Papsturkunde und europäisches Urkundenwesen
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Die Gestalt des Einsiedlers Peter vom Morrone, der 1294 nach jahrelangem Konklave durch Inspirationswahl in kritischer Situation zum Papst gewählt wurde, den Namen Cölestin V. annahm und nach etwas mehr als fünf Monaten unter dem Druck des eigenen Gewissens und der Verhältnisse abdankte, ist eine der interessantesten der mittelalterlichen Geschichte. Denn einmal handelt es sich bis heute um den einzigen sicheren Fall der freiwilligen Abdankung eines Papstes, was für die eingehend behandelte kanonistische Literatur von Bedeutung ist, und zum anderen ist die Gestalt Cölestins als „Engelspapst“ in die eschatologische Spekulation der folgenden Jahrhunderte eingangen. Peter - Cölestin ist das Thema zahlreicher lokalgeschichtlicher italienischer Arbeiten von oft hagiographischer Tendenz geworden; die besten modernen Teiluntersuchungen sind Frugoni und Baethgen zu verdanken, der jedoch nur eine knappe Gesamtdarstellung mit beschränktem wissenschaftlichen Apparat publizierte. Nach umfangreichen Arbeiten in italienischen Archiven und Bibliotheken bietet der Verfasser hier die erste umfassende kritische Biographie des Papstes und seines Nachlebens in der Eschatologie, wobei neben ungedruckten und bislang kaum verwerteten Quellen die gesamte italienische Forschung, einschließlich der lokalhistorischen, verwertet wird. Das Ergebnis ist ein vielfach modifiziertes und differenziertes Bild des „Engelpapstes“. Im Anhang sind bislang ungedruckte oder schlecht gedruckte Urkunden, die spätere Version der lateinischen Vita des Papstes (die älteren Viten werden vom Verfasser an anderer Stelle ediert) und eine Vita in bergamascher Volgare des 15. Jh. Ediert, die sonst nicht belegte Einzelheiten, freilich auch manche philologischen Probleme bietet und deren Text auch für Romanisten von Interesse sein wird.
Der Zweite Weltkrieg hat im pazifisch-ostasiatischen Raum zu einer weitgehenden Umstrukturierung der Herrschaftsverhältnisse, zum Ende des westlichen Kolonialismus geführt, der von Ende 1941 bis Mitte 1945 vom japanischen abgelöst wurde, der freilich gleichsam als Katalysator der Unabhängigkeitsbestrebungen der ost- und südostasiatischen Völker wirkte. Die Arbeit befaßt sich mit der Durchführung des Konzepts von Dai Toa Kyoeiken, der „Großostasiatischen Sphäre gemeinsamen Wohlstands“ innerhalb der „Neuen Ordnung“ auf den Philippinen und in Niederländisch-Indien (Indonesien). Sie schildert das Scheitern der japanischen Besatzungspolitik in zwei kulturell unterschiedlichen Gebieten: den von der spanischen und amerikanischen Zivilisation geprägten katholischen Philippinen, sowie dem muslimischen Niederländisch-Indien. Die Arbeit zeigt auch die Folgen auf, die die kurze japanische Herrschaft für die Entwicklung dieser Länder nach 1945 hatte. „Das Ergebnis ist eine aufschlussreiche und sorgfältige Fallstudie zur japanischen Besatzungspolitik.“ Neue Politische Literatur
Die Planungen und die Realisierung einer Flugverbindung zwischen den Achsenmächten und Japan als Teil einer globalen Strategie, wie sie der Militärvertrag vom 18. Januar 1942 vorsah, sind ein bislang so gut wie unbekanntes Kapitel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Mehrjährige Arbeiten des Verfassers in deutschen, italienischen und amerikanischen Archiven haben jedoch ein reichhaltiges Quellenmaterial – darunter den von den Amerikanern und Briten abgefangenen aber bis heute kaum benutzten japanischen Telegrammwechsel mit Berlin und Rom – zutage gefördert, so daß eine detaillierte Darstellung der umfangreichen Planungen, des italienischen Flugs von Juni-Juli 1942 sowie des in einer Katastrophe endenden japanischen Flugs von Juli 1943 möglich war.
Eine historisch-epidemiologische Studie zum vierten Italienzug Friedrichs I. Barbarossa