Die Lebensmittelsicherheit umfasst verschiedene Politikbereiche, den freien Handel und den Verbraucherschutz. Sie wird nicht mehr nur national geregelt, sondern verfolgt in der Europäischen Union den ganzheitlichen Ansatz „from farm to fork“, der die gesamte Lebensmittelkette abdeckt. In den USA und Kanada hingegen liegt der Fokus auf dem Endprodukt, wobei die Herstellung weniger relevant ist als das Ergebnis. Auch die Risikobewertung unterscheidet sich: Im europäischen Lebensmittelrecht spielt das Vorsorgeprinzip eine zentrale Rolle, das bereits bei wissenschaftlicher Ungewissheit und Anzeichen für Gesundheitsrisiken greift. In den USA und Kanada gilt ein Produkt erst dann als „unsicher“, wenn eine wissenschaftlich fundierte Risikoabwägung stattgefunden hat und Beweise für Schädlichkeit vorliegen. Maßnahmen zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit zielen darauf ab, sichere und gesundheitlich unbedenkliche Produkte zu fördern. Ob ein Produkt als sicher gilt, hängt von der jeweiligen Rechtsordnung ab. Die konzeptionellen Unterschiede zwischen Europa und den USA beeinflussen den freien Handel, was zu langanhaltenden Konflikten, etwa um Hormone in Rindfleisch oder Gentechnik, geführt hat. Dies erschwert auch die Verhandlungen über Freihandelsabkommen. Öffentliche Debatten sind oft skandalisierend und emotionalisiert. Trotz dieser Herausforderungen trat CETA als gemischtes Abkommen in Kraft, während TTIP aufgrund der protekti
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- 2018