»Noon« dokumentiert das Überschreiten der Zweifelsgrenze, es begibt sich in den Abgrund der Sprache. Die Malerin und Autorin Lisa Kränzler hat nach Abschluss des Manuskripts ihres großen Romans »Coming of Karlo« – sie arbeitete bis zur Erschöpfung – ihre Beziehung aufgegeben und auch ihren bisherigen Lebensmittelpunkt. In »Noon« beschreibt sie, wie sie aus der Krise herausfindet: indem sie diese durchdringt. »Noon« ist autobiografischer Roman, Tagebuch und Sudel heft, die Autorin kombiniert darin Geschichten, Notate und Reflexionen. Zugleich ist der Text streng konzipiert, ist geprägt vom Ringen um Genauigkeit und Struktur. Das Buch beeindruckt, wie stets bei Kränzler, durch radikale Subjektivität und ebenso bildreiche wie genaue Sprache.
Lisa Kränzler Libri






Coming of Karlo
Roman
Was ist toxische Männlichkeit? Der siebzehnjährige Karlo findet heraus, dass sein Vater nicht sein Vater ist. Das kränkt ihn, daher hält er es für gerechtfertigt, beleidigt zu sein und sich rücksichtslos zu verhalten. Zudem hat er eine Fußballverletzung, die ihn sehr schmerzt. Dennoch treibt er fast manisch Sport. In der Schule lernt Karlo Gwen kennen. Eine starke junge Frau, in die er sich verliebt und sie sich in ihn. Sie hält ihn jedoch lange hin. Schließlich kommt es zu einer Konfrontation, die in einer Katastrophe endet … Wie kann man von Liebe und Gewalt erzählen, wenn die Sprache versagt?
Export A
- 265pagine
- 10 ore di lettura
In Kanada, diesem für sie fremden Land, muss sich Lisa Kerz in das Highschool-Leben mit seinen neuen Regeln und Hierarchien einfügen. Und sie ist hin- und hergerissen zwischen den Extremen: auf der einen Seite das aufregende Neue, die Stoner, verlorene Jungs, die sie kennenlernt und mit denen sie schließlich in eine Wohngemeinschaft zieht – mit Punkrock, Drogen, Alkohol, Hunger und Zärtlichkeit. Auf der anderen Seite stehen die sonntäglichen Kirchenbesuche mit der Schwester, mit Predigten, die einer ausgeklügelten Choreografie folgen und angefüllt sind von Gottesliebe, aber auch von Warnungen vor dem Teufel und dem Bösen – und die unbedingte christliche Demut und Enthaltsamkeit verlangen. Lisa droht, zwischen der Angst vor der ewigen Verdammnis und ihrem wilden Leben zerrieben zu werden. Als sei das noch nicht genug, geschieht Lisa etwas Unsagbares, das alles verändern wird, und sie lädt eine Schuld auf sich, die sie ihr ganzes Leben begleiten wird. In Rückblenden und mit feinsinniger Montagetechnik erzählt Lisa Kränzler in einer wunderbaren Sprache vor der Folie einer in Eis und Kälte erstarrten Landschaft, die Isolation bedeutet, von Einsamkeit und Erwachsenwerden, von Ekstase und Schuld. Ein packender Debütroman!
Zwei Mädchen: das eine gut behütet und geliebt, das andere vernachlässigt und missbraucht. Beide verbindet eine schwierige Freundschaft, geprägt von kindlicher Liebe, erwachender Sexualität und Eifersucht, von Machtspielen und Grausamkeit. Bis die Ereignisse außer Kontrolle geraten ...
Wenn der Ball im Korb landet, liebt sie mich, denkt Rufus, nimmt Maß, wirft und trifft. Das Orakel behält recht, Lilith und er werden ein Paar. Die beiden sind neunzehn, das Abitur steht bevor – eine Zeit des Übergangs, turbulent, beängstigend und schmerzlich intensiv. Rufus blickt mit Zuversicht und Trotz nach vorn, setzt der Unsicherheit Zahlen und Fakten entgegen. Durchkommen will er und gute Noten, um später Astrophysik zu studieren, denn er ist überzeugt: Auf die Wissenschaft ist Verlass. Lilith hingegen will keine Zukunft und keinen Abschluss, sie will malen, die Zeit anhalten, das Licht beherrschen, den Schatten und die Farben. Doch Lack und Leinwand taugen nicht als Waffen, und ihr irrationaler Wunsch gebiert Ungeheuer. Lisa Kränzlers Roman »Lichtfang« erzählt eine Geschichte übers Erwachsenwerden, bildreich und präzise, mutig und radikal. Eine Geschichte über eine sensible, begabte, aber versehrte junge Frau. Und ihren Freund, der sie nicht schützen kann.
Lisa Kränzler inspiriert sich für ihr Kunstmärchen an dem Gemälde »Das Paradiesgärtlein« und erzählt von einem Insekt, das zum Marienkäfer wird. Der fleißige Krabbler sehnt sich nach mehr als dem Paradies und begegnet einem Spitzbuben. Kränzler verbindet Abenteuer mit Fakten und Selbstbeobachtung, wodurch das Märchen lebendig wird.
Die Riesenschreibmaschine – und das zugehörige Manifest von Lisa Kränzler und Tomaso Carnetto – ist ein Projekt, das Körper und Schreiben thematisiert. „Eine Schreibmaschine, die den Körper fordert, von der Wissensmaschine trennt“, wird von beiden gefordert, ein Aufschreibsystem der anderen Art, eine Ich-Maschine, in der das Auf-Etwas-Hin-Arbeiten kein Selbstzweck mehr ist. Kränzler und Carnetto verweben in ihrem Manifest die Kunst mit dem Leben, den Text mit dem Körper, sie schaffen die Handschrift ab, um das Textschreiben in eine Choreografie verwandeln zu können. Begleitet wird dieses Unterfangen mit Zeichnungen und Skizzen, die Wort und Dasein miteinander verknüpfen, sie bilden den Auftakt zum Bau einer Maschine, die mehr als drei Dimensionen hat.
Kränzler, Lisa
Katalog
Die Malerin und Schriftstellerin Lisa Kränzler fertigt seit Jahren neben großformatigen Lackbildern auch so genannte Zeichnungen an, Arbeiten auf Papier, die mit Schreibmaschine, Stift, Lack und hineincollagiertem Material entstehen und sich mit der Reibung zwischen Leben und Kunst, zwischen Anpassungsdruck und Radikalität auseinandersetzen. Ihre Zeichnungen sind zugleich ironisch wie mit Vehemenz erstellt. Und wie die Kunst ist auch das Buch – ein Katalog im Kinderbuchformat. So folgt die Präsentationsform der Kunst hierin in ihrer Ungewöhnlichkeit der ungewöhnlichen Art der Zeichnung. Der Katalog erscheint anlässlich Kränzlers Ausstellung „Fetzen“ im Literaturmuseum Karlsruhe.