Eine der Maximen des mechanistischen Denkens, das uns großartige Erfolge in Technik und Weltverständnis brachte, ist die Zerlegung jedes Problems in kleinste Teile. In der Elementarteilchenphysik wurde mit der Entdeckung des Higgs-Teilchens die bisher tiefste Front erreicht. Mit diesen Elementarisierungsversuchen wollen die Menschen herausfinden, woraus Mensch und Natur zusammengesetzt sind. Verstehen sie dabei aber auch, was sie als Teil der Natur, des Kosmos, sind? Die Quantenphysik hat gezeigt, dass diese Maxime selbst bei der Materie zu kurzschlüssig ist. Zur Diskussion steht daher der „ganze“ Mensch in seinen vielfältigen Relationen zur Natur und zu sich selbst.
Herbert Pietschmann Ordine dei libri






- 2014
- 2013
Das Ganze und seine Teile
Neues Denken seit der Quantenphysik
Das aristotelische Entweder-Oder wurde im 17. Jahrhundert von Galilei, Descartes und Newton zum Denkrahmen der Neuzeit ergänzt. Der großartige Erfolg dieses mechanistischen Denkens, vor allem in Technik und Industrie, hat ihm die konkurrenzlose Vorherrschaft im Abendland gebracht. Als am Beginn des 20. Jahrhunderts die Quantenphysik zeigte, dass mechanistisches Denken nicht in der Lage ist, die Welt der Atome zu verstehen, verwies man dies als Ausnahme in eine Nische; die Sehnsucht, starres mechanistischen Denken zu überwinden, hat aber dazu geführt, dass der Begriff „Quant“ oft unverstanden als Allheilmittel gepriesen wird. (Z. B.: Quantenmedizin, Quantentherapie usw.). In diesem Buch wird das Denken der Quantenphysik auf Basis der philosophischen Tradition weitergeführt. Es soll helfen, zwischen vernünftiger Entfaltung und haltlosen Analogien zu unterscheiden.
- 2013
Mythos Urknall
Ein interdisziplinäres Gespräch
Wir haben in der philosophisch-naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft an der Universität Wien seit über 40 Jahren interdisziplinäre Gespräche geübt und das vorliegende Buch ist ein weiteres Produkt daraus. Ziel dieser Arbeitsgemeinschaft war neben der philosophischen Interpretation auch die Durchleuchtung physikalischer Erkenntnisse auf ihre gesellschaftliche Bedeutung. Die Kosmologie in ihrer heute überwiegenden Form der Urknall-Theorie ist dafür ein besonders auffälliges und wichtiges Beispiel. Wir sind nicht die einzigen, die die Urknall-Theorie näher am Mythos als an der Naturwissenschaft sehen; aber in neuerer Zeit gibt es Bücher, in denen mit der Verwegenheit der Urknall-Theorie gleich ein guter Teil der gesicherten Physik in Frage gestellt wird. Daher scheint uns die Unterscheidung zwischen verlässlicher Erkenntnis („prediktive Theorien“) und Mythos („konsistente Theorien“) auch für die interessierte Öffentlichkeit von besonderer Wichtigkeit. Unser Text ist eine Gemeinschaftsarbeit, aber den Leserinnen und Lesern wird klar sein, was vom Physiker und was vom Philosophen und Sozialwissenschaftler beigetragen wurde.
- 2009
Der materielle Wohlstand in der Spaßgesellschaft und der Drang nach Selbstverwirklichung haben dazu geführt, dass die meisten Menschen ohne wahre Kommunikation in der Gemeinschaft isoliert sind. Wie Atome in einem Edelgas stoßen sie zwar aneinander, haben aber darüber hinaus kaum eine Wechselwirkung. Als Ersatz dient bestenfalls maschinelle Kommunikation, Mobiltelefon und Internet. Für Menschen, die die Isolation des modernen Lebens überwinden wollen, werden einige Denkhilfen angeboten, aus denen jeder das auswählen kann, was ihm persönlich zusagt. Die Trennung von Geist und Materie geht auf Descartes zurück. Sein Ich denke, also bin ich! zielt auf das Individuum. Dem wird Ich kommuniziere, also sind wir! entgegengestellt, um die Gemeinschaft als Ursprung des Einzelnen zu betonen. Dadurch soll den Menschen ein Weg aus ihrer Einsamkeit eröffnet werden. Der Isolation der Individuen entspricht in unserem Denken das aristotelische Entweder-Oder. Platon hat vor Aristoteles dialektisches Denken entwickelt, das kein Entweder-Oder verlangt. In einem verständlichen Modell wird dieses Denken dargestellt und angewandt. Die Basis des Christentums, die heilige Dreifaltigkeit, ist nur dialektisch im Sinne Platons zu erfassen. Aristotelisches Denken stimmt eher mit dem Islam zusammen, der die Dreifaltigkeit explizit ablehnt. Islam und Christentum in ihren Glaubensgrundlagen werden einander gegenübergestellt, nicht um sie zu bewerten, sondern um ein Miteinander in Toleranz zu ermöglichen.
- 2007
Geschichten zur Teilchenphysik
Physiker sind auch Menschen
Physik gilt bei den meisten Umfragen an Schulen als unbeliebtester Gegenstand. Einer der Gründe mag sein, dass Physik nicht in ihrer umfassenden Form, sondern nur durch ihre Ergebnisse dargestellt wird. Diese Ergebnisse, Naturgesetze oder gar mathematische Formeln, können aber ohne Hintergrund nicht wirklich verstanden werden. So kommt es in der Physik zu der unsinnigsten Form des Auswendiglernens von Stoff, der weder verstanden noch im Leben brauchbar ist. Wen wundert es, dass dabei nur Ablehnung oder gar Gegnerschaft erzeugt wird. Der Autor will die Ergebnisse der Physik verständlicher machen. Auch Physik wird von Menschen gemacht und in der viel beschworenen Gemeinschaft der Wissenschaftler, der scientific community, geht es nicht anders zu als in menschlichen Gemeinschaften schlechthin. Ehrgeiz, Prioritätenstreit und das Streben nach Anerkennung gehören ebenso dazu wie Kameradschaft, gegenseitige Hilfe und Unterstützung. Dazu kommt bei einem so anspruchsvollen Ziel, der Entschlüsselung der Geheimnisse der Natur, das Charisma von Menschen, die sich diesem Ziel widmen. Ziel ist, dass sich Leserinnen und Leser nach dieser Lektüre der Physik mit anderen Gefühlen widmen können als vorher.
- 2005
Vom Spass zur Freude
Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts
Im 17. Jahrhundert ist die Naturwissenschaft in ihrer heutigen Form entstanden. In einem atemberaubenden Siegeszug haben ihre Erkenntnisse und die daraus folgenden technischen Errungenschaften die Welt verändert, ja geradezu neu gestaltet. Daher haben wir die Voraussetzungen schnell vergessen, dass Geist und Materie getrennt werden mussten, weil sich Naturwissenschaft nur auf Materie bezieht. So wurde die neuzeitliche Ideologie geschaffen, wonach Materie die eigentliche Realität sei und alles Geistige verdrängt werden musste. Das Ergebnis war die Spaß-Gesellschaft, die nach Zeitvertreib strebt, den Tod und alle Sinnfragen vergisst. Durch die Ereignisse seit dem 11. September 2001 wurden wir jäh aus den Träumen gerissen. Wir sind in eine Wirklichkeit zurück geworfen worden, in der wir mit Menschen konfrontiert sind, denen unsere Ideologie nicht lebenswert erscheint. Dieses Buch will helfen, auf die Herausforderung des 21. Jahrhunderts eine Antwort zu finden.
- 2005
Kreative Akte und ein ganzheitliches Denken verbinden Spiritualität und Naturwissenschaft. Beide ergänzen sich und führen zu neuen Erkenntnissen.
- 2003
Quantenmechanik verstehen
Eine Einführung in den Welle-Teilchen-Dualismus für Lehrer und Studierende
- 139pagine
- 5 ore di lettura
Der bekannte Autor H. Pietschmann wendet sich mit diesem Buch an Physiklehrer an höheren Schulen und an Physikstudenten im Anschluß an deren Grundausbildung. Quantenmechanik entzieht sich der Anschaulichkeit, wie wir sie von der klassischen Physik her kennen, aber - und das ist das Kernthema des Buchs - man kann sie sehr wohl verstehen. H. Pietschmann gelingt es, dies mit einfachen Mitteln zu erreichen, und damit gibt er Lehrerinnen und Lehrern eine Unterrichtshilfe und Studenten eine Einführung in die anspruchsvollen Hochschultexte an die Hand. Die mathematische Behandlung spielt keine zentrale Rolle, vielmehr wird versucht, der Interpretation und dem Denken in quantenmechanischen Kategorien breiten Raum zu geben. Behandelt werden z.B. die Quantenhypothese unter Einbeziehung der Geschichte dieses Konzepts, die Schrödingertheorie, die Interpretation der Wellenfunktion und der Messprozess, die Ein- und Mehrelektronenatome sowie Fragen der Zeitabhängigkeit.
- 2002
Konflikte gehören zum Leben, Widersprüche sind seine Würze. Ob sie aber fruchtbar oder destruktiv werden, hängt davon ab, wie wir mit ihnen umgehen. Während wir abendländische Menschen seit Aristoteles und seiner Logik sehr erfolgreich mit „klassischen“ Konflikten umgehen können, finden wir uns meist hilflos, wenn Meinungen aufeinanderprallen, die beide viel Wahres enthalten. Und Widersprüche wollen wir eliminieren, weil wir sie für Fehler halten. Oft können aber gerade Widersprüche Quelle einer Entwicklung zu etwas völlig Neuem werden. Das erste Beispiel des Buches ist der Widerspruch von Toleranz und Auseinandersetzung, an welchem das „H-Modell“ entwickelt wird, das zeigt, wie wir mit solchen Konflikten und Widersprüchen umgehen lernen können. Es ist eine einfache Darstellung der Platonischen Dialektik, angepaßt an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts.






