur polnischen / slawischen Geschichte ausgeschrieben und die besten Arbeiten mit dem Jab?onowski-Preis ausgezeichnet wurden.0Die Gesellschaft überdauerte alle Wirren der Geschichte und versteht sich heute als Vermittlerin und Mitgestalterin der deutsch-polnischen Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen. In diesem Sinne werden alle zwei Jahre junge Wissenschaftler, abwechselnd aus Polen und aus Deutschland, die sich um die Förderung des deutsch-polnischen Dialogs besonders verdient gemacht haben, mit dem Jab?onowski-Preis geehrt.00Der Preis 2017 ging an Dr. Lothar Quinkenstein. Gewürdigt wurden seine hervorragenden Leistungen insbesondere auf dem Gebiet der Literatur, der Übersetzungen und der literarischen Essayistik. Den Jab?onowski-Preis 2017 stiftete die Universität Leipzig. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Jerzy Ka???ny.0
Souterrain
Skizze für einen Roman
Der Roman aus der Feder des Tokarczuk-Übersetzers Quinkenstein: ein Roman über eine Annäherung an Polen. Poetisch und kenntnisreich, hintergründig und polyphon. „Wir gehen, bis das Wort Umweg seine Bedeutung verliert“, heißt es im Auftakt dieser Geschichte von Tobias, der als Deutschlehrer nach Polen kommt, um schließlich in Poznań zu bleiben. Ein ebenso fulminantes wie subversives Plädoyer für die befreiende Wirkung der Kunst. Mit einem Wort: eine Liebeserklärung an die polnische Kultur.
Ende der 1980er Jahre, Ende der Schulzeit ... die Heranwachsenden ächzen unterm Joch des Alltags, und wäre nicht die Kneipe, in der die großen Fragen diskutiert werden, man wüsste nicht, wohin mit all den Utopien. Mal wird die bessere Welt in Brasilien vermutet, mal in Kanada - Hauptsache, die Einstellung stimmt. Und weil die Suche nach sich selbst kein Kinderspiel ist, stehen am Ende eine Menge unbezahlter Deckel und eine Oper, die es in sich hat. Lothar Quinkenstein zeichnet mit seinem „Bilderbogen“ einen Mikrokosmos, in dem sich Rebellion und Beschaulichkeit auf kuriose Weise miteinander versöhnen, um das tiefere Anliegen zünden zu lassen: Do Your Own Thing ...
Mitteleuropäische Zeit
Gedichte
Lothar Quinkenstein ist ein Spurensucher. In Landschaften und Lektüren findet er die Zeichen einer nicht vergangenen Geschichte. Im Mittelpunkt seiner Erkundungen steht Polen, das Nachbarland der eigentümlichen Ferne. Hier, in der polnischen Gegenwart, öffnen sich die Perspektiven, entlarvt sich Vertrautes als Illusion. sinnlos sich zu erinnern an gerede im café babeuf / schneewolkige ergriffenheit in waldersbach / den 20. jänner erzählen dir hier / zuzanna ginczanka władysław szlengel
Gegenort
- 70pagine
- 3 ore di lettura
Ein Tag und eine Nacht. In den Straßen von Poznan. In den Kneipen der Erinnerung. Andreas, Adam, Lucyna. Dreigestirn der Ideen am unendlichen Himmel der Phantasie. Wer ist der Schöpfer? Wer ist das Werk? Ein Roman über Anspruch und Abbruch, Kunst und Wirklichkeit. Eine Reise in die Labyrinthe der Kreativität.
Erinnerung an Klara Blum
- 310pagine
- 11 ore di lettura
Lothar Quinkenstein begibt sich mit diesen Essays auf eine faszinierende Spurensuche. Ebenso einfühlsam wie präzise beschreibt er den Weg aus dem „tiefen Westen“ Europas in seine Mitte. Dort heißen die Zentren nicht Hamburg oder München, sondern Prag, Lemberg oder Czernowitz, und es erklingen die Stimmen so einzigartiger Autorinnen und Autoren wie Jiri Mordechai Langer, Bruno Schulz, Jerzy Ficowski, Klara Blum und Debora Vogel. In der Überblendung von Lektüre, Reflexion und persönlicher Erfahrung entfaltet sich eine Landkarte, die die fatalen Folgen einer allzu lange asymmetrisch geprägten Wahrnehmung kenntlich werden lässt. „Erinnerung an Klara Blum“ ist eine Fundgrube des unterschlagenen Gedächtnisses – ein Buch, das getragen wird von dem Gedanken, dass das Unwiederbringliche in den Momenten, da wir davon lesen, etwas weniger verloren ist.