Erstmals liefert diese Studie eine detaillierte Statistik ueber das quantitative Verhältnis von lyrischen und nichtlyrischen Tragikerzitaten in der griechischen Prosa und interpretiert rezeptionsgeschichtlich die Stellung der lyrischen Zitate. Diskutiert werden Themen wie die gattungsbedingten Intentionen der zitierenden Autoren, die Präferenzen fuer nichtlyrische Zitate, der Verfremdungseffekt zwischen Zitat und Original und die in der Regel indirekte Tragiker-Überlieferung durch Lexika und Gnomologien. Dabei erweist sich die kaiserzeitliche Literatur als Hauptträger der gesamten nachklassischen Tragödienrezeption. Zu den wichtigsten Ergebnissen der Recherche gehören die viel frueher als urspruenglich geglaubt entstandene Selektion von bevorzugten Dramen, die Vorrangstellung des Euripides als primäre Zitatenquelle die ganze Kaiserzeit hindurch sowie die ueberraschende Wende in der byzantinischen Lexikographie durch den erstaunlich deutlichen Vorsprung des Sophokles. .
Argyri G. Karanasiou Ordine dei libri

- 2002