10 libri per 10 euro qui
Bookbot

Sylvia Brockstieger

    Sprachpatriotismus und Wettstreit der Künste
    Handschrift im Druck (ca. 1500–1800)
    Between Manuscript and Print
    • Between Manuscript and Print

      Transcultural Perspectives, ca. 1400–1800

      A cross-cultural, comparative view on the transition from a predominant ‘culture of handwriting’ to a predominant ‘culture of print’ in the late medieval and early modern periods is provided here, combining research on Christian and Jewish European book culture with findings on East Asian manuscript and print culture. This approach highlights interactions and interdependencies instead of retracing a linear process from the manuscript book to its printed successor. While each chapter is written as a disciplinary study focused on one specific case from the respective field, the volume as a whole allows for transcultural perspectives. It thereby not only focusses on change, but also on simultaneities of manuscript and printing practices as well as on shifts in the perception of media, writing surfaces, and materials: Which values did writers, printers, and readers attribute to the handwritten and printed materials? For which types of texts was handwriting preferred or perceived as suitable? How and under which circumstances could handwritten and printed texts coexist, even within the same document, and which epistemic dynamics emerged from such textual assemblages?

      Between Manuscript and Print
    • Handschrift im Druck (ca. 1500–1800)

      Annotieren, Korrigieren, Weiterschreiben

      Dem Neben- und Miteinander von Hand- und Druckschriftlichkeit in der Frühen Neuzeit bis in die Goethezeit ist in der Forschung bisher nur ungenügend Beachtung geschenkt worden. Der Übergang von der Hand- zur Druckschriftlichkeit ‚nach Gutenberg‘ wird gerne als ein Ablösungsprozess beschrieben; erst in der Zeit um 1800 nehme die Handschrift im Lichte neuer Autorschafts- und Individualitätskonzepte neuen, auratischen Charakter an. Der Band argumentiert in Fallstudien für eine neue Aufmerksamkeit für die zahlreichen Interferenzphänomene von Handschrift und Druck, die die unterschiedlichsten Formen und Funktionen annehmen können. Er fokussiert besonders handschriftliche Interventionen in gedruckten Büchern: Diese brechen den durch den Druck fixierten Text auf, indem sie ihn kommentieren, korrigieren oder erweitern. Sie weisen auf veränderte Gebrauchskontexte, die Flexibilisierung vermeintlich statischer Autorschaftskonzepte und die Dynamik von Korrekturprozessen. Der Band plädiert in der interdisziplinären Zusammenschau von Literatur-, Buch- und Geschichtswissenschaften für einen neuen, materialitätsorientierten Blick auf alte Fragen der Literaturgeschichte des Druckzeitalters.

      Handschrift im Druck (ca. 1500–1800)
    • Sprachpatriotismus und Wettstreit der Künste

      Johann Fischart im Kontext der Offizin Bernhard Jobin

      Bereits vor Martin Opitz gibt es Bemühungen, den Eigenwert des Deutschen in Auseinandersetzung mit den Autoritäten der Antike, aber auch mit den Vorbildern aus der zeitgenössischen Romania zu erweisen – diese Ansätze sind aber keineswegs umfassend erforscht. Die Studie antwortet auf dieses Desiderat, indem sie das Werk Johann Fischarts im Kontext der Offizin Bernhard Jobin untersucht: Der Druckerverleger arbeitet in einem Kreis aus Literaten und Künstlern dezidiert am Programm einer elaborierten deutschen Sprache, Literatur und Kultur im Zeichen der aemulatio . Erstens analysiert sie die Diskursebenen des humanistischen Kulturpatriotismus und entfaltet ein Panorama der Textgattungen, die hierfür in der Straßburger Offizin eine zentrale Rolle spielen. Zweitens fokussiert sie intermediale Gattungen wie Bilderbibeln, Portrait- und Emblembücher, an denen ganz besonders das Programm eines autochthonen Renaissancehumanismus erkennbar wird. Drittens arbeitet sie Fischarts Schreibstrategien in Übersetzung und Konfessionspolemik heraus und weist deren rinascimentale Voraussetzungen nach. Die vorgestellten Beispieluntersuchungen ermöglichen so einen interdisziplinär informierten Blick auf eine der produktivsten literarischen Konstellationen am Ende des 16. Jahrhunderts.

      Sprachpatriotismus und Wettstreit der Künste