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Friedrich Kümmel

    Der Streit um den Wissenschaftscharakter der Pädagogik und das Verhältnis von Theorie und Praxis
    Logik und Hermeneutik
    Spricht die Natur?
    Hermeneutik als Methode
    Der Ort des Menschen in der disjunktiven Struktur
    O. F. Bollnow: hermeneutische Philosophie und Pädagogik
    • Der Ort des Menschen in der disjunktiven Struktur

      Studien zur Logik der Disjunktion

      Diese systematische philosophische Untersuchung von Friedrich Kümmel basiert auf der Beobachtung, dass Gegensatzstrukturen die Denk- und Wahrnehmungsweise des Menschen prägen und zu einer Dichotomisierung der Welt in Subjekt und Objekt führen. Diese Strukturen haben eine biologische Basis und spiegeln sich im Körperschema sowie in sprachlichen Oppositionen wider. Kümmel kritisiert insbesondere die Überformungen dieser Gegensatzstrukturen in Philosophie und Logik, wie die klassische aristotelische Logik, die im westlichen Denken tief verwurzelt ist und zu unauflöslichen Dilemmata führt. Um diesen Fehlorientierungen entgegenzuwirken, greift die Studie Ansätze paradoxlogischen Denkens auf, wie sie bei Parmenides, Nietzsche und im fernöstlichen Denken vorkommen, und entwickelt eine disjunktive Logik. Der Begriff „Disjunktion“ wird hier erweitert: Er umfasst sowohl das ausschließende als auch das nicht-ausschließende Oder. Kümmel modifiziert diese Konzepte, indem er die formale Kategorie mit anthropologischem Gehalt anreichert und das nicht-ausschließende Oder an die Stelle des ausschließenden setzt, wodurch Widersprüche integriert werden können. In dieser Perspektive wird das Abweichende als Teil der menschlichen Existenz verstanden, was Kümmels Philosophie einen neuen Platz innerhalb der disjunktiven Struktur verleiht.

      Der Ort des Menschen in der disjunktiven Struktur
    • Hermeneutik als Methode

      Möglichkeiten und Grenzen

      Methode (μέθοδος) bedeutet ursprünglich „einem Weg (odos) folgen“. Die Offenheit und Komplexität des Begriffs „Weg“ wird in der „Methode“ jedoch zunehmend eingeengt, um ein überschaubares Verfahren zu schaffen. Dies gilt sowohl für das Verstehen von Texten als auch für experimentelle Ansätze in den Naturwissenschaften. Das wissenschaftliche Denken der Neuzeit transformiert den Weg in ein streng geregeltes Verfahren, das der Begründung und Sicherung eines allgemein zugänglichen Wissens dient. Die Hermeneutik als Methodenlehre des Verstehens erweitert diese Engführung, ohne die Wegmetapher ganz abzulehnen. Sie erklärt die innere Offenheit, die erforderlich ist, um die Schritte zum Verständnis eines Menschen oder eines literarischen Werkes zu gehen. Diese Wege des Verstehens sind jedoch nicht planbar. Im Gegensatz dazu folgen die Methoden der „exakten“ Wissenschaften der axiomatisch-deduktiven Logik, die den Weg und jede Schrittfolge nach festgelegten Regeln steuert. Selbst hier steht der Unsicherheit der ersten Schritte voran: Der Naturwissenschaftler muss sich zunächst einen Weg bahnen. Ein genauer Blick zeigt, dass auch die Grundlagen einer Wissenschaft Verstehensleistungen erfordern, die durch etablierte Logiken nicht erfasst werden können. Das Problem des „hermeneuein“ zeigt sich, wenn es darum geht, neue Wege zu beschreiten, wo Unklarheiten und Täuschungen lauern. Die Untersuchungen präsentieren eine zweiseitig orientierte

      Hermeneutik als Methode
    • Spricht die Natur?

      Zum Verhältnis von Mensch und Natur im Spätwerk von Otto Friedrich Bollnow

      Jeder Mensch spricht sich selber. Aber auf jeder Ebene hat er Mitsprecher und riskiert sich selbst durch die Art und Weise, wie er dieses gemeinsame Leben spielt. Es ist ihm möglich, Leib und Leben zu verspielen oder sorgsam damit umzugehen. Von der Art, wie er mit sich und anderen spielt, hängt es ab, was aus ihm und anderen in diesem Spiel wird. Die provozierende Frage: „Spricht die Natur?“ weist hin auf einen Mitspieler, der kein bloßer Mitlauter ist. Sie wird zugespitzt in einem zenbuddhistischen Koan: „Die Natur spricht, aber nur wenn wir lernen, sie mit den Augen zu hören“. Das erscheint paradox. Und doch ist Sprache und Stimme auf jeder Ebene untrennbar mit-einander verbunden. Nur eine interdisziplinäre Forschung und darauf bezogene Handlungsweise kann dem gerecht werden. Wie immer der Mensch sein Leben führt und sich verstehen will: Er lebt in der Natur, die auszubeuten und zu verwüsten ihm nicht ratsam ist. Die beiden Kronzeugen Otto Friedrich Bollnow (1903-1991) als Hermeneutiker und Josef König (1893-1974) als Logiker beziehen sich aufeinander, und dem Verfasser selbst liegt daran, Logik und Hermeneutik enger miteinander zu verbinden. Vgl. seine Bücher: „Der Streit um den Wissenschaftscharakter der Pädagogik und das Verhältnis von Theorie und Praxis“ (2011), „Logik und Hermeneutik“ (2013), „Hermeneutik als Methode, Möglichkeiten und Grenzen“(2014).

      Spricht die Natur?
    • Logik und Hermeneutik

      • 348pagine
      • 13 ore di lettura

      Logik und Hermeneutik haben unterschiedliche Grundlagen und Verfahrensprinzipien, die sich nie bruchlos verbinden ließen. In der Aussagenlogik sind die Prinzipien klar: Wahr bleibt Wahr, und aus Wahrem kann nichts Falsches folgen. Bei der Prädikatenlogik wird es komplizierter, da sie umgangssprachliche Bedeutungen untersucht. Ein Beispiel ist die Definition von „Junggeselle“ als unverheirateter Mann; die Beziehungen zwischen Mann und Frau zeigen jedoch vielfältige Spielarten. Auch bei Synonymen und in verschiedenen Sprachen bleibt die Frage offen, ob identische Substitutionen möglich sind. Können „mind“, „Verstand“, „spirit“ und „Geist“ als gleichbedeutend angesehen werden? Nur wenn dies zutrifft, könnten sie in jedem Kontext austauschbar sein, was jedoch nicht der Fall ist. Dies zeigt, dass die Suche nach einem analytischen Bedeutungskriterium gescheitert ist. Die Unterscheidung zwischen Bedeutung als „meaning“ und als „reference“ lässt sich ebenfalls nicht vereinbaren. Bedeutungen müssen etymologisch geklärt werden, was sich von der Benennung objektiver Sachverhalte unterscheidet. Die Hermeneutik betrachtet Sprache als ein Produkt des Dialogs zwischen Gesprächspartnern. Der Autor analysiert diese Differenzen und argumentiert, dass Logisches und Hermeneutisches untrennbar miteinander verbunden sind. Die verschiedenen Methodologien müssen sich ergänzen, was zu einer Entschärfung des Streits über die „richtige“ Methode führt.

      Logik und Hermeneutik
    • Schleiermachers Dialektik

      Die Frage nach dem Verhältnis von Erkenntnishintergründen und Wissensgrund

      • 451pagine
      • 16 ore di lettura

      Schleiermachers „Dialektik“ umfasst Entwürfe und Nachschriften seiner Vorlesungen aus den Jahren 1811, 1814/15, 1818/19 und 1822 sowie eine Einleitung zur geplanten Drucklegung von 1833. Darin verbindet Schleiermacher die Untersuchung der logischen und anthropologischen Grundlagen der Erkenntnis mit der Frage nach dem absoluten Grund des Wissens. Dieser Grund ist entscheidend, um die Frage nach der Wahrheit so zu beantworten, dass sie skeptischen Angriffen standhält, ohne den Bezug zur „Welt“ aufzugeben. Der absolute Grund des Wissens selbst fällt nicht ins Wissen, und ohne ihn bleibt Wissen ununterscheidbar von bloßen Meinungen. Ein einleitender Prolog skizziert die erkenntnistheoretische Problematik, die angesichts moderner Skeptizismen noch ungelöst bleibt. Es wird deutlich, dass eine komplexere Logik erforderlich ist, die über die Alternativen von Rationalismus oder Empirismus sowie Idealismus oder Positivismus hinausgeht. Diese Logik soll absolute und relative Erkenntnisansätze so in Beziehung setzen, dass sie sich nicht gegenseitig negieren. Schleiermacher dringt mit seiner „Dialektik“ in ein erkenntnistheoretisches Neuland vor, dessen Erschließung in der modernen Philosophie unerlässlich ist.

      Schleiermachers Dialektik