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Torben Ehlers

    Von der Anwerbung zur Abschottung oder zur gesteuerten Zuwanderung?
    Soziale Proteste in Lateinamerika
    Kultur, Entwicklung und „Cultural Turn“
    Der Aufstand der Zapatisten
    Der arendt'sche Mob
    • Der arendt'sche Mob

      Die bürgerliche Unterwelt und ihr Drang zur absoluten Herrschaft

      Hannah Arendts Konzept des "Mobs" wird in dieser Vordiplomarbeit eingehend analysiert, wobei der Fokus auf seiner Rolle in der nationalsozialistischen Bewegung liegt. Der Mob, als Produkt der desintegrierten bürgerlichen Gesellschaft, wird als zentrale Figur der totalen Herrschaft betrachtet. Insbesondere wird die Verbindung zwischen den sozialen Krisen und der Mobilisierung des Mobs durch Organisationen wie die SA beleuchtet. Die Arbeit hebt hervor, dass dieser Aspekt in Arendts Gesamtwerk oft vernachlässigt wird, und zeigt auf, wie der Mob zur Etablierung der NS-Diktatur beitrug.

      Der arendt'sche Mob
    • Am 1. Januar 1994 erhoben sich mehrere tausend Indios im südöstlichsten Bundesstaat Mexikos und erklärten dem Staat den Krieg. Wenige Tage nach Ausbruch der Rebellion gingen hunderttausende Demonstranten in Mexiko-Stadt auf die Straßen und forderten eine Einstellung der Kampfhandlungen von Seiten des Militärs. Der damalige Präsident de Gotari musste dem öffentlichen Druck nachgeben und ließ die Kämpfe seitens des Staates beenden. Auch die Aufständischen, bekannt unter dem Namen „Ejercito Zapatista de Liberación Nacional“ – kurz EZLN – erklärten eine Waffenruhe, die bis heute von ihnen eingehalten wird. Die anfängliche Guerilla transformierte sich in der Zeit nach dem Aufstand in eine soziale Bewegung. Aus revolutionären Absichten wurden reformerische. Die EZLN forderte Investitionen im Bereich der Menschenrechte, Bildung, Schulen, Gesundheitsversorgung, Infrastruktur, von öffentlichen Einrichtungen, Frauenrechte sowie die Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen Produkte. Da es zu keiner Einigung zwischen dem Staat und den Aufständischen kam, gründeten die Zapatisten innerhalb ihres Einflussgebietes autonome Gemeinden und bauten eigene Strukturen auf wie Schulen, Gesundheitszentren, Kooperativen, Verwaltungsräte und Distributionskanäle für ihre agrarischen Erzeugnisse. Mittlerweile gelten die Zapatisten als innovative „Speerspitze“ der weltweiten Antiglobalisierungsbewegung und als erste postkommunistische Bewegung weltweit. Torben Ehlers untersucht sowohl den genaueren Aufstandsverlauf, als auch die Möglichkeit, ob die EZLN mittels neuerer Ansätze der aktuellen sozialen Bewegungsforschung strukturalistisch genauer zu klassifizieren ist. Dafür werden vier Haupttheorien herangezogen: das neue soziale Bewegungsparadigma, der Ressourcenmobilisierungs-Ansatz, Framing-Konzepte und die Cultural Politics (aus den Cultural Studies).

      Der Aufstand der Zapatisten
    • Kultur, Entwicklung und „Cultural Turn“

      Ursprung, Bedeutung und Wandel von euro- und ethnozentristischem Kulturverständnis im Kontext liberaler Entwicklungs- und Modernisierungstheorien

      Kultur spielt in (neo-)liberalen Entwicklungs- und Modernisierungstheorien eine zentrale Rolle: Sie soll in weniger industrialisierten Staaten einen Wertewandel herbeiführen, der von vermeintlich rückständigen Wirtschaftsweisen zu konkurrenzfähigen, säkularen Volkswirtschaften führt. Gleichzeitig werden als entwicklungshemmend geltende Traditionen und Normen diskreditiert. Trotz des offensichtlichen Scheiterns dieser Theorien erlebt die staatliche Entwicklungspolitik seit den Millennium Development Goals und den Sustainable Development Goals eine Renaissance. Kritisch-alternative Ansätze hingegen betonen die Autonomie und den Erhalt kultureller Identitäten der betroffenen Gesellschaften. Torben Ehlers verfolgt in diesem Werk zwei Hauptziele: Er untersucht, wie kultureller Rassismus das dominante, universalistische Kulturverständnis beeinflusst, und zeigt auf, wie Kulturkonzepte, die auf Nicht-Diskriminierung, Gleichheit, Empathie und Respekt basieren, seit dem späten 19. Jahrhundert ohne ideologische Vorbelastung entstanden sind. Diese Konzepte bieten neue Lösungsansätze für eine partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit, die als gegenseitiger kultureller Lernprozess auf Augenhöhe gestaltet werden kann.

      Kultur, Entwicklung und „Cultural Turn“
    • Soziale Proteste in Lateinamerika

      • 415pagine
      • 15 ore di lettura

      Das Ende der unabhängigen Industrialisierung in Lateinamerika Anfang der 1980er Jahre führte zu einer neuen „Entwicklungsstrategie“, die die Unabhängigkeit zugunsten einer exportorientierten Politik aufgab. Der „Washingtoner Konsens“ setzte gemeinwohlorientierte Maßnahmen, insbesondere für ausgegrenzte Bevölkerungsteile, außer Kraft. Dies führte zu langfristigen Verschiebungen der Klassen und Schichten in den Gesellschaften, was Arbeitslosigkeit, informelle Arbeitsstrukturen und eine Zunahme von Armut zur Folge hatte. Obwohl eine „Reform“ des kapitalistischen Paradigmas in vielen Staaten angestoßen wurde, bleibt die „neokeynesianische“ Strategie einer stabilen Wirtschaftsentwicklung ein unvollständiger Neoliberalismus. Es wird eine Stärkung der Institutionen angestrebt, ohne die zugrunde liegenden kapitalistischen Mechanismen wie Individualisierung und Konsumorientierung zu verändern. Die Wiederherstellung sozialer Netze, die Reparatur von Infrastruktur, die Aufwertung des Bildungswesens und die Reaktivierung des Landwirtschaftssektors stellen Ergänzungen zum „Washingtoner Konsens“ dar, jedoch keine vollständige Überwindung. Die Anthologie beleuchtet die aktuellen Veränderungen in der Sozialstruktur verschiedener Länder, darunter Mexiko, Guatemala, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Chile, Brasilien, Argentinien, Kuba und Jamaika, und betrachtet, wie sich „Fortschritt“ in Lateinamerika aus der Perspektive der Betroffenen

      Soziale Proteste in Lateinamerika