Il viaggio in treno verso l’uomo che ama si rivela per Nadežda un viaggio iniziatico alla scoperta della propria vulnerabilità. È il corpo, sono gli oggetti a narrare: le fossette sulle guance raccontano la benedizione di una felicità non sperata, le mani da marinaio di Ilja sono frastagliate e attraenti come le coste della Jugoslavia unita, il grande album dove il padre ripone con ossessivo scrupolo le libellule uccise rivela un inquietante segreto. A spingere Nadežda verso Ilja, un happily married man, è forse proprio la rivolta contro quel padre violento e la fuga da una giovinezza trascorsa in un piccolo villaggio della Dalmazia – come se l’amore fosse un farmaco per dimenticare nel presente ciò che un tempo l’ha ferita.Ne La memoria delle libellule Marica Bodrožić si fa attenta indagatrice della psiche e dei suoi tranelli, in un intenso monologo interiore a più voci nel quale il lirismo di una lingua immaginifica si unisce a una profonda umanità.
Marica Bodrožić Libri
Marica Bodrožić è una scrittrice la cui opera affronta temi di identità, memoria e la posizione delle minoranze nella società tedesca. La sua scrittura è caratterizzata da un linguaggio poetico e da una profonda visione delle esperienze umane, spesso enfatizzando lo scontro di culture e la ricerca di una casa. Bodrožić esplora le complessità della migrazione e dell'assimilazione con una sensibilità alle sfumature e alla prospettiva personale.






Fuggita dalla Jugoslavia dilaniata dalla guerra per trovare rifugio in una Germania da poco riunificata, Arjeta Filipo prende possesso del suo nuovo appartamento a Berlino. Qui, in presenza del vecchio tavolo in legno di ciliegio che era appartenuto a sua nonna, Arjeta rievoca la propria infanzia, ora con l'ausilio di alcune fotografie ricevute dalla madre, ora ricordando gli anni di Parigi e della sua storia d'amore con lo sfuggente Arik. Insieme all'amica Nadezda, Arjeta si ritrova cosi a scandagliare i suoi ricordi per decrittare il segreto che le permetterà di riconciliarsi con il suo passato e con le sue radici.
Auf der Flucht vor den Deutschen gelangt Walter Benjamin im September 1940 auf einem alten Schmugglerpfad vom französischen Grenzort Banyuls-sur-Mer ins nordspanische Portbou. Tags darauf setzt er seinem Leben ein Ende. Acht Jahrzehnte später nimmt Marica Bodrožić den letzten Weg des großen deutschen Schriftstellers und Philosophen zum Anlass, um über unsere Zeit, die Komplexität von Lebensläufen und Identität, Freundschaft und Flucht nachzudenken. Für sie wird der Gang über die Pyrenäen zu einem luziden Denkweg, auf dem die Natur als synästhetisches Gefüge mitspricht. Die äußere Bergwelt verschmilzt mit der inneren Lebenslandschaft. Kunstvoll webt Marica Bodrožić in ihren Gedankenstrom die Schicksale auch anderer Intellektueller ein, die der Gewalt des 20. Jahrhunderts ausgesetzt waren – etwa der Widerstandskämpferin Lisa Fittko oder des Dichters Ossip Mandelstam. Entstanden ist dabei eine überzeitliche Wanderung durch die inneren Landschaften der Seele, die das schmerzverzahnte Gedächtnis mit dem leuchtenden Kern von Poesie verbindet. »Ein großes Projekt des Denkens ganz im Geiste Benjamins.« (Paul Reitter).
Mystische Fauna
Von der Liebe der Tiere
Während eines Aufenthalts auf der kanarischen Vulkaninsel La Gomera, den sie mit Schreiben und ausdauernden Naturbeobachtungen verbringt, wird Marica Bodrožić eines Tages gebeten, auf einen Hund aufzupassen. Innerhalb kürzester Zeit übernimmt er die Regie über ihre Tage und Wahrnehmungen. Ein überzeitliches Gespräch mit den vielen anderen Tieren ihres Lebens ist die Folge: Sie erzählt von der Gewalt des dalmatinischen Großvaters, der ihrem Kindheitshund Chio aus dem Nichts heraus ein Auge ausschlägt oder einen hungrigen Esel in eine tiefe Grotte stößt. Oder vom blinden mütterlichen Zorn in der hessischen Provinz, der aus dem Menschenkind ein Tierkind macht. Statt diese zugewiesene Tierwerdung jedoch als Herabsetzung zu empfinden, wird der Blick der Tiere zu einem Ort der Geborgenheit, der die Grenzen zwischen den Körpern aufhebt und neue Schwebeverhältnisse einleitet. So entsteht eine Reflexion über Mensch und Natur, und über Angst, Verletzlichkeit und Trauer, die, einmal durchschritten, ein Hohelied des Lebens einleitet. In Rückblenden, Erinnerungen und philosophischen Streifzügen erfolgt in diesem poetischen Gewebe eine Anrufung der Jetztzeit, in der die Tiere, anders als die Menschen, die reine Gegenwart sind.
Und ich -
20 Geschichten über Wendepunkte des Lebens | Mit Gabriele von Arnim, Zsuzsa Bánk, Marica Bodrožić, Isabel Bogdan, Ann Cotten, Mareike Fallwickl, Julia Friese, Olga Grjasnowa, Claudia Hamm, Stefanie Jaksch, Rasha Khayat, Christine Koschmieder, Jarka Kubsova, Daria Kinga Majewski, Judith Poznan, Slata
Die Anthologie "Und ich" versammelt Beiträge von 20 Autorinnen, die von Lebenswegen erzählen, die in Wendepunkte münden. Sie reflektieren über die Herausforderungen und Entscheidungen, die Frauen auf ihrem Weg begegnen. Inspirierende und aufrüttelnde Texte zeigen, dass es nie zu spät ist, das eigene Leben neu auszurichten.
Die gusseisernen Begriffe unserer Zeit, die sich so sehr auf der Seite des Guten wähnen, aber gar nicht mehr empfunden werden, zerstören das Gleichgewicht der Wahrheit und schicken Frequenzen der Störung aus, die sich etwa dann zeigen, wenn beispielsweise immerfort von Gleichberechtigung oder Solidarität gesprochen wird, ohne dass diese je eingelöst würden. Das entleerte Wort wird mit jeder Wiederholung nur noch leerer ins Gedächtnis eingepflanzt, bis es gänzlich in die Lüge kippt. Wer sich dieser gusseisernen Gesinnung der Leere hingibt, ohne selbst zu denken, stützt die Sprache der Lüge. Er sieht nicht mehr nach echter Sprache suchend in sich selbst hinein, sondern ertaubt mit der Zeit an der entleerten Wiederholung. Die Integrität der eigenen Wahrnehmung kann ihn dann auch nicht mehr stützen. Von einer solchen Verfasstheit regelrecht im Innen eingezäunt, ist keinerlei Aufbegehren mehr möglich - auch in sich selbst nicht.
Sterne erben, Sterne färben
- 153pagine
- 6 ore di lettura
Das Deutsche, ein »Gewirk aus Bewegungen, Tönen, Gerüchen, Kopf- und Körperhaltungen, aus Augenblicken, Augenfarben, Mundregionen und Wangenleuchten«: so sinnlich hat es sich dem neunjährigen Kind nach dem Umzug aus Jugoslawien dargestellt und gleich, trotz vieler Widerstände, wie ein »wärmendes Kleidungsstück« um sie gelegt. Lag es am Widerstand oder an der Wärme, daß Marica Bodroži? Schriftstellerin geworden ist? Der Abschied vom ersten Land war lange nicht vollzogen, ihre ersten Bücher Tito ist tot und Der Spieler der inneren Stunde zeugen literarisch davon. In Sterne erben, Sterne färben beschreibt sie ihren Weg von den Lücken zu den Wörtern, vom stockenden Atem zum Leben selbst.
Pantherzeit. Vom Innenmass der Dinge
- 262pagine
- 10 ore di lettura
Als im Frühling 2020 die Welt zum Stillstand kam und auch die Erde durchzuatmen schien, las Marica Bodrožić zwei Monate lang auf ihrem Balkon jeden Abend Rilkes Gedicht „Der Panther“. Wilder als alles Vergängliche, schreibt sie, der eigenen Eingesperrtheit zum Trotz, sei der Wunsch des Menschen in Freiheit zu leben. Was aber können wir tun, wenn wir gar nichts mehr tun können? Dieser hybride Text tastet die seelischen Landschaften ab, die nur ein radikaler Rückzug möglich macht. Offenbar werden dabei nicht nur die eigenen schmerzverzahnten Lebensthemen, sondern auch die daraus funkensprühende Sprache der Transzendenz. Marica Bodrožić ist schreibend den kathartischen Weg der Mystiker und Philosophen gegangen und hat, auf den geistigen Spuren u. a. von Teresa von Avila und Vladimir Jankélévich, den Eingang in ihre „innere Burg“ gefunden. Entstanden ist dabei eine philosophische Reflexion über die Kraft der Grenze und des Schweigens, über Nähe und Liebe, über die Erfahrung von körperlichem Schmerz und die hinter dem Schmerz sprechende Syntax der Heilung. Dieser Essay ist Anrufung und Gebet, eine Feier der Langsamkeit und Genauigkeit, ein Niederknien vor der Gnade und den Verwandlungen des Lebens. Hellfühlig, rigoros, poetisch und politisch zugleich erzählt dieser Text davon, auf welche Weise jeder einzelne Mensch zählt und dass sein Wert nicht verhandelbar ist.

