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Marc-Ansgar Seibel

    Eigenes Leben?
    • Eigenes Leben?

      Christliche Sozialethik im Kontext der Individualisierungsdebatte

      • 312pagine
      • 11 ore di lettura

      Der Begriff „Individualisierung“ prägt seit über 20 Jahren die Diskussion in der Soziologie und angrenzenden Disziplinen. Er wird als zentraler Aspekt der spätmodernen Risiko-, Erlebnis- und Multioptionsgesellschaften betrachtet, was Anlass gibt, Individualisierung als sozialethisches „Zeichen der Zeit“ zu interpretieren. Trotz eines interdisziplinären Ansatzes bleibt die zeitgenössische Christliche Sozialethik weitgehend unberührt von dieser Debatte. Fachvertreter äußern sich lediglich zu gesellschaftlichem Wertewandel, Kommunitarismus und Bürgergesellschaft. Die grundlegenden Ambivalenzen von Chancen- und Zumutungsindividualisierung, die das Paradigma prägen, wurden kaum thematisiert. Das „Zeitalter des eigenen Lebens“ ist nach wie vor von sozialen und institutionellen Vorgaben geprägt, bietet jedoch auch umfangreiche Freiheiten, die als Chancen genutzt werden sollten, anstatt als Bedrohung des sozialen Zusammenhalts zu gelten. Mit der „Option für die Individualisierungsverlierer“ wird ein sozialethischer Beitrag zur interdisziplinären Diskussion geleistet, insbesondere im Kontext der Beteiligungsgerechtigkeit. Dies wird durch einen Ausblick auf die Debatte zur beteiligungsgerechten Modernisierung des Bildungssektors veranschaulicht. Zudem wird das Verhältnis zwischen soziologisch-empirischen Zeitdiagnosen und theologischen-ethischen Reflexionen einer Hermeneutik der „Zeichen der Zeit“ neu definiert.

      Eigenes Leben?