Durch Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) kann die Psychopharmakotherapie bei bipolaren Störungen individualisiert werden, um optimale Medikationseinstellungen zu gewährleisten und Unter- sowie Überdosierungen zu vermeiden. Diese Untersuchung analysiert verschiedene Aspekte des TDM: Eine pharmakoepidemiologische Auswertung über 10 Jahre zeigt, dass Lithiumverordnungen rückläufig sind, während Quetiapinverordnungen zugenommen haben. Zudem wird eine UHPLC-Methodenentwicklung zur Messung von Psychopharmaka aus Patientenserum vorgestellt, die Mirtazapin, Lamotrigin, Venlafaxin, Desmethylvenlafaxin, Quetiapin, Carbamazepin, Aripiprazol und Dehydroaripiprazol umfasst. Die ermittelten Serumkonzentrationen werden in dosisbezogene und therapeutische Referenzbereiche eingeordnet, wobei besondere Aufmerksamkeit auf Arzneimittelinteraktionen gelegt wird. Die Gültigkeit des therapeutischen Referenzbereichs von Lamotrigin wird überprüft, und ein neuer Referenzbereich zur Prophylaxe depressiver Episoden wird ermittelt, basierend auf retrospektiven Daten und Patientenproben. Das Ergebnis zeigt, dass niedrigere Serumkonzentrationen zur Phasenprophylaxe effektiver sind als die für die Epilepsiebehandlung. TDM ist somit nützlich, um die optimale Serumkonzentration zu erreichen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu vermeiden und eine sichere, effektive Arzneimitteltherapie zu gewährleisten.
Sandra Unholzer Ordine dei libri

- 2017