Der vorliegende Band enthält 25 Beiträge zu den Textgliederungsprinzipien in Textsorten und Textallianzen vom Althochdeutschen bis zum Neuhochdeutschen. Behandelt werden Marginalien in Bibeln und Bibelkommentaren, sprachliche Register in der Tatianbilingue und in Otfrids Evangelienbuch, Exklamative im Mittelhochdeutschen, Kapitelüberschriften in literarischen Texten, Summarien in Bibeltraditionen, der Tristan-Roman, die Livländische Reimchronik, Regelkommentare, Gebete und Gebetbücher, Stammbücher, Sonette, periodische Zeitungen einschließlich der Gunsterweisungsberichte, Briefwechsel, ein Kochbuch und ein Reiseratgeber sowie computerunterstützte Analysen typographischer Mittel in erbaulichen Textsorten und Zeitungen.
Franz Simmler Libri






Der erste Teilband behandelt historiographische und rechtsgeschichtliche Textsorten sowie Textallianzen, mit Beiträgen zu Universal- und Stadtchroniken, Kanzleisprachen, Urkunden und Briefen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Schriftlichkeit von Klosterfrauen sowie ländlichen, adeligen und städtischen Rechtsquellen. Alle Artikel stützen sich auf die originale handschriftliche bzw. gedruckte Überlieferung, nicht nur auf normalisierende Editionen, die oft fehlen. Die verwendeten Quellen sind dokumentiert, einschließlich der besitzenden Bibliothek und Signatur. Externe Merkmale der Kommunikation und interne Merkmale wie Kennzeichnungen von Beginn und Ende der Textexemplare sowie makrostrukturelle, syntaktische und lexikalische Merkmale werden analysiert, um eine Typologie von Textsorten und Textallianzen zu entwickeln. Der zweite Teilband bietet einen Überblick über Klassifizierungen in Rechtsgeschichte, Archivwissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft, fokussiert auf die Überlieferungsformen in der Rechts-, Verwaltungs- und Geschäftspraxis. Er behandelt Textsortengruppen der Ordnungen für das Heilige Römische Reich deutscher Nation sowie für Territorien, Städte und Dörfer. Auch hier wird auf originale Überlieferungen zurückgegriffen, und die Quellen sind detailliert angegeben.
Syntaktische Variabilität in Synchronie und Diachronie vom 9. bis 18. Jahrhundert
- 473pagine
- 17 ore di lettura
Der vorliegende Sammelband enthält 19 (zum Teil erweiterte) Vorträge, die im Rahmen des internationalen Kongresses „Zur syntaktischen Variabilität in Synchronie und Diachronie gehalten wurden. Einzelne Beiträge behandeln syntaktische Phänomene der Sprachstufen Alt-, Mittel-, Frühneuhochdeutsch und Neuhochdeutsch, weitere sind sprachstufenübergreifend, auf bestimmte Autoren (Nachtgall, Lessing, Goethe) und Texte (Otfrids Evangelienbuch) bzw. Textsorten (Ordensregel, Heldenepos, Gerichtsprotokolle) und Kommunikationsformen (Privatbriefe) oder Medien (Stats= und Gelehrte[n] Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten) bezogen
Geschichte der Gesamtsatzstrukturen vom Althochdeutschen bis zum Frühneuhochdeutschen
- 375pagine
- 14 ore di lettura
Gesamtsätze, ihre Strukturen und Funktionen wurden in der historischen Syntax des Deutschen bisher vernachlässigt. Ihre Behandlung ist das Ziel der neun Beiträge dieses Sammelbandes. Alle Arbeiten sind empirisch orientiert und berücksichtigen bisher noch nicht ausgewertete Materialien vom Althochdeutschen bis zur Gegenwartssprache. Theoretisch geklärt werden die Termini Gesamtsatz, Ganzsatz und Periode, das Verhältnis von Vers und Satz in der Bibelsprache und die Möglichkeiten der Ermittlung von Satzgrenzen bei Überlieferungen, in denen in der Gegenwartssprache bekannte Normen der Begrenzung nicht existieren. Neu ist die Verbindung von Syntax und Textlinguistik, indem die Relevanz der Gesamtsätze bei der Konstitution einzelner Textsorten wie Prosaroman, Erzählung, Zunftsatzung, Biographie, Bericht, Vision, Vita Christi und Ordensregel herausgearbeitet wird.
Vorwort. Von FRANZ SIMMLER und CLAUDIA WICH-REIF I. Althochdeutsche Sprachperiode: YVON DESPORTES untersucht die Funktion von "selb" in der Anapher im althochdeutschen „Isidor“. MIKHAIL KORYSHEV beleuchtet die Christi Geburt in der Vulgata, im „Heliand“ und bei Otfrid aus sprachpragmatischer Sicht. FRANZ SIMMLER analysiert die Reihenfolge und Aufbauprinzipien von Satzgliedern in der lateinisch-althochdeutschen „Tatianbilingue“ und Otfrids „Evangelienbuch“. CLAUDIA WICH-REIF thematisiert Präteritopräsentien in der „Tatianbilingue“ und Otfrids „Evangelienbuch“. II. Mittelhochdeutsche Sprachperiode: NIKOLAI A. BONDARKO behandelt die sprachlichen Erscheinungsformen der deontischen Modalität in der Epistola ad fratres de Monte Dei und deren mittelhochdeutscher Übertragung. NATALIA GORBEL analysiert Substantivgruppen mit Possessivpronomen in mittelhochdeutschen literarischen Gattungen. NORBERT RICHARD WOLF untersucht das Verbalpräfix "ge-" in mittelhochdeutschen Urkunden. III. Frühneuhochdeutsche Sprachperiode: DANIELLE BUSCHINGER betrachtet die Verbstellung im frühneuhochdeutschen Prosaroman am Beispiel des „Prosa-Tristrant“ (1484). MECHTHILD HABERMANN analysiert Koordination und Subordination in der Syntax von Gebrauchstexten aus der Inkunabelzeit. GALINA S. MOSKALJUK thematisiert makrostrukturelle Kontinuitäten und Veränderungen in den ältesten deutschen Kochrezepten. IV. Gegenwartssprache: LILJA BIRR-TSURKAN untersucht den synta
Syntax. Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch
- 365pagine
- 13 ore di lettura
Vorwort: YVON DESPORTES UND FRANZ SIMMLER I. Synchrone Untersuchungen JÜRG FLEISCHER untersucht die Abfolge von Akkusativ- und Dativpersonalpronomen im Althochdeutschen und Altniederdeutschen des 8./9. Jahrhunderts. YVON DESPORTES analysiert th- als Anaphorikum und Korrelativum in Tatian und Otfrids „Evangelienbuch“, wobei er die Syntax althochdeutscher Korrelate und deren Verbindungen in Metrik und Prosa betrachtet. CLAUDIA WICH-REIF behandelt Verba dicendi in der Tatianbilingue und in Otfrids Werk. FRANZ SIMMLER fokussiert auf Gesamtsatzstrukturen in den gleichen Texten. THÉRÈSE ROBIN vergleicht Parataxe und Hypotaxe bei Ulrich von Liechtenstein und Berthold von Regensburg. INGRID KRISTINE ANDERSEN erforscht die Lateinabhängigkeit der mittelhochdeutschen Prosa anhand zweier Evangelistare und deren lateinischer Vorlage. ROSEMARIE LÜHR thematisiert die Topikalisierung in Metrik und Prosa im älteren Deutsch. ODILE SCHNEIDER-MIZONY analysiert die Verbstellung in Relativsätzen des 15. Jahrhunderts. HEINZ-PETER PRELL untersucht die mittelhochdeutsche Syntax von Ingeborg Schröbler im Vergleich von Vers- und Prosatexten. MICHEL LEFEVRE behandelt Anaphorika in der deutschen Sprache des 17. Jahrhunderts, speziell in den Trauerspielen von Andreas Gryphius. II. Diachrone Untersuchungen ALBRECHT GREULE UND TIBOR LÉNARD vergleichen die Verbvalenz im Alt- und Mittelhochdeutschen und bieten einen Exkurs zum Gotischen. ARNE ZIEGLER diskutier
Textsortentypologien und Textallianzen von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts
Akten zum Internationalen Kongress in Berlin 21. bis 25. Mai 2003
Vorwort. Von FRANZ SIMMLER I. Literarische Textsorten: Danielle Buschinger untersucht die Prosa des 15. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum, während Evelyn Scherabon Firchow die Handschriftenallianzen von Gottfrieds „Tristan und Isolde“ analysiert. Albrecht Classen bietet eine kritische Sicht auf die deutschen Liederbücher des 15. und 16. Jahrhunderts. Siegrid Schmidt beleuchtet die Narren des Mittelalters in Textallianzen, und Alfred Noe diskutiert die Wiedergeburt der Tragödie im Opernlibretto. II. Historiographische und juristische Textsorten: Ilpo Tapani Piirainen behandelt Rechtshandschriften der Frühen Neuzeit, während Jörg Meier und Arne Ziegler Textsorten in städtischen Kanzleien untersuchen. Józef Wiktorowicz analysiert das Testament in der Krakauer Kanzleisprache, und Krystyna Waligóra betrachtet syntaktische Strukturen in Zunftsatzungen. III. Religiöse Textsorten: Franz Simmler entwickelt eine Typologie religiöser Textsorten, und Claudia Wich-Reif thematisiert Briefliteratur in der Bibel. Olivier Tache untersucht Satzstrukturen in Bibelübersetzungen der Zürcher Reformation. IV. Verschiedene Textsorten: Monika Rössing-Hager analysiert Ortholph Fuchspergers „Dialectica“, während Mechthild Habermann Textallianzen in naturkundlich-medizinischen Frühdrucken betrachtet. Karin Kranich-Hofbauer thematisiert die Ordnung im Chaos in der Grazer Handschrift von 1609, und Gerson Roberto Neumann diskutiert Hans Stadens informier
Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache
Symposion an der Freien Universität Berlin vom 28. Juni bis 2. Juli 2000
Vom 28. Juni bis 2. Juli 2000 fand im Jagdschloß Glienicke. International Meeting Center (Königstraße 36 B, 14109 Berlin) ein Internationales Symposion zum Thema „Entwicklungsetappen in der Geschichte der deutschen Sprache“ statt. Die Themenfixierung geht auf ein Teilprojekt „Geschichte der deutschen Sprache“ zurück, das im Rahmen der Partnerschaft zwischen der Freien Universität Berlin und der Universität St. Petersburg bearbeitet wird. Im Symposion wird den am Projekt beteiligten jüngeren Wissenschaftler(inne)n beider Universitäten die Gelegenheit gegeben, ihre Forschungsergebnisse zur Diskussion zu stellen und im Anschluß zu publizieren. Die gehaltenen Vorträge sind, zum Teil erweitert, hier abgedruckt. Innerhalb des Rahmenthemas ergaben sich zwei Themenschwerpunkte, nach denen die Beiträge alphabetisch geordnet sind: syntaktische und lexikalisch-semantische Entwicklungsetappen und textsortengebundene Entwicklungsetappen.
Textsorten deutscher Prosa vom 12./13. bis 18. Jahrhundert und ihre Merkmale
- 662pagine
- 24 ore di lettura
Die international kooperierenden Wissenschaftler(innen) behandeln die deutsche Prosa des 12./13. bis 18. Jahrhunderts unter bewußtem Rückgriff auf die handschriftlichen und gedruckten, zum Teil noch unedierten Quellen. Sie gehen besonders auf bisher vernachlässigte Teilgebiete ein: auf eine Textsorten- bzw. Gattungstypologie, auf die satzübergreifenden Einheiten der Makrostrukturen (u. a. Kapitel, Absatz, Initiatoren- und Terminatorenbündel), auf die Syntax (Gesamtsatzstrukturen, Verbal- und Nominalsatztypen, ihre zeitgenössischen Markierungen, ihre textuellen Funktionen) und auf weitere textsorten-/gattungsrelevante textuelle Merkmale.
Auf der Grundlage der sprachlichen Zeichen Wort und Morphem wird eine umfassende Analyse der Morphologie der deutschen Gegenwartssprache durchgeführt, einschließlich Schriftsprache, Standardsprache und teilweise Umgangssprache. Ziel ist es, alle Phänomene der Gegenwartssprache morphologisch zu erfassen. Die Morphemtypen werden sowohl ausdrucksseitig als auch inhaltsseitig definiert, was in der Flexionsmorphologie zu neuen Klassen- und Subklassenbildungen führt. In der Wortbildungsmorphologie ergeben sich neue Abgrenzungen und Typisierungen bei Kompositionen, Derivationen, Konversionen und Transpositionen. Jede metasprachliche Darstellung wird schrittweise begründet, und andere Analysen werden unter Berücksichtigung ihrer theoretischen Grundlagen einbezogen. Das Lehrbuch eignet sich somit gut für das Selbststudium und die Examensvorbereitung. Es bietet ein ausführliches Inhaltsverzeichnis, zahlreiche Schemata, Tabellen und Skizzen sowie ein Sach- und Wortregister und ein umfangreiches Literaturverzeichnis. Diese Monographie stellt eine lesenswerte und lehrreiche Darstellung zur Morphologie des Deutschen dar, die sowohl als Lehrbuch überzeugt als auch als Standardwerk gelten kann.