Die Arbeit entwickelt erstmals eine systematische Theorie des Films, die auf hermeneutischen Grundannahmen basiert, und reflektiert die methodischen Konsequenzen für die Analyse und Interpretation von Filmen. Sie beginnt mit einer Explikation des semiotischen Status ikonischer Zeichen und einer sprechakttheoretischen Bestimmung filmischer Kommunikation. Daraufhin werden die wesentlichen Strukturen filmischer Informationsvergabe theoretisch und methodisch reflektiert. Für das Kameraverhalten wird ein Kategorienraster entwickelt, das eine funktionale Qualifizierung ermöglicht. Die Formen filmischer Montage werden anhand des Begriffs des Textschemas klassifiziert und systematisch erfasst. Die Bestimmung filmischer Erzählsituationen reformuliert literaturwissenschaftliche Begriffe für die Filmwissenschaft. Ähnliches gilt für die dramatische Informationsvergabe und die Perspektivenstruktur im Film, die mit dramentheoretischen Begriffen erläutert werden. Schließlich wird die uneigentliche Bilderrede rekonstruiert, wobei ihre metalogische Struktur nachgewiesen und neue Erklärungen für die Begriffe 'Allegorie' und 'Symbol' entwickelt werden.
Anke-Marie Lohmeier Libri

