Die Romane Heimito von Doderers sind spannend, handlungsstark, figurenreich und sehr, sehr komisch - 50 Jahre nach dem Tod des Autors allerdings bilden sie einen fast vergessenen literarischen Kontinent. Dieser ist jetzt neu zu entdecken. Der Wiener Literaturkritiker Klaus Nüchtern folgt bei seiner Durchquerung des „Kontinents Doderer“ strikt der eigenen Neugierde. Er durchmisst ganz Sibirien, wo der Autor im Kriegsgefangenenlager zum Schriftsteller wird, und steigt die Stufen nicht nur der berühmten Strudlhofstiege hinauf, sondern auch ins Souterrain schlecht ausgeleuchteter Hausflure herab, wo die von Doderer inbrünstig gehassten Hausmeister hausen. Akribisch, aber nie akademisch, kritisch, aber nie verbissen, wird Doderers verschlungener Weg vom NSDAP-Mitglied zum gefeierten Über-Österreicher der Nachkriegszeit verfolgt. Nüchtern registriert die restaurativen Tendenzen Doderers ebenso wie dessen Tuchfühlung mit der Avantgarde und weist unter anderem nach, dass der passionierte Voyeur und arrogante Kinomuffel erstaunlich viel mit Alfred Hitchcock zu tun hatte.
Klaus Nüchtern Libri

![Nüchtern betrachtet. [Bd. 4], Hier kommt der Antipastidepp : 75 recht okayige Kolumnen und drei ziemlich nette Vorworte](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/25366950.jpg)




Kleine Quittenkantate für Kastratensopran und Querflötenquintett
Nüchtern betrachtet: 76 pflegeleichte Kolumnen und vier voll fette Vorworte
Nüchtern 76 pflegeleichte Kolumnen und vier voll fette Vorworte.
Man werde „sich wundern, was alles gehen wird“, fasste der damalige Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer im Herbst 2016 sein Amtsverständnis zusammen. Obwohl er dann doch nicht zum Bundespräsidenten gewählt wurde, sollte er recht behalten. Nach der Nationalratswahl 2017 verfügt Österreich über eine deutliche Parlamentsmehrheit, die von rechts der Mitte bis ins rechtsextreme Lager reicht. Die Politik der Koalitionsparteien nutzt rassistische und chauvinistische Ressentiments. Das Regierungsprogramm zielt gegen sozialstaatliche und sozialpartnerschaftliche Institutionen. Es bestärkt die anti-europäischen Reflexe und heizt die nationalistischen Divergenzen in Südtirol und auf dem Balkan an. Von Anfang an wurde gegen kritische Redaktionen und gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehetzt. All das geschieht unter dem Vorwand, „unser Land“ gegen seine vorgeblichen äußeren wie inneren Feinde in Schutz zu nehmen. Dieses Land ist aber nicht nur das der Illiberalen, Nationalkonservativen und Rechtspopulisten. Es ist auch „unser Land“, die Heimat von Menschen, die das Abdriften des öffentlichen Diskurses in die Wort- und Themenwahl der extremen Rechten nicht länger hinzunehmen bereit sind. Wir müssen auf dieses Land Anspruch erheben. Heimat, das ist kein Begriff nationalistischer Propaganda, weil die Sache Heimat an sich kein Exklusivrecht der populistischen Rechten ist. Heimat, das kann auch sein: ein freies Land im Rahmen eines friedlich vereinten Europa, das den Rechtsgütern der Gleichheit, des Pluralismus und der Solidarität und den Werten der Aufklärung verpflichtet ist, und dessen Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion die Teilhabe am Gemeinwesen und am kreativen und kulturellen Reichtum des Landes ermöglicht werden soll. Die Menschen in diesem Land haben ein Recht darauf, dass diese vor Generationen errichteten Grundsätze weiter unser Gemeinwesen tragen, und es ist ohne Zweifel „res publica“, also eine Sache der Allgemeinheit, über dieses Fundament zu wachen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, stellvertretend Position zu beziehen für eine Heimat, die mehr ist, als die propagandistischen Versatzstücke nationalistischer Rhetorik: Unser Land, das andere, das offene und freie Österreich.
Nüchtern betrachtet: 75 recht okayige Kolumnen und drei ziemlich nette Vorworte.
Kleines Gulasch in St. Pölten
Nüchtern betrachtet: 78 ganz brauchbare Kolumnen aus den letzten Jahren mit 4 exklusiven, bislang unveröffentlichten Vorworten
Klaus Nüchtern schreibt über das, was dieses Land bewegt: über Feinde im Fitnesscenter, Pullovermänner in Parks und Octopusse im Nacken; über das Glück des urbanen Durchschnittsmenschen als Erdäpfelgulaschesser und Mittwochmittagsbiertrinker, über sein Unglück im Angesicht adeliger Achselbuschen und sojasaucenloser Sonntage. Beherzt stellt er sich den brennendsten Fragen des Alltags und fasst auch heiße Eisen wie das Tragen von stumpfblauen Frühjahrsmänteln und Caffè-latte-farbigen Kurzarmshirts an. Und nicht nur in der Erforschung des Zusammenhangs von grünem Spargel und Geschlechtsverkehr beweist der stellvertretende Falter-Chefredakteur seine Meisterschaft in der Alltagssoziologie.
Es gibt kaum etwas, das dem Autor keinen Stoff für seine Kolumnen böte. Offensichtlich reicht es für ihn, das Fenster zu öffnen – schon weht es kleine Dramen herein. Klaus Nüchtern tritt entschlossen für Prüderie im öffentlichen Raum oder gegen den Einsatz von Filzmantelmode für die Wechseljahre ein. Immer aber setzt er seinem zivilisationsfrohen Grobianismus auch den Idylliker entgegen. So sehr er nämlich den gegenwärtigen Selbstoptimierungswahn verachtet, so hart arbeitet er an der Verbesserung seiner selbst und der Gesellschaft: Mithilfe des Klarinettenspiels überwindet er eine Midlife-Crisis, mithilfe des Bröselkarfiols will er endlich einen vernünftigen Kommunismus etablieren.
Famose Vögel
90 heimische Vögel, beobachtet und beschrieben vom FALTER-Vogel-Wart
Mit dem etwas anderen Vogelbuch regionale Vogelarten entdecken Der begeisterte „Bird-Watcher“ Klaus Nüchtern orientiert sich bei seinen amüsanten und zugleich akribisch genauen Vogel-Besprechungen naturgemäß an den Jahreszeiten, in denen die jeweiligen Vögel in Österreich zu finden sind und durch Balz-Gehabe besonders auffällig werden. Egal ob possierliche Hüpfer, aufgebrezelte Erpel, progressive Gänse, begnadeter Imitator oder Vertreter von „graubraunem Gschwerl“ die besten Seiten jedes Vogels – ob Form, Farbe oder Stimme werden gebührend gewürdigt. Begleitet werden die Vogelbeschreibungen von zahlreichen Illustrationen der Wiener Künstlerin Silvia Ungersböck, die in ihren Zeichnungen alle beschriebenen Vogelarten ins beste Licht rückt. Interessantes, Kurioses und Amüsantes rund um heimische Vögel: Das Buch eignet sich nicht nur für (angehende) Hobby-Ornithologen, sondern auch wunderbar als Geschenk für naturbegeisterte Leserinnen und Leser. Kuriose Fakten offenbaren selbst den größten Vogelfans noch Neues rund ums heimische Federvieh. Zu den beschriebenen Vogelarten zählen u. a. Kormorane und Reiher, der Buchfink, die Krickente, die Mönchsgrasmücke, der Mauersegler u. v. m. Hinweise zu den besten Plätzen für die Vogelbeobachtung QR-Codes liefern die jeweiligen Vogelstimmen direkt aufs Smartphone. Klaus Nüchtern schreibt in seiner Kolumne „Vogel der Woche“ im Newsletter falter. morgen regelmäßig über seine Vogelbeobachtungen. Nun sind diese Texte zum ersten Mal komplett überarbeitet und illustriert auch als Buch erhältlich.
Buster Keaton oder die Liebe zur Geometrie
- 318pagine
- 12 ore di lettura
Buster Keaton ließ sich nur auf aussichtslose Kämpfe ein: gegen fliegende Häuser, ungebremste Lokomotiven oder rasende Rolltreppen. Seine Inspiration waren die Maschinen seiner Zeit, die er nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung erlebte: Mensch und Technik verbinden sich in seinen Filmen zu einem bizarren Gesamtkunstwerk, das man dank DVD heute jederzeit bewundern kann. Klaus Nüchtern verfolgt Keatons Weg vom schlichten Vaudeville zum filmtechnischen Perfektionisten, der dem Kino mit Filmen wie „The General“ völlig neue Dimensionen erschlossen hat.