Ego
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La presenza pervasiva di Internet e la sua crescita esponenziale degli ultimi anni hanno fatto sì che oggi chiunque abbia accesso a un flusso di informazioni ininterrotto e in continuo aggiornamento. Accanto agli indubbi vantaggi di questa rivoluzione culturale - collaborazione delle comunità online, democraticità della produzione, condivisione di contenuti - convive però un "lato oscuro": la corsa frenetica per fare propria e immagazzinare questa mole enorme di dati sta modificando (e non in meglio) il nostro approccio cognitivo, addirittura la nostra modalità di lettura, che cerca inutilmente di adeguarsi alle capacità e ai ritmi inumani dei motori di ricerca. Il rischio, sostiene Schirrmacher, è quello di disimparare a pensare, a interpretare criticamente: invece di dominare le informazioni, ne siamo travolti e ne diventiamo schiavi. L'uomo deve difendere i tratti peculiari della sua natura, che lo rendono unico e libero: emozione, fantasia, creatività, capacità di ragionamento, concentrazione, talento. Solo riscoprendo l'elemento incalcolabile della mente umana avremo la chance di governare, e non di subire, la simbiosi con l'ambiente tecnologico in cui viviamo. Prima che Google ci dica quale concerto andare a vedere, o quale donna sposare
Texte aus den Jahren 1990 bis 2014 - Herausgegeben und mit einem Vorwort von Jakob Augstein
Die wichtigsten Texte Frank Schirrmachers in einem Band Frank Schirrmacher war bis zu seinem viel zu frühen Tod einer der wirkmächtigsten und debattenfreudigsten Intellektuellen der vergangenen Jahrzehnte. Als Redakteur und später Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie als Buchautor initiierte und prägte er Diskurse wie kaum ein anderer zu den aktuellsten gesellschaftspolitischen Themen. Der vorliegende Band versammelt seine wichtigsten Texte aus drei Jahrzehnten. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Jakob Augstein. „Frank Schirrmacher war eine zentrale Kraft, vielleicht die eine zentrale Kraft, welche die deutsche Öffentlichkeit am Leben und in Wachheit hielt.“ Hans Ulrich Gumbrecht
Eine Debatte
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche verändert unsere Gesellschaften ähnlich radikal wie die industrielle Revolution vor 200 Jahren: Internet-Konzerne sichern sich die Kontrolle über ganze Branchen; Spähprogramme stellen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung infrage. Und wenn Google-Chef Eric Schmidt schreibt, das Unternehmen wisse, wo wir sind, und könne mehr oder weniger sagen, was wir gerade denken, werden endgültig die düstersten Voraussagen der Science-Fiction Realität. Angesichts dieser historischen Herausforderung ergriff Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, im Februar 2014 mit einem kämpferischen Appell in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Wort. An der von Schulz angestoßenen Diskussion beteiligten sich seither zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Der Band enthält die Beiträge dieser längst überfälligen Debatte. Mit Texten von Mathias Döpfner, Hans Magnus Enzensberger, Sigmar Gabriel, Sascha Lobo, Evgeny Morozov, Frank Schirrmacher, Eric Schmidt, Juli Zeh und vielen anderen.
Fünf Dichter – ein Jahrhundert: George – Hoffmansthal – Rilke – Trakl – Benn
Frank Schirrmacher erkundet die Bedeutung von Georg Trakl, Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Stefan George und Gottfried Benn, deren ästhetische Errungenschaften die literarische Moderne prägten und bis heute nachwirken. „Diese fünf Dichter sind Erscheinungsformen jenes Ausbruchs an Begabung, Energie und eines auf Totalität zielenden Verlangens, der die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte. Sie waren Entdecker, Eroberer, Besitzergreifer - und zwar in einer Vollständigkeit, die noch heute die Kunst zu lähmen scheint. Dergleichen hat es später nie wieder gegeben.“ Frank Schirrmacher.
Nirgendwo kommen die Erfahrungen einer Epoche so deutlich zum Ausdruck wie in ihrer Dichtung, nirgendwo wird auf so visionäre Weise künftige Zeit vorweggenommen wie hier. Dies zeigt Frank Schirrmacher am Beispiel fünf bedeutender Lyriker unseres Jahrhunderts.
Im Herbst 1998 erhielt Martin Walser den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und bedankte sich mit einer unfriedlichen Preisrede: Er wandte sich entschieden gegen bisherige Formen der Erinnerung an den deutschen Faschismus. Hatte das Paulskirchenpublikum noch fast einhellig Walsers Ausführungen applaudiert, so warnte Ignatz Bubis als Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland am folgenden Tag vor der "geistigen Brandstiftung" des Schriftstellers. Damit stieß er eine Kontroverse an, die über Monate hinweg die Feuilletons prägte und auch grundlegende Muster der Präsentation von Vergangenheit zum Thema hatte. Der von Walsers damaligem Laudator Frank Schirrmacher herausgegebene Band versammelt eine Vielzahl von Debattenbeiträgen. Die umfassende Auswahl berücksichtigt nicht nur redaktionelle Beiträge, sondern auch Leserbriefe; neben den großen, überregionalen Zeitungen sind am Rande Lokalblätter, deren meinungsbildende Funktion nicht unterschätzt werden sollte, vertreten. So ist dokumentiert, wie die deutsche Öffentlichkeit auf Walsers Rede reagierte. Der Wert des Bandes liegt insbesondere in der Veröffentlichung einiger der zahlreichen Briefe, die Walser und Bubis geschrieben wurden. Damit ist nachzuprüfen, was beide Kontrahenten über die Rezeption der Rede behaupteten.
Unsere sozialen Beziehungen stehen in den kommenden Jahrzehnten vor erheblichen Herausforderungen. Der Rückgang dieser Beziehungen erreicht bereits ein historisches Minimum, bedingt durch die Schrumpfung der Gesellschaft und die Auswirkungen der Globalisierung. Die Welt unserer engsten Bindungen – Familie und Freunde – wird immer kleiner. Diese Veränderungen werden alle Lebensbereiche betreffen, von der Politik über die Kultur bis hin zur Wissenschaft und dem Alltag. Zukünftig wird soziales Kapital, also Verwandte, Freunde und Beziehungen, zu einem der wertvollsten Güter gehören. In vielen europäischen Ländern wird eine wachsende Zahl von Kindern kaum noch Verwandte in ihrer Generation haben. Zudem sind Regionen, wie Teile Ostdeutschlands, von Abwanderung junger Frauen betroffen, während Männer zurückbleiben, die immer weniger Chancen auf Partnerschaften haben. Frank Schirrmacher zeigt auf, dass unsere Gesellschaft auf diese gravierenden Veränderungen nicht vorbereitet ist. Der Wohlfahrtsstaat zieht sich zurück, gerade wenn das private Netzwerk aus Freundschaft und Familie zerbricht. In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob Uneigennützigkeit und altruistische Unterstützung noch möglich sind. Die Erosion unserer sozialen Strukturen zwingt uns dazu, unser alltägliches Zusammenleben grundlegend neu zu organisieren.
In den kommenden Jahren wird sich das Erscheinungsbild der Menschheit grundlegend verändern, da die Alten in immer mehr Ländern zur Mehrheit werden. Diese demografische Verschiebung führt dazu, dass die über Achtzigjährigen die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in den Industrienationen darstellen. Die individuelle Krise des Alterns wird zur kollektiven Herausforderung für die Gesellschaften weltweit, und die kommenden Generationen stehen vor der historischen Chance, gegen die Diskriminierung des Alters vorzugehen. Andernfalls droht ihnen in dreißig Jahren eine seelische Sklaverei. Forschung zeigt, dass negative Altersvorstellungen zu einem Verlust an Denkfähigkeit und Selbstbestimmung führen, was bereits in jungen Jahren beginnt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist eine grundlegende Kulturwende erforderlich. Diese Wende erfordert nicht nur ein neues Bild des Alterns, sondern auch eine militante Revolution in der Wahrnehmung des eigenen Alterns. Die Gesellschaft muss Gegenbilder in Kunst, Leben und Wissenschaft schaffen. Die Macht zur Transformation von Märkten und Meinungen liegt bei dieser neuen Mehrheit, und das Buch ermutigt dazu, sich gegen den biologischen und sozialen Terror der Altersangst zu erheben, um den Jungen eine echte Chance zu geben.