Stephan Pörtner Libri






Anfang März in Südfrankreich: Henry Kummer genießt seinen Ruhestand – diesmal aber wirklich, glaubt er. Doch die entspannte Atmosphäre auf dem Camping de l’hippodrome bei Nizza währt nicht lang, Kummers Platznachbar Georges sorgt für Wirbel: Erst zettelt er eine Schlägerei mit Jugendlichen an, dann drückt er Kummer einen Briefumschlag mit geheimem Inhalt in die Hände – »falls ihm etwas zustößt« –, und schließlich verschwindet er wirklich spurlos. Einige Wochen später taucht Georges auf Kummers Stammcampingplatz im Tösstal wieder auf, wie immer leicht beschwipst und gut gelaunt. Kurz darauf wird er in seinem Wohnmobil erschossen. »Tamisiech …«, kann Kummer da nur sagen. Und dann wird er neugierig. Schließlich war er zweiunddreißig Jahre lang Polizist, auch wenn er die meiste Zeit am Empfang des Kripo-Gebäudes in der Zürcher Kasernenstrasse verbracht hat … Wer war Georges wirklich?
Der zweite Band der Buchreihe "Die großen Künstler und ihre Geheimnisse" beleuchtet das Leben und Werk bedeutender Regisseure wie Chaplin, Hitchcock und Tarantino. Er bietet Einblicke in Anekdoten, Skandale und die kreative Genialität dieser Filmemacher, die die Filmgeschichte geprägt haben.
Köbi Santiago. Kriminalroman
- 235pagine
- 9 ore di lettura
Stirb, schöner Engel
Ein neuer Fall für Jakob 'Köbi' Robert
Sonntag, 9. Dezember 1973, der Tag an dem die Schweiz stillstand. Der erste autofreie Sonntag im Zeichen der Oelkrise brachte eine Ruhe übers Land, die bereits früh am Morgen gestört wurde. Die Leiche einer jungen Frau wird nackt und aufs Übelste zugerichtet im Schnee in der Nähe eines Engadiner Nobelkurortes gefunden. Gion Kundert, frisch gebackener Polizeigefreiter und Assisten bei den Ermittlungen, muss ohnmächtig zusehen, wie der Mörder sich im Filz von Geld, Macht und Politik dem Zugriff der Polizei entzieht.Dreissig Jahre später: erneut wird eine junge Frau bestialisch ermordet aufgefunden. Und wieder verlaufen die Ermittlungen im Sand. Als Köbi auf Mia, eine frühere Liebeschaft stösst, scheint ihm der Himmel für einmal wohlgesinnt. Bald schon erweist sich das als Irrtum. Mia vermutet, dass ihr Ex-Freund einen Mord begangen hat und dass schon bald der nächste folgen wird. Köbi fragt herum, lässt alte Beziehungen spielen und was dabei auf den Tisch kommt, ist alles andere als appetitlich.
Kein Konto für Köbi
Der zweite Fall für Köbi Robert
Die Angelegenheit sei dringend und lasse sich nicht am Telefon besprechen. Mehr weiß Köbi nicht, als er von Anwalt Rothenbühler in dessen Kanzlei zitiert wird. Ein seltsam vogelhafter Mann mit Brillengläsern dick wie Flaschenböden, der Köbi erklärt, dass sein Freund und zwischenzeitlicher Arbeitgeber verhaftet wurde. Dem herzensguten Bruno Krämer wird vorgeworfen, den neuen Freund seiner Ex-Frau Rita erschlagen zu haben. Ein Motiv hätte Krämer, ein Alibi hat er nicht, und sich erinnern, was genau er zur Tatzeit gemacht hat, kann er leider auch nicht so genau: Er war noch bei der Festnahme alkoholisiert. Aber Krämer hat seinem Anwalt aufgetragen, sich an Köbi zu wenden. Der soll herausfinden, wer es auf den Anlageberater abgesehen haben könnte. Die Akte, die Rothenbühler Köbi überreicht, ist mehr als übersichtlich, und so führen ihn seine Ermittlungen von der Langstrasse nach Regensdorf und zurück an den Zürichberg.
Köbi Krokodil
Der dritte Fall für Köbi Robert
Fünf Monate ist es her, dass Köbi Robert sich mithilfe des Arbeitsamts selbstständig gemacht hat. »J. K. Robert, Ermittlungen« steht auf dem dreckigen Messingschild neben seiner Haustür. Viel ermittelt hat er seitdem nicht (eigentlich nur vergeblich die Katze einer Nachbarin gesucht, sich aber nicht getraut, seine Dienste in Rechnung zu stellen), und von einem Büro kann auch keine Rede sein. Nicht nur wegen des gewaltigen Durcheinanders, sondern vor allem wegen des Terrariums mit dem Krokodil: Ein alter Freund hat es Köbi anvertraut und ist seither wie vom Erdboden verschluckt. Seinen zweiten potenziellen Kunden, der unangekündigt vor der Tür steht, lotst Köbi daher lieber ins Café nebenan, wo der freundliche Herr mit der Sprache herausrückt: Hellmut Strassner sucht eine Frau, die er von früher kennt, »eine alte Sentimentalität, nichts von großer Bedeutung«, wiegelt er ab. Ein erfahrener Ermittler wie Köbi wird da gleich stutzig.
Am 25. und 26. Juni 1876 tobte die Schlacht am Little Big Horn. Die aufständischen Stämme unter der Führung von Sitting Bull und Crazy Horse fügten der Eliteeinheit der US-Armee, dem 7. Kavallerieregiment, und ihrem Kommandanten, General Armstrong Custer eine verheerende Niederlage zu. Unter den Gefallenen waren auch Schweizer. »Heimatlos« erzählt die fiktive Geschichte eines dieser Leben, jenes des Jakob Furrer von der Halde bei Wald, das in Zürcher Oberland beginnt und nur 27 Jahre später in Montana, USA, endet. Es ist ein Leben voller Träume und Hoffnungen, die an Klassen- und an Landesgrenzen scheitern. Vom Zürcher Oberland, von wo ihn Armut und eine nicht tolerierte Liebe vertrieben, nach Aussersihl in die grosse Stadt Zürich, im Auf- und Umbruch, Hoffnung und Endstation vieler in diesen Zeiten. Zurückgelassen hat Jakob Furrer seine grosse Liebe und eine gemeinsame illegitime Tochter. Dem Sohn eines Industriellen zur Frau versprochen, verfolgt ihn dieser, tief in seinem Stolz getroffen, bis ans Ende der Welt. Als Mörder gesucht, muss Jakob Furrer die Schweiz verlassen, flieht auf einem Auswandererschiff nach Amerika. Das Glück ist klein, doch Furrer gelingt es, das neue Leben, an der Seite einer Indigenen. Erbarmungslos hingegen erweist sich das Schicksal.
Camping erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Statt spießiger Kleinbürgeridylle ist das »Vanlife« auch in der jüngeren Generation angekommen: Ausgebuchte Plätze, in der Hauptsaison sogar Wartelisten. Für die Dauercamper sind Touristen unerwünschte Eindringlinge in ihr Paradies. Heinrich »Henry« Kummer ist nicht ganz freiwillig auf dem Campingplatz gelandet. Mit 60 hat er seine Frühpensionierung beantragt – »So einen Bauchschuss lässt einen nachdenken«. Polizist war er, 32 Jahren lang. Aber keiner, der Verbrecher jagt, nicht einmal einer, der den Verkehr regelt. Als sich ihm die Gelegenheit geboten hat, ließ er sich in den Hausdienst versetzen. Und ist hängen geblieben. 25 Jahre hat er am Empfang des Kripo-Gebäudes in der Zürcher Kasernenstrasse verbracht. War für den Hausdienst zuständig, eine Art Abwart oder Portier. Und doch wurde ausgerechnet er bei einem Einsatz lebensgefährlich verletzt. Aber auch das war keine Heldentat: Er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Kummers neues Leben auf vier Rädern beginnt weniger erholsam als gedacht: Dauercamperin Rosa wird tot in ihrem Wohnwagen gefunden: durchgeschnittene Kehle, ein einziger, sauberer Schnitt. Kummer wäre nicht sein halbes Leben Polizist gewesen, wenn er den Ermittlungen tatenlos vom Campingstuhl aus zusehen würde ...