Alltägliche Ausnahmezustände beginnen. Immer neue Fragen beherrschen alles Denken. Die Suche nach Antworten ist beängstigend und verwirrend. Auf dem Weg in ein Stück naher Zukunft reisen die Gedanken der Autorin zurück zu bedeutsamen Momenten. Philosophisch reflektierend spürt sie dabei dem Mut nach, den sie aufbringen musste und der Hoffnung, die sie nie verließ. Die Reise im Zug ist gelebte Gegenwart und Metapher zugleich. Sie begegnet Sisyphos, Goethe und Grönemeyer. Auch Picasso und Camus, der Raumpatrouille und Einstein. Ihre Gedanken konzentrieren sich auf die für sie wesentlichen Dinge. Zeit und Liebe. Ohnmacht und die eigentliche Sehnsucht. Dabei entsteht die Ahnung, dass die sich nähernde Zukunft bunt sein wird und voller Lachen. Diese Gedankenreise findet Ausdruck in Wortbildern. Gemalt mit einer experimentierfreudig kreativen Sprache. Schnörkellos dicht und manchmal auch poetisch.
Dirgis Attal Libri



So endet „Das vergessene Kleid“, Teil I der Familiengeschichte: Nach Serges Tod zieht sich Fleurine auf ihre Insel zurück. Nach einem Jahr in der Einsamkeit erhält sie die Einladung eines gewissen Claude Caillet, Großneffe ihres Großvaters Anatol. Er behauptet, dass die Caillets sie schon seit Jahrzehnten mit allen Anstrengungen gesucht hätten. Die Fortsetzung: „Anatols Lächeln“, Teil II: Die Begegnung ist ein Schock für Fleurine. Sie sieht sich unversehens den Gespenstern ihrer Vergangenheit ausgesetzt. Claude Caillet ergeht es nicht anders. Er steht dem Abbild der Frau gegenüber, über die er in Anatols Tagebüchern gelesen hat. Fleur die leidenschaftliche Liebe und gleichzeitig der Albtraum seines Großonkels. Fleurine will von all dem nichts wissen. Claude nimmt darauf keine Rücksicht. Sie ist eine Caillet, und als Familienoberhaupt ist er für die Geschicke der Familie verantwortlich. Und für sie.
Fleurine ist eine erfolgreiche junge Frau. Bei einer Freundin begegnet sie Serge. Sie verlieben sich sofort. Ganz anders als Serge reagiert Fleurine auf diese Gefühle mit Angst und Abwehr. Sie reist ohne Erklärung ab. Wochen später begegnen sie sich überraschend wieder. Serge schafft es, sie für sich zu gewinnen. Als Fleurine Monate später wieder spurlos verschwindet, spürt er eine nie gekannte Panik, dass er sie verlieren könnte. Er begreift langsam, was in Fleurine vorgeht. Woher kommen ihre Ängste vor Beziehungen? Welche Rolle spielt ihre Großmutter Fleur, die ihre eigene Geschichte niemandem offenbart und ihre Enkelin mit nur wenigen Erinnerungsstücken zurückgelassen hat? Und mit einer mächtigen Wut. Serge findet Fleurine nach Wochen verzweifelter Suche. Wird sie mutig genug sein, zu ihm zurückzukehren?