Più di un milione di libri, a un clic di distanza!
Bookbot

Martin Kött

    Goldhagen in der Qualitätspresse
    Das Interview in der französischen Presse
    • Das Interview in der französischen Presse

      Geschichte und Gegenwart einer journalistischen Textsorte

      Am Beispiel der französischen Presse untersucht die vorliegende Studie erstmals Entstehung und Entwicklung des journalistischen Interviews und liefert somit einen romanistischen Beitrag zur Geschichte einer zentralen journalistischen Darstellungsform. Im Zentrum der historischen Interview-Typologie, die mit den Methoden einer pragmatisch ausgerichteten Textlinguistik in exemplarischen Einzelanalysen gewonnen wird, steht die Visite: Sie basiert auf dem sozialen Handlungsmuster einer in der französischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts beheimateten Besuchskultur und sollte die Interview-Tradition in Frankreich über Jahrzehnte hinweg prägen. Zudem verdeutlicht die Visite, die die Anfänge der Texttradition in den 1860er Jahren markiert, die historische Verwandtschaft des Interviews mit der journalistischen Reportage und dem naturalistischen Roman. Dagegen wird die Bedeutung des Verhörs, das in der publizistischen Forschung bislang als historischer Prototyp des Interviews galt, zumindest für die französische Entwicklung deutlich relativiert. Die Untersuchung, deren zweite Säule eine historische Begriffsanalyse zeitgenössischer Interview-Bezeichnungen bildet, basiert auf einem umfangreichen Textkorpus. Dessen Schwerpunkt liegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, doch dokumentiert die Sammlung von 240 Texten aus dem Zeitraum von 1789 bis 1999 zugleich die Geschichte des französischen Presseinterviews in zwei Jahrhunderten.

      Das Interview in der französischen Presse
    • Die in den USA preisgekrönte Holocaust-Studie „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Jonah Goldhagen löste im April 1996 - Monate bevor sie überhaupt auf den deutschen Markt kam - eine Welle der Kritik in der deutschen Presse aus. Nach zunächst einhelliger und zum Teil heftiger Kritik entwickelte sie sich schnell zu einem Dauerthema in den Medien. Martin Kött untersucht die Berichterstattung von vier deutschen Tageszeitungen (FAZ, FR, SZ, taz) und vergleicht sie mit der Neuen Zürcher Zeitung. Aufgrund der anhaltenden Thematisierung und des von den Medien geweckten öffentlichen Interesses zeichnen sich nach Erscheinen des Buches im August ein Wandel der Rezeptionshaltung und eine allmähliche Öffnung des Diskurses ab. So wird das Buch schließlich als Chance für eine offene AuseinanderSetzung über die moralische Bedeutung des Holocaust angenommen.

      Goldhagen in der Qualitätspresse