Die Geschichte Speyers ist geprägt von zahlreichen Höhepunkten und Rückschlägen. Nach keltischen und römischen Anfängen entwickelte es sich schnell zu einem Mittelpunkt geistlicher und weltlicher Macht und war bereits früh Bischofssitz und Königspfalz. Dieser Bedeutung ist der Bau des berühmten Doms und seiner Wahl als Königsgrablege zu verdanken. Heftige Konflikte zwischen Bischof und Stadt führten zur Entwicklung der Stadt als Reichsstadt. Speyer hatte sich noch nicht vom Dreißigjährigen Krieg und seinen Folgen erholt, als es in der Pfingstwoche 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen fast völlig zerstört wurde. Dabei brannte auch der Dom aus, der erst in der zweiten Hälfte des 18. Jhds wieder in Stand gesetzt wurde. Nach dem Ende der reichsstädtischen Geschichte 1792 wurde Speyer - mittlerweile bayerisch - ab 1816 Bezirkshauptstadt des Bayerischen Rheinkreises. Nachdem die Stadt den Zweiten Weltkrieg ohne größere Zerstörungen überstanden hatte, ist Speyer heute Sitz der Evangelischen Kirche der Pfalz und Bischofssitz.
Hans Ammerich Libri






Zwischen "Staatsanstalt" und Selbstbestimmung
Kirche und Staat in Südwestdeutschland vom Ausgang des Alten Reichs bis 1870
Aus dem Inhalt: Hans Ammerich: Neuorganisation der katholischen Kirche in Südwestdeutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts; Johannes Ehmann: Thron und Altar? Das Ringen um kirchliche Selbstbestimmung in der Evangelischen Landeskirche in Baden; Siegfried Hermle: Die Bedeutung der Synoden für die kirchliche Verselbständigung. Ein Beitrag zur Kirchenverfassungsentwicklung in Baden, der Pfalz und in Württemberg im 19. Jahrhundert; Hans Fenske: Staat, Gesellschaft, Kirchen. Südwestdeutschland im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts; Clemens Rehm: In Babylonischer Gefangenschaft oder Spielball der Kurie? Die Erzdiözese Freiburg in den 1840er Jahren zwischen Staatsanstalt und Selbstbestimmung; Heribert Smolinsky: Freiheit für die katholische Kirche? Ein Streit in der Mitte des 19. Jahrhunderts; Christoph Schmider: Beamtenpflicht oder Kirchentreue. Bernhard August Prestinari (1811–1893) und der 'Badische Kirchenstreit'; Andreas Holzem: Dissens als Staat-Kirche-Problem. Denkformen und Handlungsmuster in den Debatten um den badischen Deutschkatholizismus (1844–1846); Bettina K. Dannenmann: Erweckungs- und Vereinswesen in Baden als protestantische Gegenbewegung zur staatlichen Bevormundung; Gerhard Schwinge: Kirche zwischen Staat und Gesellschaft. Das Engagement von Pfarrern und Laien in Vereinen während Vormärz und Revolution 1848/49; Hermann Ehmer: Die geschichtlichen Grundlagen der Staatsleistungen an die evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden; Gregor Richter: Staatsleistungen an die katholische Kirche in Württemberg. Grundlegung und Ausformung nach Recht, Gesetz und evangelischem Vorbild; Joachim Maier: Kirche und Schule. Auseinandersetzung um Schulform und geistliche Schulaufsicht in konfessionell gemischten Staaten; Uri R. Kaufmann: Das Judentum. Neue 'Staatskirche' und Produktivierungsinstrument in Südwestdeutschland 1809–1870.
In zehn kurzen Aufsätzen und mit reichem Bildmaterial werden die Fürstbischöfe, ihre Bautätigkeit und ihr Wirken in Bruchsal vorgestellt. Mit Hintergrundinformationen über die wichtigsten Bruchsaler Künstler und einer Übersicht über erhaltene Gebäude aus fürstbischöflicher Zeit.
Speyer
Kleine Stadtgeschichte
Speyer entwickelte sich – nach keltischen und römischen Anfängen – zu einem Mittelpunkt geistlicher und weltlicher Macht und war bereits früh Bischofssitz und Königspfalz. Der mächtige Dom, zugleich Königsgrablege und heute UNESCO-Welterbe, wurde zum Wahrzeichen. Heftige Konflikte zwischen Bischof und Stadt leiteten die Entwicklung zur Reichsstadt ein. Speyer hatte sich noch nicht vom Dreißigjährigen Krieg und seinen Folgen erholt, als die Stadt mitsamt ihrem Dom 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs fast völlig zerstört wurde. Nach 1816 wurde sie Bezirkshauptstadt des Bayerischen Rheinkreises und Sitz der evangelischen und der katholischen Kirchenleitungen. Die Weltkriege hat Speyer ohne größere Zerstörungen überstanden. Heute ist es Universitätsstadt, bedeutendes Schul- und Bildungszentrum und wichtiger Wirtschaftsstandort in der Metropolregion Rhein-Neckar