Lehren aus Köln
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Eine regionale Wissenschaftsgeschichte
Die Historische Kommission für Westfalen, gegründet im Sommer 1896 in Münster, hatte die zentrale Aufgabe, das Westfälische Urkundenbuch fortzuführen. Der Autor beleuchtet die Entwicklung der Kommission über 125 Jahre, einschließlich ihrer Herausforderungen durch geschichtspolitische Einflüsse und interne Kontroversen. Zudem wird die Erweiterung ihres Programms beschrieben, das neben Editionen auch Fachtagungen umfasst. Das Werk dokumentiert bedeutende Grundlagenwerke zur westfälischen Geschichte und bietet einen umfassenden Überblick über die regionale Wissenschaftsgeschichte. Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, ehemaliger Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, hat diese Geschichte maßgeblich geprägt.
Quellenkritik und Edition der zeitgenössischen Darstellungen von Carl Brenner, Josef Ernst, Arthur Zickler, Gerhard Colm, Willi Cuno und Siegfried Schulz
Im November 1997 stellten niederländische und belgische Historiker auf Einladung der Historischen Kommission für Westfalen auf Haus Welbergen Ergebnisse ihrer weit fortgeschrittenen Arbeiten zur Zunft- und Handwerksgeschichte vor. Der vorliegende Band dokumentiert die Referate dieser Tagung. Catharina Lis und Hugo Soly (Brüssel) behandeln die Geschichte der Exportgewerbe und der Zünfte in den nördlichen und südlichen Niederlanden vor 1800. Piet Lourens und Jan Lucassen (Amsterdam) vergleichen die „Zunftlandschaften“ in den Niederlanden mit dem benachbarten Deutschland. Maarten Prak (Utrecht) beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Politik und Kultur am Beispiel der Zünfte in den nördlichen Niederlanden. Geschlechter- und Handwerksgeschichte verbinden Harald Deceulaer (Brüssel) und Bibi Panhuysen (Amsterdam) in ihrem Beitrag über Schneider oder Näherinnen im Rahmen der niederländischen Bekleidungshandwerke. Vergleichsmöglichkeiten eröffnen die Beiträge aus Westfalen. Thomas Schilp stellte zum Thema „Zunft und Memoria“ Überlegungen zur Selbstdeutung von Zünften im mittelalterlichen Westfalen an. Franz-Josef Jakobi und Hannes Lambacher widmeten sich den Gilden in der Stadt Münster und den Quellen zu ihrer Geschichte. Wilfried Reininghaus untersuchte Zünfte und Zunftpolitik in den Territorien und Reichsstädten Westfalens und des Rheinlandes am Ende des Alten Reiches. Sein Beitrag über Zunftlandschaften als Problem der Geschichte des Handwerkes leitet den Band ein.
Wie kein anderes historisches Thema hat die Öffentlichkeit in den letzten Jahren die Frage der Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen beschäftigt. Die Suche nach den einschlägigen Quellen ist oft schwierig. Die Probleme der Quellen zur Geschichte der Zwangsarbeit waren deshalb Thema einer internationalen Tagung, die Strategien für die archivische Erschließung und die wissenschaftliche Auswertung der Kriegs- und Kriegsfolgeakten entwickelte. Mit der Dokumentation der Ergebnisse leistet der Tagungsband einen wichtigen Beitrag zur Zeitgeschichte und zur Quellenkunde des 20. Jahrhunderts.