Adorno und Andere
Soziologische Exkurse zu Kunst und Literatur






Soziologische Exkurse zu Kunst und Literatur
Studien zur sozialen und industriellen Demokratie II
Die Beiträge in diesem Band thematisieren die Mitbestimmung und Mitwirkung von Gewerkschaften sowie betrieblichen Interessenvertretungen in der deutschen Wirtschaftsordnung und Sozialverfassung. Dabei wird die Soziale Marktwirtschaft und die Regulierung des Arbeitsmarktes betrachtet. Die Autoren knüpfen an frühere Arbeiten zur Sozialwissenschaft und den Industriellen Beziehungen an und verstehen diese als interdisziplinäres Forschungsfeld. Die Studien reflektieren zudem die Tradition der Sozialökonomie und beleuchten die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die über etablierte Disziplinen hinausgehen.
In diesem essential wird dargestellt, wie sich im Verlaufe einer langen konfliktreichen Geschichte in Deutschland eine Mitbestimmungskultur herausgebildet hat, die den Arbeitnehmern die Mitsprache und Mitbestimmung an ihren Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen durch ihre gewählten Vertreter im Betrieb und Unternehmen gesetzlich garantiert. Es werden die historischen Voraussetzungen, die Begründungen und rechtlichen Grundlagen sowie die aktuelle Praxis und ordnungspolitische Bedeutung der Mitbestimmung für die Soziale Marktwirtschaft aufgezeigt. Das abschließende Kapitel bietet einen Ausblick auf die Mitbestimmung in der Europäischen Union.
In diesem essential wird die demokratische Institution der Tarifautonomie dargestellt. Die für das Gemeinwesen wichtigste Leistung der Tarifautonomie liegt in ihrer den Arbeitsmarkt ordnenden, friedensstiftenden Funktion. Diese erzielt sie durch Kompromissbildung zwischen und Konfliktlösung von gegensätzlichen Interessen mittels paritätischer Vereinbarungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber(verbänden). Daneben erfüllt sie eine Reihe von essentiellen Funktionen: Schutz-, Verteilungs- und Partizipationsfunktionen für die Arbeitnehmer; Kartell-, Ordnungs- und Befriedungsfunktionen für die Arbeitgeber; Entlastungs- und Legitimationsfunktionen für den Staat. Aktuelle Probleme der Tarifautonomie ergeben sich aus der sinkenden Tendenz der Tarifbindung, der Verlagerung von Tarifkompetenzen auf die Betriebsebene sowie aus der Tarifkonkurrenz durch Spartengewerkschaften im Gesundheits- und Transportsektor.
Seit Angela Merkel proklamierte, die Soziale Marktwirtschaft sei im vereinigten Deutschland neu zu erfinden, erschließt sich dem historischen Blick immer mehr, wie sehr das Zusammenwirken von Unternehmen und Gewerkschaften die alte Bundesrepublik geprägt hat und zu einem Erfolgsmodell werden ließ. Die Gewerkschaften sind von den Opponenten der Wirtschaftsordnung zu deren Mitgestaltern geworden; dies hat zwar Konflikte nicht aus der Welt geschafft, aber doch geholfen, schwere Krisen zu überstehen. Diesen wichtigen Faktor jüngster deutscher Geschichte beschreibt der Sozialwissenschaftler Walther Müller-Jentsch.
Trotz der Grundlagenwerke Luhmanns und Bourdieus hat die Soziologie die empirische Erforschung und theoretische Analyse der Kunst weitgehend vernachlässigt. Ein soziologisch fundierter aktueller Aufriss des Kunstsystems liegt nicht vor. Einen Versuch dazu unternimmt Müller-Jentsch mit dieser Publikation, die – fokussiert auf die soziologischen Begriffe von Organisation, Profession und Strategie – Beiträge zu einer empirisch gerichteten Soziologie des Kunstsystems versammelt.
Studien zur sozialen und industriellen Demokratie
Die in dem Band versammelten Aufsätze sind zentrale Beiträge des Autors, mit denen er - nach angelsächsischem Vorbild - die „Industriellen Beziehungen“ als einen distinkten Gegenstand wissenschaftlicher Analyse in Deutschland einzubürgern trachtete. Teils neu überarbeitet, teils mit aktuellen Postskripta versehen, reflektieren sie Genese und Entwicklung, erörtern Wesen und Funktion von Institutionen und Akteuren des Arbeitsmarktes und der Arbeitsbeziehungen. Es handelt sich dabei um Institutionen, die ihren Ursprung dem Spannungsverhältnis zwischen dem Status des rechtlich freien Bürgers einerseits und seiner sozialen Unterlegenheit als Lohnabhängiger und Fabrikuntertan andererseits verdanken und deren Aufgabe es ist, die aus dieser Friktion resultierenden Konflikte zu bearbeiten. Anknüpfend an die Arbeiten von T. H. Marshall und Karl Polanyi finden die bei Marx unterbewerteten Themen Bürgerrechte und politische Kultur ihre angemessene Berücksichtigung. Die einzelnen Themen (u. a. Zivilgesellschaft, Industriekultur, Management, Gewerkschaften, Tarifautonomie, Mitbestimmung) kreisen um die „Warenfiktion“ der Arbeit und fächern das Spektrum der sie kompensierenden sozialen Demokratie mit ihren „industriellen Bürgerrechten“ auf. Zugleich thematisieren sie die gegenwärtigen Herausforderungen der ökonomischen Globalisierung und der Infragestellung des rheinischen Kapitalismus.
Das Lehrbuch vermittelt in kompakter Weise Einsichten in die dynamischen Prozesse der Regulierung von Arbeitsverhältnissen abhängig Beschäftigter. Analysiert werden die deutschen industriellen Beziehungen aus der Perspektive ihres strukturellen Wandels. Der systematischen Einführung in den Objektbereich und dem konzisen historischen Abriss schließt sich die Darstellung des ‚reifen’ dualen Systems der Interessenvertretung mit seinen Institutionen und Akteuren inkl. des Staates an. Der sozialstrukturelle Wandel seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts in den Dimensionen Technik, Arbeitsmarkt und Wirtschaft bildet den Hintergrund der Kapitel über die Veränderungen in den Arenen der Betriebsverfassung und der Tarifautonomie, die mit aktuellen empirischen Forschungsergebnissen dokumentiert werden. Ihre Ergänzung findet die Analyse in einer evolvierenden europäischen Ebene der industriellen Beziehungen mit Euro-Betriebsrat und sozialem Dialog. In einem Ausblick werden die Friktionen und Umbrüche diesseits und jenseits des dualen Systems resümiert.
Ende 2002 veröffentlichte der Wolfgang Berke sein erstes Buch zur Stadt Wanne-Eickel. Und landete damit einen Volltreffer: Obwohl die Stadt im Herzen des Ruhrgebiets offiziell nur 49 Jahre lang existierte (von 1926 bis 1975), lebt sie in den Köpfen und Herzen ihrer Bewohner und vieler ehemaliger Wanne-Eickeler weiter. Nach der Veröffentlichung des ersten Buches wurden dem Autor etliche Erinnerungen, Fotos und Dokumente anvertraut, eine Fortsetzung des humorvollen Rückblicks auf eine ungewöhnliche Stadt war unausweichlich. Wieder nimmt Wolfgang Berke seine Leser mit auf eine abenteuerliche Zeitreise, erinnert an prominente und ungewöhnliche Personen aus Wanne-Eickel, fördert noch mehr Rekorde und Meister aus der Bindestrichstadt zu Tage und präsentiert Skurrilitäten, Anekdoten sowie viele bislang unveröffentlichte Bilder.