Paradiesvögel fängt man nicht ein
Hommage an Tamara Danz






Hommage an Tamara Danz
In der DDR galt der 1952 in Greifswald geborene Pianist, Sänger, Komponist und Arrangeur als »genialer Ausnahmekünstler«. Schon in frühester Kindheit erlernte er autodidaktisch das Klavierspielen und Komponieren. Holger Biege hörte früh die großen Werke der klassischen Musik, war begeistert von den Beatles, inspiriert vom amerikanischen Soul und der Neuen Musik. Seine beiden Amiga-Alben Wenn der Abend kommt und Circulus gehören zum Besten der DDR-Popgeschichte. 1983 übersiedelte der hochsensible Musiker, gescheitert an der Zensur und den administrativen Schranken des DDR Kulturbetriebs, in die BRD nach Hamburg. Auch da erlebte er Enttäuschungen. Jetzt resignierte Holger Biege vor dem kompromisslosen Kommerz des Musikmarktes. Nach dem Mauerfall kam der triumphale Rückzug zu seinen Fans im Osten. Und als er 2012 noch ein drittes Mal durchstarten will, ereilt ihn und seiner Familie der schwere Schicksalsschlag der ihm sechs Jahre später den Tod bringenden Krankheit. Mit Hilfe seiner Frau Cordelia Biege und seines Bruders Gerd-Christian Biege schildert Wolfgang Martin die »Achterbahnfahrt« des Lebens seines Freundes Holger Biege.
Das Buch ist eine Zusammenstellung von heiteren, satirischen, aber auch ernsten und gruseligen Texten und Geschichten sowie einiger Gedichte und möchte in der Hauptsache unterhalten.
Die BEATLES und die DDR
Vor 60 Jahren, im Oktober 1963, führte ein spektakulärer TV-Auftritt der Beatles im London Palladium zu einer Massenhysterie. Zuvor, am 22. März 1963, veröffentlichten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr ihr erstes Nummer-eins-Album »Please Please Me«. Mit der Single »I Want To Hold Your Hand« begann ihr internationaler Erfolg, der als »Beatlemania« bekannt wurde und Musiker weltweit, auch in der DDR, infizierte. Dort gründeten zahlreiche Gitarren- und Beatbands. Das DDR-Plattenlabel AMIGA veröffentlichte 1964/65 mehrere Singles und eine Langspielplatte der Beatles. Doch als Walter Ulbricht 1965 in einer Rede gegen den Einfluss westlicher Rockmusik auf die junge Beatszene wetterte, schien das Ende der Beatmusik in der DDR nah. Diese Kritik motivierte die Musiker jedoch zusätzlich, da die Beatles längst zu Vorbildern für viele Bands geworden waren. Ihr Einfluss auf die Ostrock-Landschaft war unübersehbar, und die offizielle DDR entwickelte im Laufe der Jahre ein überraschend positives Verhältnis zu ihnen. Musikexperte Wolfgang Martin schildert diese Entwicklungen und lässt namhafte Künstler sowie Vertreter von Beatles-Fanclubs zu Wort kommen, die von ihren Erlebnissen berichten. Für viele Musiker und Fans in der DDR waren die Beatles unsterblich geworden, und ihr Erbe wird auch für zukünftige Generationen von Bedeutung bleiben.
Erlebnisbericht über eine abenteuerliche Praktikumsreise mit dem Ausbildungs- und Frachtschiff "J.G.Fichte"
Anhand von Tagebuchaufzeichnungen aus den 1970er Jahren schildert der Verfasser die Praktikumsreise angehender Seefunk- und nautischer Offiziere mit dem Lehr- und Frachtschiff „J. G. Fichte“ nach Mittelamerika über 97 Tage. Das Tagebuch dokumentiert den Tagesablauf und die Lebensverhältnisse an Bord des relativ kleinen Schiffs mit etwa 300 Besatzungsmitgliedern und bietet Einblicke in die teils erstaunlichen, teils kuriosen Lebensumstände der Mitte der 1970er Jahre. Es thematisiert Absurditäten und gefährliche Situationen sowohl an Bord als auch an Land. Die Aufzeichnungen beginnen am 4. November 1974 und enden am 8. Februar 1975. Für die Praktikanten, die kurz vor ihrem Studienabschluss standen, war diese Reise ein vorzeitiger Ausflug in die „große Freiheit“, trotz der beengten Verhältnisse. Die „J. G. Fichte“ diente von 1974 bis 1976 als Drehort für die beliebte neunteilige Serie „Zur See“ des Deutschen Fernsehfunks der DDR. Zu diesem Zeitpunkt hatte die DDR bereits 25 Jahre bestanden und sollte noch 14 Jahre existieren, was damals niemand ahnte. Viele der späteren nautischen Offiziere und Funkoffiziere fuhren nach ihrer Studienzeit erfolgreich auf Schiffen der Handelsmarine, Hochseefischerei der DDR sowie unter anderen Flaggen zur See.
Das Buch gibt zunächst einen detaillierten Überblick über die Interpretationsgeschichte zu dem Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von H. J. Chr. v. Grimmelshausen. Das Werk wird sodann einer gründlichen Analyse unterzogen, die in eine ausführliche, schlüssige und tragfähige Deutung mündet. Das Buch präsentiert so die Ergebnisse einer Staatsexamensarbeit, die der Autor 1977/8 „im Rahmen [seiner] Ersten (Wissenschaftlichen) Staatsprüfung“ verfasst hat. Trotz der 40 Jahre, die seitdem vergangen sind, haben ihre reichen wissenschaftlichen Erträge nichts an ihrer Aktualität eingebüßt.
In dem Buch sind repräsentative Beispiele vor allem von Analysen und Interpretationen bekannter Werke der Literatur und Kunst zusammengestellt. Es soll zeigen, dass die Beschäftigung mit literarischen Texten und mit Bildern namhafter Künstler keinesfalls langweilig sein muss und dass noch längst nicht alle „bekannten“ Werke gänzlich verstanden worden sind. Erörterungen zu „Reizthemen“ unserer Zeit (Abtreibung, Ausländer, Islam) sollen nicht nur zeigen, wie man es „machen kann“, sondern zugleich zur Auseinandersetzung mit Argumenten und Positionen anregen.