Warum vergönnt der heilige Petrus den Bauern von Pöllau nicht, in einer Landschaft zu leben, die in ihrer Schönheit dem Paradiese gleicht? Wie wird eine wuchtige Buche zur besten Freundin? Kann das Kätzchen der jungen Frau den Weg aus der Verzweiflung zeigen? Treibt der Zirbengeist in den Seetaler Alpen noch immer sein Unwesen? Wie kann der Traum vom Nikolaus einem traurigen Buben die glücklichsten Momente seines Lebens bescheren? In bewegenden Geschichten treffen wir Menschen, die mit Ehrlichkeit und Demut schwierige, fast ausweglose Situationen meistern. Ihr Lebensweg führt sie zu ungeahnten Erkenntnissen.
Martin Czerwinka Libri





Hundsbraten
Historischer Roman
Seit Jahrhunderten bestimmen ungarische und slawische Gene das Erscheinungsbild der Bewohner Weichbergs. Nichtsdestotrotz fühlen sich viele als Germanen. Haben sie doch Ähnlichkeiten mit Adolf Hitler entdeckt. Im Schatten jener Gestalten wächst Manuel Kern unter ärmlichsten Bedingungen auf. Wegen der Hautfärbung für einen Zigeuner gehalten, begegnet er früh der allgegenwärtigen Ausgrenzung. Seine stark melancholische Mutter und der von Spielsucht geplagte Vater sind überzeugt, den Mechanismus des Schicksals entschlüsselt zu haben. Von düsteren Ahnungen getrieben, wird diese Annahme zur alles bestimmenden Realität und das Dasein zum Kampf ums nackte Überleben. Manuel, mit allen Wassern gewaschen, versucht sein eigenes Spiel und droht unter die Räder zu kommen. Erst als er die Stärke des Guten entdeckt, gelingt ihm der Befreiungsschlag. Mit erdigem Sprachkörper öffnet Martin Czerwinka das Tor zu einer alten, verschüttet geglaubten Welt.
Als der Journalist Matthias aus dem mehrjährigen Koma erwacht, fühlt er sich der rauen Wirklichkeit nicht gewachsen. Er vermisst das Glück einer Welt, die er verlassen musste und flüchtet in die Suche nach jenem Garten Eden. Auf dieser Reise begegnet er dem fantasiebegabten Mädchen Alexandra. Diesem versprach die Mutter, bevor sie aus dem Leben schied, am Fuße des Regenbogens zu warten. Ist anfangs Trauer der gemeinsame Nenner jener wunderbaren Freundschaft, so entwickelt sich Hoffnung, wieder glücklich zu werden und im Leben Fuß zu fassen, bald zur bestimmenden Kraft.
Stille Poesie und sprachliche Schönheit kennzeichnen diese Novelle, in der ein Sohn den Friedensschluss mit seinem Vater sucht, der zeitlebens zu wenig Zeit für ihn gehabt hat und ihm ein Fremder zu sein scheint. Das Vermächtnis, jene Weisheit über das Leben, welches den alten Mann in sich ruhend lächeln lässt, will, muss er ergründen. Mit jedem Schritt, den er seinem Vater näher kommt, findet er mehr zu sich und entdeckt das Geheimnis.
Ein Buch voll von schwierigen Entscheidungen, tragischen Vorkommnissen, sonderbaren Umständen, sozialen und zwischenmenschlichen Ausnahmezuständen - wer findet sich in der einen oder anderen Czerwinka-Geschichte nicht auch wieder? Ein Lesestoff zum Identifizieren, lebensnah und zum Nachdenken anregend, aber ebenso unterhaltsam und zum Schmunzeln.