Die hier versammelten Studien widmen sich drei wichtigen Vertretern moderner deutscher Lyrik. Sie ist durch die rigide Bipolaritat von "radikalem Solipsismus" (Benn) und "sozialem Engagement" (Brecht) gekennzeichnet. Beide Positionen finden ihre adaquate lyrische Form im monologischen "absoluten Gedicht" und in einer appellativen, mit deiktischen Elementen ausgestatteten Neuauflage der "Volkspoesie." Hans Magnus Enzensbergers kritisches Rasonnement kann als Versuch einer Synthese gewertet werden, die sich in der Form einer "diskursiven Meditation" prasentiert und durch pointierte Pragnanz glanzt. Nicht zufallig gehoren die drei Lyriker zum Typus "poeta doctus," was die freizugigen Ruckgriffe auf die poetische Tradition erklart und zugleich den intertextuellen Modus moderner Lyrik belegt.
Gunter E. Grimm Ordine dei libri






- 2019
- 2015
Wie keine andere literarische Gattung lebt die Lyrik von „Zwischentönen“ – von Nuancen, Abstufungen, feinen Übergängen, Abtönungen. In ihrer sprachlichen Konzentriertheit und Kürze bleibt die Lyrik nach wie vor die Gattung, in der sich Gefühle und Gedanken am unmittelbarsten aussprechen. Gunter E. Grimm stellt einzelne, für die Entwicklung der deutschen Lyrik repräsentative historische Stationen vor: Vertreten sind alle Jahrhunderte der neueren Lyrikgeschichte vom Barock, über Aufklärung, Klassik, Romantik, 19. Jahrhundert, Fin de Siècle bis zum 20. Jahrhundert, dabei ist keine historische Gesamtdarstellung angestrebt. Fragen des Inhalts und der Form erläutert der Autor an epochenspezifischen und -übergreifenden Themen und Dichterporträts. Die zahlreichen in den Text eingestreuten Gedichte und Vers-Zitate ermuntern den Leser, sich gezielt mit bestimmten Gedichten zu beschäftigen, Vergessenes aufzufrischen und Neues zu erkunden.
- 2014
Märchen. Eine Einführung
- 160pagine
- 6 ore di lettura
Die Einführung in die Gattung Märchen beleuchtet deren historische und systematische Aspekte, beginnend mit einer Begriffsbestimmung und einem Forschungsüberblick. Sie untersucht die Entstehung des Märchens um 1800, analysiert Werke von Goethe, Tieck, Hoffmann und den Brüdern Grimm und betrachtet die Entwicklungen in der modernen Kinder- und Jugendliteratur sowie der Phantastik.
- 2013
Stefan Scherer gibt eine umfassende Einführung in die Dramen-Analyse. Sie bietet neben einem Überblick zur Dramentheorie auch eine Formengeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Bauformen und -elemente des Dramas werden ausführlich erläutert. Historische und systematische Grundlagen ergänzen sich auf diese Weise. Im Zentrum der Darstellung stehen die Grundbegriffe der Dramen-Analyse. Vorgeschlagen wird ein übersichtliches Kategoriensystem, das strukturalistische und semiotische Aspekte ebenso einbezieht wie kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Der Leser erhält so ein praktisches Instrumentarium für die selbständige Analyse von Dramentexten an die Hand. Die Verknüpfung von Systematik und Anwendung erfolgt abschließend in Beispielanalysen wichtiger Dramen von Lessing (Minna von Barnhelm), Schiller (Kabale und Liebe), Büchner (Dantons Tod), Hauptmann (Vor Sonnenaufgang), Brecht (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny) und Bernhard (Der Theatermacher).
- 2013
Friedrich Dürrenmatt
- 270pagine
- 10 ore di lettura
Friedrich Dürrenmatt – ein hellsichtiger Diagnostiker Gunter E. Grimm stellt mit Friedrich Dürrenmatt einen der hellsichtigsten Diagnostiker seiner Zeit vor. Einige von Dürrenmatts bitterbösen „Komödien“ sind bis heute Bestandteil des Bühnenrepertoires. Die Kombination von Überblicksdarstellung und Analysen ermöglicht die Einordnung der Werke in Lebenszusammenhang und Werkbiographie.
- 2012
Deutsche Lyrik im Porträt versammelt ausgewählte Gedichte und Dichterporträts vom Barock bis in die Gegenwart. Jedes Gedicht schlägt einen ganz eigenen Ton an, aus dem auch der Geist seiner Entstehungszeit spricht. Die chronologische Ordnung nach Geburtsjahren der Dichter vermittelt wesentliche Züge einer Geschichte der deutschsprachigen Lyrik.
- 2011
Nibelungen-Gedichte
Ein Lesebuch
Auch wer das Nibelungenlied nicht gelesen hat, kennt doch dessen Protagonisten, den starken Siegfried, die schöne Kriemhild und den grimmen Hagen, oder hat vom Untergang der Burgunder am Hof des Hunnenkönigs Etzel gehört. Weitgehend unbekannt dagegen sind die zahlreichen Gedichte, die nach der Entdeckung des Nibelungenliedes im Jahre 1755 durch Jacob Hermann Obereit entstanden sind. Sie handeln von nibelungischen Helden und Situationen und wurden oft aus tagespolitischem Anlass geschrieben, wobei die Nibelungen als Synonym für Deutschland galten. Gunter E. Grimm versammelt eine repräsentative Auswahl solcher Nibelungengedichte. Die Autoren stammen aus allen weltanschaulichen Lagern; darunter sind so bekannte Dichter wie Goethe und Geibel, Heine und Hebbel, Brecht und Benn. Überwog lange Zeit die politische Indienstnahme, so ist ab der Mitte des 20. Jahrhunderts der Trend zu einer eher unbefangenen Sichtweise unverkennbar. Neben Gedichten jeglicher politischen Couleur finden sich in zunehmendem Maß heitere und humoristische Verse, die mit einem ideologisch schwer befrachteten Thema spielerisch umgehen. So vermittelt die chronologisch aufgebaute Sammlung neben historischer Erkenntnis auch unbeschwertes Lesevergnügen.
- 2008
Der Band enthält die repräsentativsten Beispiele der deutschsprachigen politischen Lyrik von der Französischen Revolution (G. A. Bürger, Ch. F. D. Schubart, F. G. Klopstock) bis zur Jahrtausendwende (V. Braun, R. Kunze, H. M. Enzensberger).
- 2008
Heroen, Götter, Scharlatane
- 110pagine
- 4 ore di lettura
- 2008
Schriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile der Selbstdarstellung im System Literatur und bilden die Basiselemente für verschiedene Strukturen innerhalb dieses Systems. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und medienstrategischen Faktoren beeinflusst, die wiederum auf diese zurückwirken. Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Perspektiven und methodischen Ansätzen beschäftigen, wobei ein Schwerpunkt auf der Literatur der Moderne und Nachmoderne liegt. Autoren wie Karl May, Raoul Hausmann, Thomas Mann, Alexander Kluge, Peter Handke und Rainald Goetz werden behandelt. Themen wie die Wirkung der Fotografie auf die Selbstdarstellung von Literaten, die Dichterlesung und die Medienvielfalt nach 1960 werden analysiert, um die Rolle und das Bild des Schriftstellers zu beleuchten. Der Bogen der Aufsätze reicht von der Denkmal-Gestaltung über die Performanz im öffentlichen Raum bis hin zu Fragen des Auftretens von Schriftstellern und Intellektuellen im multimedialen Kontext der Gegenwart. Es wird untersucht, wie Fremd- und Selbstbilder von Autoren in verschiedenen Phasen der modernen Literatur interagieren, einschließlich der Vorgeschichte dieser Phänomene im Mittelalter und 19. Jahrhundert.

