Dietmar Heubrock Libri






Gewalt gegen Einsatzkräfte
Maßnahmen zur Deeskalation von Konflikten im Lösch- und Rettungsdienst
Der Einsatz im Zusammenhang mit Suizidandrohungen gehört sicher zu den besonderen polizeilichen Herausforderungen. Während die Mitglieder der polizeilichen Verhandlungsgruppen das Umgehen mit suizidalen Situationen intensiv trainiert haben, müssen Beamte der Schutzpolizei als Kräfte des „ersten Angriffs“ oft recht unvorbereitet tätig werden. Nicht selten bleiben sie mit ihren Gefühlen auch allein, wenn ein Suizid trotz aller Bemühungen nicht verhindert werden konnte. Das vorliegende Manual soll dazu beitragen, die Handlungssicherheit im Umgang mit suizidalen Personen zu erhöhen, es soll aber auch gleichzeitig verdeutlichen, dass die Bewältigung einer Suizidlage „scheitern“ kann und es dann trotzdem kein Versagen polizeilichen Handelns war. Eine hierzulande noch wenig bekannte Suizidlage ist der „Suicide by Cop“ als eine Form des erweiterten Suizids. Im zweiten Teil dieses Manuals werden daher die Ergebnisse aus internationalen Studien zum Suicide by Cop zusammengefasst und Empfehlungen für das (Ver-) Handeln in einer Suicide by Cop-Situation abgeleitet. Die Empfehlungen gliedern sich in lage- und motivbezogene Leitlinien. Damit soll berücksichtigt werden, dass bei unklarer oder dürftiger Hintergrundinformation eine potenzielle Suicide by Cop-Situation eher an Verhaltensmerkmalen des Täters erkennbar ist, während die Polizei bei vorliegenden Hintergrundinformationen genauer auf die bekannte oder vermutete Motivlage des Täters eingehen kann.
Aufmerksamkeitsdiagnostik
- 105pagine
- 4 ore di lettura
Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsstörungen gehören zu den häufigsten Diagnosen, die von Ärzten, Psychologen oder Pädagogen gestellt werden. Die Häufigkeit von Aufmerksamkeitsstörungen und die Vielfalt ihrer Erscheinungsformen macht eine genaue Diagnostik erforderlich, die gezielte Interventionen überhaupt erst ermöglicht. Das Buch gibt eine Einführung in die entwicklungs- und neurobiologischen sowie klinischen Aspekte von Aufmerksamkeitsstörungen und liefert einen Überblick über die derzeit bekannten Komponenten der äußerst komplexen Aufmerksamkeitsleistung im Alltag. Es wird deutlich, dass die globale Diagnose einer Aufmerksamkeitsstörung oder eines sogenannten Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms in der Regel nicht ausreicht, um eine Intervention zu begründen. Sattdessen muss mit geeigneten Methoden genau untersucht werden, aus welchen Gründen und in welchem Ausmaß umschriebene Teilbereiche der Aufmerksamkeit gestört und andere erhalten geblieben sind. Die aktuell zur Verfügung stehenden diagnostischen Verfahren werden vorgestellt, eingehend besprochen und anhand von Falldarstellungen veranschaulicht.
Das Bedrohen von Opfer- oder Tatzeugen kommt vermutlich viel häufiger vor, als polizeiintern angenommen wird. Spektakuläre Fälle wie Todesdrohungen gegen aussagende Mitglieder krimineller Vereinigungen sind nur die Spitze eines Eisberges, deren breite Basis die zahlreichen Fälle von Drohungen bei Delikten wie Stalking oder häusliche Gewalt sind. Die Zeugen befinden sich in einem echten Dilemma: Sagen Sie aus, sehen sie sich mit Nachteilen für ihre Gesundheit oder ihr Eigentum konfrontiert, sagen sie nicht aus, kommen sie unter Umständen ihrer Wahrheitspflicht als Zeugen in einem Strafverfahren nicht nach. Die sorgfältige Auswertung der verfügbaren Literatur zum Zeugenschutz in Deutschland und die Analyse veröffentlichter Erfahrungsberichte von bedrohten Zeugen zeigt, dass der Umgang mit bedrohten Zeugen, sowohl in den Vernehmungen als auch im Rahmen von Zeugenschutzprogrammen, eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Dieser Band der Reihe „Polizeipsychologische Praxis“ soll dazu beitragen, den polizeilichen Umgang mit bedrohten Zeugen leichter und vielleicht auch effektiver zu gestalten.
Bei der Vernehmung von Beschuldigten und Zeugen aus dem türkisch-arabischen Kulturkreis treffen meist zwei (Kommunikations-) Kulturen aufeinander: Dem an einer schnellen und protokollfähigen Klärung des Sachverhaltes orientierten, klar und präzise fragenden deutschen Polizeibeamten sitzt eine Person gegenüber, die lebhaft gestikulierend, weit ausholend und ausweichend reagiert, vielleicht zur „Verstärkung“ Familienmitglieder mitgebracht hat und sein Gegenüber möglicherweise sogar scheinbar respektlos mit „Du“ anspricht. So können aus kulturellen Eigenarten schnell kommunikative Missverständnisse und daraus wiederum leicht Konflikte werden. Kenntnisse des kulturellen Hintergrundes türkisch-arabischer Beschuldigter und Zeugen können dazu beitragen, interkulturelle polizeiliche Vernehmungen nicht nur konfliktfreier, sondern auch effektiver zu gestalten.

