10 libri per 10 euro qui
Bookbot

Tina Kwiatkowski-Celofiga

    Verfolgte Schüler
    Nach Buchenwald
    Verfolgte Schüler - gebrochene Biographien
    • Nach dem Fall der Mauer 1989 und dem Ende der DDR 1990 eröffneten sich neue Forschungsbereiche für Historiker und Gesellschaftswissenschaftler. Der Zugang zu Quellen ermöglichte es, die Schattenseiten der Diktatur, insbesondere die Speziallager, zu beleuchten. Viele sind sich ihrer Existenz nicht bewusst, doch für die Betroffenen veränderte sich mit der Haft das gesamte Leben. Zu den Internierten gehörten auch Jugendliche im Alter von 13 bis 26 Jahren, die im Speziallager Nr. 2, Buchenwald, einen Anteil von 8% ausmachten. Das Buch gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil fasst die vorhandene Forschung zusammen, während der zweite Teil anhand mehrerer Beispiele zeigt, wie die mehrjährige Haft das Leben der Betroffenen prägte und welche Schwierigkeiten sie bei der Eingliederung in ihr neues Leben hatten. Die Rückkehr in ungewisse familiäre und berufliche Verhältnisse war problematisch. Körperlich gezeichnet von einseitiger Ernährung, Verwahrlosung und Krankheiten, hatten die Entlassenen Schwierigkeiten, ihre schulische oder berufliche Ausbildung fortzusetzen. Viele verschwiegen ihre Erlebnisse aus Angst, sich und andere zu gefährden. Deshalb verließen viele die DDR, doch die Flucht in die BRD verlagerte die Probleme nur. Die Forschungsergebnisse basieren auf einer erstmaligen Auswertung des Quellenmaterials und geben Einblick in die Empfindungen und Entscheidungen der Betroffenen, um ihre oft schwer verständlichen Schicksale

      Nach Buchenwald
    • Die Geschichte des DDR-Erziehungs- und Bildungssystems ist geprägt von zahlreichen Erlebnissen von Schülern, die aus politischen Gründen benachteiligt wurden und der Willkür von Staat und Partei schutzlos ausgeliefert waren. Das politische System der DDR förderte solche Benachteiligungen und war darauf angelegt. Mit dem Ende der SED-Diktatur 1989/90 hörten die von ihr verantworteten Ungerechtigkeiten auf, doch die Folgen konnten nicht für jeden Betroffenen revidiert werden. Das Erziehungskonzept der SED zielte darauf ab, ihren Machtanspruch frühzeitig und systematisch durchzusetzen, wodurch Kinder zu „Objekten“ der Erziehungspolitik degradiert wurden. Alternative Erziehungsansätze von Eltern wurden nicht toleriert. Um diesen „schädlichen“ Einfluss zu unterbinden, setzten die Systemträger, einschließlich Partei- und Staatsfunktionären sowie vielen Schuldirektoren und Lehrern, Repressionen gegen die Kinder ein. Diese Akteure setzten bewusst Einschüchterung und Gesinnungsdruck ein, um ihre Erziehungsansprüche durchzusetzen und die Kontrolle über die Jugendlichen zu behalten.

      Verfolgte Schüler