In 7 Reden fragen die Autorinnen und Autoren danach, wie sich die im Kulturgedächtnis der Menschheit aufbewahrten 7 Todsünden heute zeigen. Unabhängig von Kultur und Religion sind Zorn, Wollust, Geiz, Trägheit, Neid, Völlerei und Hochmut globale Verhaltensweisen, positiv wie negativ. Dem Zorn geht immer eine Kränkung voraus, so die These, die Joachim Wehrenbrecht entfaltet. Mit der Wollust beschäftigt sich Jochen Remy. Er weist darauf hin, dass im lateinischen Wort Luxuria die Herkunft von Luxus steckt. Mit dem Geiz setzt sich Renate Fischer-Bausch auseinander. Sie stellt dem Geiz und der Gier die Idee und die Praxis der Teilhabe entgegen. Die Trägheit wird von Katharina Opalka erschlossen. Trägheit ist nicht einfach Faulsein, sondern die Unfähigkeit ganz im Hier und Jetzt zu leben. Der Neid hat viele Gesichter. In einige davon lässt uns Erhard Lay schauen. Rivalität und Geschwisterneid gehören dazu. Bei der Völlerei gibt es viel zu sehen. Sie geschieht im Gegensatz zu vielen anderen Todsünden nicht im Verborgenen, sondern offensichtlich. Die Konfirmandin Hannah Kreuer nimmt den Dönerkult auf´s Korn. Die Mutter aller Sünden, der Hochmut, wird von Britta Schwering vorgestellt. Hochmut ist für Schwering eine Gestimmtheit, eine innere Haltung, die andere richtend herabsetzt. Zu den 7 Reden über die 7 Todsünden gesellen sich 7 Erfahrungen. Es sind Alltagserzählungen, die es in sich haben.
Joachim Wehrenbrecht Ordine dei libri


- 2019
- 2017
Sie kommt meist, wenn die Tage kürzer werden, und geht so plötzlich, wie sie gekommen ist – diese unerklärliche Schwere . . . Depressionen kennzeichnen den Lebensweg des Autors. Schon in der Kindheit nimmt die Krankheit von Joachim Wehrenbrecht ihren Anfang und begleitet ihn fortwährend. Mit Hilfe von Medikamenten, vertrauten Menschen und Therapien versucht der Autor, sein Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Dabei verfolgt ihn aber stets das Gefühl, nicht „normal“ zu sein. Gefühlvoll, nachdenklich und sehr klar schildert Joachim Wehrenbrecht seine Erfahrungen mit Depressionen und Ängsten, auch im Zusammenhang mit seinem Glauben. Aber bei aller Schwere hat der Autor diese von echtem Lebenswillen gekennzeichnete Botschaft für alle: „Es gibt Wunden, die können nicht heilen, und es gibt Wunden, die schließen sich wieder. Immer, wenn sich eine Wunde schließt, ist es wie ein Wunder. An Wunder zu glauben heißt, dafür offen zu sein, dass das Leben auch noch heilsame Erfahrungen bereit hält.“