Jazz in der Weimarer Republik stellt ein bislang wenig beachtetes Kapitel der Musikgeschichte dar, obwohl er eine zentrale Rolle in der Unterhaltungsmusik Deutschlands spielte. In dieser Zeit war Jazz vor allem Tanzmusik, was sich in der Musikterminologie widerspiegelt. Viele deutsche Jazzplatten der 1920er Jahre sind als Foxtrott klassifiziert, was die enge Verbindung zur Tanzmusik verdeutlicht. Ein charakteristisches Merkmal der Weimarer Jazzmusik ist die standardisierte Form, die auf der mehrfach variierten Wiederholung des Chorus eines Stücks basiert. In seiner musikwissenschaftlichen Studie untersucht Niels-Constantin Dallmann die Terminologie dieser Zeit und betont, dass musikalische Begriffe einem ständigen Wandel unterliegen und ihre heutigen Bedeutungen von den damaligen abweichen können. Anstatt nur lexikalische Einträge zu sammeln, zeigt die Studie eine Vielfalt an Begriffen auf, die den Entwicklungen des Jazz als neuer Musikrichtung in Deutschland Rechnung trägt. Diese Terminologie soll als theoretische Grundlage für zukünftige Analysen des Jazz in der Weimarer Republik dienen.
Niels-Constantin Dallmann Libri
