Armin Mohler Libri
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Das in fünf Auflagen erschienene bio-bibliographische Handbuch Armin Mohlers ist längst ein Klassiker und unverzichtbares Hilfsmittel für jeden, der sich mit der Geschichte der rechten und konservativen geistesgeschichtlichen Strömungen während der Weimarer Republik beschäftigt. Wie wichtig dieses Buch für die Wissenschaft geworden ist, mag sich auch aus der Tatsache ergeben, daß der Begriff „Konservative Revolution“ selbst, den Mohler für diese Strömungen geprägt hat, inzwischen zum sprachlichen Allgemeingut geworden ist. Der Hamburger Soziologe Stefan Breuer hat diese Begriffsbildung Mohlers „eine der erfolgreichsten Schöpfungen der neueren Ideengeschichtsschreibung“ genannt. Für die sechste Auflage wurde das Standardwerk von einem der profundesten Kennern der Materie, Karlheinz Weißmann, überarbeitet, in dessen Hände Mohler die Fortführung seines Werkes vor seinem Tod legte. Ohne den bisherigen Duktus des Buches zu ändern, hat Weißmann eine Fülle von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in diese Neuauflage einfließen lassen. Über 350 Personen werden in Kurzbiographie mit ausführlicher Bibliographie vorgestellt, darunter Carl Schmitt, Ernst Jünger, Oswald Spengler, Thomas Mann, Edgar Julius Jung, Ludwig Klages, Hans Zehrer und der Tat-Kreis, Othmar Spann, Hans Freier, Stefan George, Hermann Löns, Hugo von Hofmannsthal, Gottfried Benn, Martin Niemöller, Ernst Niekisch u. a. Erstmals mit umfassendem Bildteil!
Dieser Schlüsseltext faßt den Faschismus nicht als historisches Ereignis, sondern als zeitlose Haltung.Mohlers »physiognomischer Zugriff« ist zugleich haarsträubend und genial, verrückt und stark. Benedikt Kaiser zeichnet in einem dichten Nachwort die Wirkmächtigkeit dieses Essays nach.
1994 war ein entscheidendes Jahr für die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, die sich vom nationalrevolutionären Flügel ihrer Mitarbeiter trennte und den nationalliberalen Kurs von Dieter Stein fortsetzte. Dies wird besonders deutlich im Verhältnis zu Armin Mohler, einem Vordenker der Neuen Rechten in Deutschland, der ab Januar 1994 13 Kolumnen für die Zeitung schrieb. Diese „Notizen aus dem Interregnum“ führten jedoch zu einem Bruch, als Stein eine provokante Kolumne Mohlers über Revisionismus und deutsche Souveränität kommentierte und mit einer Antwort von Salcia Landmann kombinierte. Diese Kombination drängte Mohler in eine argumentative Ecke, die ihm nicht zusagte. Infolgedessen stellte Mohler seine Beiträge ein und schrieb nicht mehr für die JF. Götz Kubitschek hat den Vorfall in einem Nachwort nachgezeichnet. Im vorliegenden 39. kaplaken sind alle Texte, einschließlich Landmanns Entgegnung, erstmals gebündelt veröffentlicht. Die Aktualität der Texte ist frappierend: Mohler lieferte in der ersten Folge einen Begriff, der bis heute nachwirkt, als er über „die zweite Geburt“ sprach, die einen Menschen zum „Rechten“ mache. Diese sei geglückt, wenn man erkenne, dass niemand die Wirklichkeit vollständig verstehen könne, was auch verhindere, das Leben mit Utopien zu vergeuden.
Eine treffsichere „Liberalenbeschimpfung“ und ein typischer Mohler: Man liest und weiß, daß man rechts ist - oder eben nicht.
