Friedrich Hahn wird als einer der originellsten österreichischen Schriftsteller gefeiert. In „LEERGUT“ kommentiert er scharfsinnig aktuelle Ereignisse und das Leben prominenter Personen. Sein Werk hinterfragt gesellschaftliche Themen und die Sinnhaftigkeit von Kunst, während „Dichterleben“ als freches Pendant fungiert. Spannende Poetikvorlesungen!
Friedrich Hahn Ordine dei libri






- 2024
- 2023
Herbert Nordberg trifft auf seinen Doppelgänger Willi Plischke, und nach einem Passwechsel stirbt Willi. Herbert übernimmt Willis Leben, während nur er weiß, dass Willi im Sarg liegt. Plötzlich erscheint Ben, Herberts Sohn aus seinem alten Leben.
- 2023
„Das spezifisch Welthaltige zeigt sich in dessen Verallgemeinerung. Das ist nicht nur spannend, das ist große Kunst.“ Helmuth Schönauer Gustave Flaubert wollte immer einen Roman ohne jegliches Sujet schreiben. Und die Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel sah es als Ideal an, Geschichten zu schreiben, die ohne Haupt- oder Nebenfiguren auskommen würden. Friedrich Hahn hat sich an diese „Experimente“ gewagt: Kein Sujet, keine Haupt- oder Nebenfiguren. Das Ergebnis: Ein Roman, der nichts meint, aber auch fast nichts auslässt. Es geht um nichts. Also um alles. Die Sprache muss keiner Story, keiner Figur gerecht werden, sondern genügt sich selbst. Die dichte Prosa erinnert über weite Strecken an Lyrik. Hahn hat sie noch einmal verknappt. In 36 prallen Essenzen sind sie, im Anhang zum Roman, nachzulesen.
- 2023
Steinmale, die trösten, Band 6
Steine Nr. 551 – 634, 636, 640, 643, 647, 649, 650, 650 A auf dem israelitischen Friedhof in Dessau
Viele Menschen sind auf der Suche nach noch unentdeckter oder entdeckter, aber unerschlossener Kultur. Sie reisen in der Regel in andere Länder, um das Erwünschte zu finden. Allerdings entpuppen sich dann die Reiseziele als bereits entdeckte und für Touristen längst erschlossene Kulturstätten; letztendlich auch durch entsprechende Literatur bekannt und gar nicht noch neu zu entdecken. Hier auf dem israelitischen Friedhof in Dessau, an der Straße Am Leipziger Tor, bietet sich eine Welt sichtbar entdeckter Grabmale. Aber nur wenige wissen, was darauf steht und an wen sie erinnern sollen. Wer macht sich schon die Mühe, die hebräische Schrift und Sprache zu erlernen und danach die Inschriften zu entziffern? Und wer steht bereit, die Inschriften zu erklären? Ich habe den Titel 'hagalim l’ nachama - Steinmale, die trösten' gewählt, weil der Inhalt vieler Inschriften den Hinterbliebenen, und nicht nur denen, Trost spenden soll. Schon die Bezeichnung für einen Friedhof: “Haus der Ewigkeit” ist eine Glaubensaussage.
- 2021
Das Debüt
Von den Romananfängen der Andrea Vordernwald
- 2019
„Ich bin mit meinem Text am Ende. Der Satz klingt nach schlussendeaus. Nun. Da steht er. Ein Satz wie er lapidarer nicht sein könnte. Ich lese ihn immer und immer wieder. Und dabei mach ich mein Schriftstellergesicht. An dem muss ich auch noch arbeiten. Aber wie macht man ein Exschriftstellergesicht?“ In 40 Jahren hat Hahn nun 40 Bücher und an die 20 Arbeiten für Hörfunk und Bühne veröffentlicht. Im November 2017 dann der Beinbruch. Zeit der Reflexion. Hahn hält inne, zieht Bilanz. Es ist eine Zeit der kalendarischen Vermerke, handwerklichen Überlegungen und poetischen Entwürfe. Und er kommt zu einem Entschluss: Er will sich vom Literaturbetrieb zurückziehen. Und das Schreiben? Nein, das Schreiben kann und will er nicht aufgeben. Aber gibt es ein Schriftstellerleben ohne Literaturbetrieb? Täuscht er uns? Täuscht er sich selbst? Hahn gelingt ein beeindruckendes, weil authentisches Lebens- und Berufsbild von einem, der sich der Literatur verschrieben hat. Was passiert, wenn sich die Literatur in das Leben drängt? Oder umgekehrt: das Leben in das Schreiben? Was ist, was wäre das Gemeinsame? Leben und Literatur suchen das Miteinander in Gegensätzen: Demut – Unmut. Größenwahn – Minderwertigkeitskomplex. Nähe – Ferne. Als eines seiner Vorbilder nennt Friedrich Hahn Bazon Brock, den Künstler ohne Werk, den Generalist mit dem speziellen Drall ins Nebenhinaus. Da, wo es noch das Staunen gibt.
- 2019
Da war dieser Holzkoffer. Voll mit Zetteln, Blöcken, voll mit Notizen, handschriftlichen Texten. Konrad Schramm hatte sie längst vergessen. Erst als er nach über 30 Jahren wieder mit seiner Ex zusammenkommt, stößt er in der Abstellkammer auf diesen Holzkoffer. Konrad Schramm verlebte seine ersten Jahre im Haus Wassergasse 10 im dritten Wiener Gemeindebezirk. Der Hof war sein Spielplatz, sein Kinderzimmer, seine Welt. Eines Tages wird er mit dem komischen Kauz, der dort haust und den alle Melichar nennen, bekannt. Langsam nähern sich Melichar und Konrad an. Und fast hätte man das, was mit den Jahren daraus entstand, Freundschaft nennen können. Als Konrad mit 19 aus der elterlichen Wohnung auszieht, überreicht Melichar ihm den Holzkoffer. Als Abschiedsgeschenk. Als Vermächtnis. Der Holzkoffer interessierte Konrad Schramm damals nicht wirklich. Er hatte andere Prioritäten. Das Mädchen Margot, die Liebe, die eigene Wohnung, seine Ausbildung zum Polizisten. Die Liebe, die Ehe mit Margot, hielt nur zehn Jahre. Nun – Konrad Schramm ist inzwischen 65 – laufen sie sich erneut über den Weg. Ziehen wieder zusammen. Und so stößt Konrad Schramm wieder auf den Holzkoffer. Und er taucht ein in seine Kindheit, erinnert seine Begegnung mit Melichar, diesem Schriftsteller ohne Werk.
- 2019
neben deinen fußnoten mein alter schuh oder: der mensch an sich ist eine wanderausstellung neben deinen fußnoten als sei es holz wer war der bub der winter fingierte luft die in die jahre gekommenen briefe ich hätte vielleicht nur sich nichts anmerken lassen manchmal ist das grün unter der hand verschlossene ohren es handelt sich um wir gehen auf laub achwas innen das nie gesehene meer indem ich wer weiß das wesen später aber keinen schritt weiter soso vater vergessen die normalität erst durchs laut lesen wie denn wie weiter es gibt nichts weiter zu sagen das alles welt sagst was soll das was auch immer eingeklemmt zwischen den wolken