Die Arbeit analysiert die Rolle des Bundespräsidenten in Deutschland, insbesondere die begrenzten Kompetenzen, die ihm das Grundgesetz zuweist. Trotz seiner Stellung als Staatsoberhaupt hat der Bundespräsident im Vergleich zu anderen Staatsorganen wie Bundestag und Bundesregierung den geringsten politischen Einfluss. Die Untersuchung beleuchtet auch die historische Entwicklung dieser Machtverteilung und zieht einen Vergleich zum Weimarer Reichspräsidenten, der deutlich mehr Befugnisse und Aufgaben hatte. Die Frage nach der Notwendigkeit eines Präsidenten in der Republik wird kritisch betrachtet.
Manuel Limbach Libri




Vergangenheitsbewältigung in der Ära Kohl: Der "Historikerstreit"
Geschichtswissenschaftliche Debatte oder Höhepunkt einer geschichtspolitischen Auseinandersetzung?
Die Studienarbeit analysiert die Ära Kohl von 1982 bis 1998 und beleuchtet die politischen sowie gesellschaftlichen Veränderungen in der Bundesrepublik Deutschland. Helmut Kohl betrachtete seinen Regierungswechsel nicht nur als politische Wende, sondern auch als Auftakt zu einer geistig-moralischen Wende. Die Arbeit thematisiert Kohls Bestrebungen, ein historisches Bewusstsein und nationale Identität zu fördern, sowie die umstrittene Geschichtspolitik, die ihm vorwarf, die Geschichte zur Unterstützung seiner neo-konservativen Agenda zu instrumentalisieren. Insbesondere wird die Relativierung von NS-Verbrechen in seinen Reden kritisiert.
Otto III. - Renovatio imperii Romanorum
Durchkonzipiertes Herrschaftsprogramm oder situationsbedingte, christliche Erneuerung?
Die Seminararbeit untersucht die historischen Entwicklungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit in Europa. Sie gliedert sich in zwei Hauptteile, wobei der erste Teil sich mit den grundlegenden historischen Kontexten und Ereignissen beschäftigt. Die Analyse bietet tiefe Einblicke in die gesellschaftlichen und politischen Strukturen dieser Epochen. Die Arbeit ist das Ergebnis umfassender Forschung und wurde mit der Note 1,7 bewertet, was ihre Qualität und den akademischen Anspruch unterstreicht.
Bürger gegen Hitler
Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen »Sperr-Kreises«
Der »Sperr-Kreis« war ein bürgerlicher Widerstandskreis gegen den Nationalsozialismus in Bayern, der in der Forschung bislang nur am Rande behandelt wurde. Diese Untersuchung beleuchtet die Ursprünge, Motive und Ziele der Gruppe anhand umfassender Quellen. Ein individueller und kollektiver biographischer Zugang verdeutlicht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der etwa 66 Mitglieder. Das Hauptziel war der Aufbau einer »Auffangorganisation« für die Zeit nach dem Untergang des »Dritten Reiches« in Bayern. Die Führungsriege, darunter der ehemalige Bayerische Gesandte in Berlin, Franz Sperr, sowie die Weimarer Reichsminister Otto Geßler und Eduard Hamm, stand früh in Kontakt mit dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht, der im Falle eines Zusammenbruchs als Integrationsfigur fungieren sollte. Um Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen, suchte man den Kontakt zu geeigneten Persönlichkeiten aus Militär, Polizei, Justiz, Verwaltung und Wirtschaft. Im Verlauf des Krieges knüpfte der Kreis Verbindungen zum westlichen Ausland und zu anderen Widerstandsgruppen. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurden viele führende Mitglieder verhaftet; Sperr wurde hingerichtet, Hamm starb im Gefängnis. Dennoch überlebte ein Großteil der ehemaligen Mitglieder und beteiligte sich am Wiederaufbau und der Rückkehr zum Rechtsstaat.