Der Umbau des Bahnhofsbereichs in Wuppertal und die dreijährige Vollsperrung der Bundesstraße 7 dienen in dieser Dissertation als urbanes Mobilitätslabor. Untersucht wird die Auswirkung der Verkehrssystemstörung auf die Resilienz des Stadtverkehrs. Die Arbeit analysiert die Folgen der Sperrung auf ein Netzwerk von Systemelementen durch einen Multi-Methoden-Mix. Ein zentrales Ergebnis ist, dass die B7-Sperrung, entgegen anfänglicher Befürchtungen, nicht zu einem Verkehrszusammenbruch führte, was der Resilienz des Stadtverkehrssystems zuzuschreiben ist. Diese Resilienz zeigt sich in der Anpassungs- und Lernfähigkeit sowie der Robustheit des Systems. Zudem führte die Sperrung zu einer Re-Evaluation des Mobilitätsverhaltens der Nutzer. Die Auswirkungen auf die Luftqualität werden anhand von Stickstoffdioxid (NO2) bewertet, wobei die Veränderungen der NO2-Werte mit den Verkehrsstärken korrelieren. Dies deutet darauf hin, dass sowohl die Sperrung als auch die Wiedereröffnung die Luftqualität beeinflussen könnten. Das Interesse der lokalen Medien nahm während der Eingewöhnung ab. Die Forschungsarbeit präsentiert einen innovativen Ansatz in den Verkehrswissenschaften, um Verhaltensbeobachtungen während solcher Ereignisse messbar zu machen. Die Erkenntnisse belegen, dass nachhaltige Transformationsprozesse im Verkehr in Bezug auf die Autonutzung gestaltbar sind, was für die Raum- und Verkehrsplanung von hoher Bedeutung ist.
Olivia Spiker Libri
24 novembre 1981
